Eine Plattform für die Wissenschaft: Bauingenieurwesen, Architektur und Urbanistik
Agency in DesignBuild.
on the borders of the teaching and practice of architecture and wider societal impact
die Handlungsfähigkeit von DesignBuild im Spannungsfeld von Architekturausbildung, -praxis und Gesellschaft
DesignBuild Studios realisieren Bauprojekte mit Studierenden im Rahmen derer Ausbildung und bedienen sich dabei eines Ansatzes, der zwischen dem akademischen und dem nicht-akademischen Umfeld oszilliert. Sie proklamieren damit, als Reaktion auf globale und gesellschaftliche Herausforderungen, einen Wandel in Architekturausbildung und -praxis zu bewirken. Obwohl DesignBuild als Methode der Architekturausbildung und Architekturproduktion an internationalen Hochschulen immer weiter verbreitet ist, mangelt es jedoch bislang an einer umfassenden wissenschaftlichen Untersuchung, inwieweit der intendierte Wandel tatsächlich stattfindet. Die Schwierigkeit einer solchen Untersuchung liegt darin, dass die Auffassung der zentralen Aufgaben und Ziele von DesignBuild Projekten für die unterschiedlichen Kollaborationspartner*innen und ihre jeweiligen Projektnarrative variiert. Bis dato fanden Betrachtungen zum Großteil isoliert und projektbezogen statt und basierten auf den Erfahrungen Einzelner. Dem Spannungsfeld aus Architekturausbildung, -praxis und Gesellschaft, in dem sich DesignBuild Studios bewegen, wird dieser Ansatz jedoch nur ungenügend gerecht. Die vorliegende Arbeit widmet sich vor diesem Hintergrund der empirischen Untersuchung von Wirkung und Handlungsfähigkeit von DesignBuild als Bewegung. Dies erfolgt durch: a) eine Theoretisierung der intendierten Wirkung von DesignBuild als konzeptuelles Rahmenwerk, und b) den Abgleich mit den Herausforderungen, die sich im Kontext des Handelns von DesignBuild Studios ergeben. Ziel ist es, dadurch Rückschlüsse auf die Agency in DesignBuild – also die Handlungsfähigkeit im Sinne eines tatsächlich transformatorischen Potentials von DesignBuild – zu ermöglichen. Diese Arbeit soll als wissenschaftliche Basis für die anschließende Entwicklung einer Strategie dienen, welche die Auswirkungen der DesignBuild Projekte unter Berücksichtigung der jeweils projektspezifisch vorhandenen Bedarfe kritisch hinterfragt und sichtbar macht. Intention ist es dabei nicht Grundlagen für eine Ex-Post-Evaluation von gebauten Projekten oder Lehrveranstaltungen zu erstellen. Vielmehr sollen die gesamten Projektprozesse und -ergebnisse berücksichtigt werden, und DesignBuild als Methode in einen breiteren Diskurs über Architekturausbildung und -praxis eingebettet werden. Neben einem umfassenden Literaturstudium speist sich die Arbeit aus der Datenbank dbXchange.eu, einer von der Verfasserin ko-initiierten Webplattform, sowie ihrer eigenen DesignBuild Praxis. Anhand dieser Grundlagen werden quantitative Daten, die geschichtliche Entwicklung, charakteristische Schnittstellenposition zwischen Architekturausbildung, -praxis und Gesellschaft sowie intendierte Wirkungsziele und potentielle Brüche zwischen Intention und Realität analysiert. Als Resultat der Analyse lässt sich erkennen, dass es sich bei DesignBuild um eine internationale Bewegung innerhalb der Architekturausbildung handelt, deren Wurzeln in die Protest- und Reformbewegungen der 60er Jahre reichen. DesignBuild Projekte werden heute in unterschiedlichen Konstellationen, Organisationsformen und Ausprägungen realisiert. Übergreifend kann jedoch eine intendierte kurz- oder mittelfristige Wirkung beschrieben werden: DesignBuild