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Die Museumsgebäude von Rafael Moneo (1980-2000)
Rafael Moneo, Jahrgang 1937, ist einer der herausragendsten spanischen Architekten der Gegenwart und gilt als wichtiger Repräsentant der Architektur seines Landes seit dem Ende der Franco-Ära. Heute zählt Moneo, Professor in Harvard und Pritzer-Preisträger von 1996, zu dem Kreis weltweit operierender Stararchitekten. Sein Werk der vergangenen 20 Jahre vereint inzwischen sieben höchst unterschiedlich ausformulierte Museumsgebäude. Die Verschiedenheit dieser Museen zeigt, dass sich der Architekt nicht mit vorgefertigten Lösungen oder der unermüdlichen Variation eines einmal gefundenen Personalstils begnügt, sondern selbst bei einem Gebäudetyp immer wieder zu eigenständigen Ergebnissen gelangt. Kaum lassen so unterschiedliche Bauwerke wie das Museo Nacional de Arte Romano (1980-85) in Mérida, Extremadura, die auf Joan Mirós mallorquinischem Anwesen entstandene Fundación Pilar y Joan Miró (1989-92) in Cala Mayor oder der auf der Stockholmer Insel Skeppsholmen errichtete Neubau des Moderna Museet (1991-97) denselben Urheber vermuten. Um dezidiert kontextuelle Bezüge zu schaffen, spürt Rafael Moneo in diesen Gebäuden dem genius loci nach, bedient sich ortsprägender Typologien und schafft bewusst Analogien zu Vorhandenem. Diese typologisch reflektierte Vorgehensweise manifestiert sich am bildhaftesten in der Architektur des Museo Nacional de Arte Romano, das über einem Ruinenfeld des antiken Augusta Emerita entstand. Die römische Vergangenheit der Stadt und die Nähe zweier antiker Theater öffneten dort der historischen Evokation Tor und Tür. Auch das mediterrane Gebäude der Fundación Pilar y Joan Miró und die laternenbekrönten Galerienpavillons des Moderna Museet spielen mit den Attributen ihres urbanen Umfelds. Während Moneos schwedisches Museum auch formal mit dem Bestand der umgebenden Inselbebauung korrespondiert und sich geschmeidig in den Ort fügt, reagiert die gezackte Ausstellungsgalerie der Fundación Pilar y Joan Miró energisch auf die Ambivalenz der topografischen Situation. Das Bemühen um Integration in ...
Die Museumsgebäude von Rafael Moneo (1980-2000)
Rafael Moneo, Jahrgang 1937, ist einer der herausragendsten spanischen Architekten der Gegenwart und gilt als wichtiger Repräsentant der Architektur seines Landes seit dem Ende der Franco-Ära. Heute zählt Moneo, Professor in Harvard und Pritzer-Preisträger von 1996, zu dem Kreis weltweit operierender Stararchitekten. Sein Werk der vergangenen 20 Jahre vereint inzwischen sieben höchst unterschiedlich ausformulierte Museumsgebäude. Die Verschiedenheit dieser Museen zeigt, dass sich der Architekt nicht mit vorgefertigten Lösungen oder der unermüdlichen Variation eines einmal gefundenen Personalstils begnügt, sondern selbst bei einem Gebäudetyp immer wieder zu eigenständigen Ergebnissen gelangt. Kaum lassen so unterschiedliche Bauwerke wie das Museo Nacional de Arte Romano (1980-85) in Mérida, Extremadura, die auf Joan Mirós mallorquinischem Anwesen entstandene Fundación Pilar y Joan Miró (1989-92) in Cala Mayor oder der auf der Stockholmer Insel Skeppsholmen errichtete Neubau des Moderna Museet (1991-97) denselben Urheber vermuten. Um dezidiert kontextuelle Bezüge zu schaffen, spürt Rafael Moneo in diesen Gebäuden dem genius loci nach, bedient sich ortsprägender Typologien und schafft bewusst Analogien zu Vorhandenem. Diese typologisch reflektierte Vorgehensweise manifestiert sich am bildhaftesten in der Architektur des Museo Nacional de Arte Romano, das über einem Ruinenfeld des antiken Augusta Emerita entstand. Die römische Vergangenheit der Stadt und die Nähe zweier antiker Theater öffneten dort der historischen Evokation Tor und Tür. Auch das mediterrane Gebäude der Fundación Pilar y Joan Miró und die laternenbekrönten Galerienpavillons des Moderna Museet spielen mit den Attributen ihres urbanen Umfelds. Während Moneos schwedisches Museum auch formal mit dem Bestand der umgebenden Inselbebauung korrespondiert und sich geschmeidig in den Ort fügt, reagiert die gezackte Ausstellungsgalerie der Fundación Pilar y Joan Miró energisch auf die Ambivalenz der topografischen Situation. Das Bemühen um Integration in ...
Die Museumsgebäude von Rafael Moneo (1980-2000)
Willert, Barbara (Autor:in)
01.01.2002
Hochschulschrift
Elektronische Ressource
Deutsch
José Rafael , Architects , Spain , 720 , Artists , Portugal , Museumsbau , Moneo , Architecture
DDC:
720
Die Museumsgebäude von Rafael Moneo (1980-2000)
DataCite | 2004
|Die Museumsgebäude von Rafael Moneo (1980-2000)
DataCite | 2006
|Die Museumsgebäude von Rafael Moneo (1980 - 2000)
UB Braunschweig | 2004
|TIBKAT | 2000
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