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In loco fundationis. Planungs- und Baugeschichte sowie architekturikonographisches Konzept der Stiftskirche St. Lorenz in Kempten unter Fürstabt Roman Giel von Gielsberg 1652-1673
Die Studie beschäftigt sich mit dem in der in den 1650er Jahren begonnenen frühbarocken Stiftskirche in Kempten (Allgäu). Das dortige Benediktinerkloster besaß wie dasjenige in Corvey den reichsrechtlichen Sonderstatus einer gefürsteten Abtei. Die nach der im Dreißigjährigen Krieg erfolgten Zerstörung der Klosteranlage neu errichtete doppeltürmige Stiftskirche, bestehend aus einem basilikalen Langhaus und einem zentralisierten, überkuppelten Chorbau, wird entwicklungsgeschichtlich zu den ersten Großbauten nach jener über Kempten hinaus für ganz Süddeutschland so einschneidenden Kriegskatastrophe gezählt. Ungeachtet solcher pauschalen Verortungen werden in der vorliegenden Studie neue aus den Quellen gewonnene bau- und konzeptionsgeschichtliche Erkenntnisse (Beitrag von Volker Laube) in Zusammenhang gebracht mit einer ikonologischen Deutung der ungewöhnlichen, aus der allgemeinen Stilentwicklung ausscherenden Baugestalt des Chorbaus als Zentralbau mit Emporen, der innen einen quadratischen und außen einen achteckigen Grundriss aufweist (Beitrag von Peter H. Jahn). Das von Volker Laube vorgenommene akribische Quellenstudium liefert zwei für die Einschätzung der Kemptener Lorenzkirche wichtige neue Erkenntnisse: Zum einen war diese einschließlich ihres eigentümlichen Chorbaus anfänglich als Pfarrkirche des angestammten Stiftsbezirks konzipiert worden, während das Kloster samt Abteikirche quasi ,auf der grünen Wiese‘ neu errichtet werden sollte. Zum anderen erweist sich die doppelgeschossige Struktur des Chorbaus als Konstante im Verlauf eines stufenweise erfolgten Ausbaus der anfänglichen Pfarrkirche zur Stiftskirche, dies nachdem die Entscheidung gefallen war, die Kloster- und Residenzfunktion in sich vereinigenden Stiftsgebäude nun doch am angestammten Platz zu errichten. Der architekturikonologische Beitragsteil versteht sich als kritische Studie gegenüber einer spekulativen Interpretationsweise, die ihre Erkenntnisse allein aus der gegenwärtigen Anschauung und ohne Absicherung durch Quellen gewinnt, sowie ...
In loco fundationis. Planungs- und Baugeschichte sowie architekturikonographisches Konzept der Stiftskirche St. Lorenz in Kempten unter Fürstabt Roman Giel von Gielsberg 1652-1673
Die Studie beschäftigt sich mit dem in der in den 1650er Jahren begonnenen frühbarocken Stiftskirche in Kempten (Allgäu). Das dortige Benediktinerkloster besaß wie dasjenige in Corvey den reichsrechtlichen Sonderstatus einer gefürsteten Abtei. Die nach der im Dreißigjährigen Krieg erfolgten Zerstörung der Klosteranlage neu errichtete doppeltürmige Stiftskirche, bestehend aus einem basilikalen Langhaus und einem zentralisierten, überkuppelten Chorbau, wird entwicklungsgeschichtlich zu den ersten Großbauten nach jener über Kempten hinaus für ganz Süddeutschland so einschneidenden Kriegskatastrophe gezählt. Ungeachtet solcher pauschalen Verortungen werden in der vorliegenden Studie neue aus den Quellen gewonnene bau- und konzeptionsgeschichtliche Erkenntnisse (Beitrag von Volker Laube) in Zusammenhang gebracht mit einer ikonologischen Deutung der ungewöhnlichen, aus der allgemeinen Stilentwicklung ausscherenden Baugestalt des Chorbaus als Zentralbau mit Emporen, der innen einen quadratischen und außen einen achteckigen Grundriss aufweist (Beitrag von Peter H. Jahn). Das von Volker Laube vorgenommene akribische Quellenstudium liefert zwei für die Einschätzung der Kemptener Lorenzkirche wichtige neue Erkenntnisse: Zum einen war diese einschließlich ihres eigentümlichen Chorbaus anfänglich als Pfarrkirche des angestammten Stiftsbezirks konzipiert worden, während das Kloster samt Abteikirche quasi ,auf der grünen Wiese‘ neu errichtet werden sollte. Zum anderen erweist sich die doppelgeschossige Struktur des Chorbaus als Konstante im Verlauf eines stufenweise erfolgten Ausbaus der anfänglichen Pfarrkirche zur Stiftskirche, dies nachdem die Entscheidung gefallen war, die Kloster- und Residenzfunktion in sich vereinigenden Stiftsgebäude nun doch am angestammten Platz zu errichten. Der architekturikonologische Beitragsteil versteht sich als kritische Studie gegenüber einer spekulativen Interpretationsweise, die ihre Erkenntnisse allein aus der gegenwärtigen Anschauung und ohne Absicherung durch Quellen gewinnt, sowie ...
In loco fundationis. Planungs- und Baugeschichte sowie architekturikonographisches Konzept der Stiftskirche St. Lorenz in Kempten unter Fürstabt Roman Giel von Gielsberg 1652-1673
Laube, Volker (Autor:in) / Jahn, Peter Heinrich (Autor:in)
01.01.2009
Aufsatz (Zeitschrift)
Elektronische Ressource
Deutsch
720 , Ikonographie , Austria , Germany , Geschichte 1652-1673 , Architecture , Allgäu> , Architects , Iconography , Switzerland , Artists , Architektur , Sankt Lorenz <Kempten
DDC:
720
Zur Baugeschichte der Stiftskirche St. Lorenz in Kempten
UB Braunschweig | 1983
|Das Fürststift Kempten unter Abt Roman Giel von Gielsberg (1639 bis 1673)
BASE | 1991
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