Projekte realisieren ein Bauprojekt anhand eines kollektiven Prozesses, aus dem die Beteiligten Handlungskompetenzen erlernen, der eine bauliche, räumliche, programmatische und/oder transformationsprozessbezogene Aufwertung für eine angestrebte Nutzungsdauer ermöglicht und durch den ein empowerment erwirkt wird. DesignBuild Studios beabsichtigen darüber hinaus, vielmehr praxistransformierend (als praxisnah) zu agieren. Neben diesen progressiven Aspekten von DesignBuild Studios reproduzieren sie durch ihre Arbeit aber gleichzeitig auch Machtverhältnisse: indem sie sich entscheiden zu handeln, was in ihrem Fall die physische bauliche Realisierung eines Projekts bedeutet. In welchem Ausmaß die Projekte Auswirkung auf ihr Umfeld und die beteiligten Akteur*innen haben, hängt von der Grundkonstellation der Projekte ab und ist damit bereits von Anfang an mit der Auswahl des Projekts und der Kollaborationspartner*innen festgelegt. Um das transformatorische Potential der Projekte nutzen zu können, ist daher bereits von Beginn eines Engagements an eine sensible Herangehensweise erforderlich, welche die Rolle des DesignBuild Studios als finanzieller, ästhetischer und programmatischer (Mit-)Entscheidungsträger (und somit als Teil der Initiatorenschaft für die Projekte) erkennt und sich der damit implizierten Verantwortung bewusst ist.
Agency in DesignBuild.
on the borders of the teaching and practice of architecture and wider societal impact
die Handlungsfähigkeit von DesignBuild im Spannungsfeld von Architekturausbildung, -praxis und Gesellschaft
DesignBuild Studios realisieren Bauprojekte mit Studierenden im Rahmen derer Ausbildung und bedienen sich dabei eines Ansatzes, der zwischen dem akademischen und dem nicht-akademischen Umfeld oszilliert. Sie proklamieren damit, als Reaktion auf globale und gesellschaftliche Herausforderungen, einen Wandel in Architekturausbildung und -praxis zu bewirken. Obwohl DesignBuild als Methode der Architekturausbildung und Architekturproduktion an internationalen Hochschulen immer weiter verbreitet ist, mangelt es jedoch bislang an einer umfassenden wissenschaftlichen Untersuchung, inwieweit der intendierte Wandel tatsächlich stattfindet. Die Schwierigkeit einer solchen Untersuchung liegt darin, dass die Auffassung der zentralen Aufgaben und Ziele von DesignBuild Projekten für die unterschiedlichen Kollaborationspartner*innen und ihre jeweiligen Projektnarrative variiert. Bis dato fanden Betrachtungen zum Großteil isoliert und projektbezogen statt und basierten auf den Erfahrungen Einzelner. Dem Spannungsfeld aus Architekturausbildung, -praxis und Gesellschaft, in dem sich DesignBuild Studios bewegen, wird dieser Ansatz jedoch nur ungenügend gerecht. Die vorliegende Arbeit widmet sich vor diesem Hintergrund der empirischen Untersuchung von Wirkung und Handlungsfähigkeit von DesignBuild als Bewegung. Dies erfolgt durch: a) eine Theoretisierung der intendierten Wirkung von DesignBuild als konzeptuelles Rahmenwerk, und b) den Abgleich mit den Herausforderungen, die sich im Kontext des Handelns von DesignBuild Studios ergeben. Ziel ist es, dadurch Rückschlüsse auf die Agency in DesignBuild – also die Handlungsfähigkeit im Sinne eines tatsächlich transformatorischen Potentials von DesignBuild – zu ermöglichen. Diese Arbeit soll als wissenschaftliche Basis für die anschließende Entwicklung einer Strategie dienen, welche die Auswirkungen der DesignBuild Projekte unter Berücksichtigung der jeweils projektspezifisch vorhandenen Bedarfe kritisch hinterfragt und sichtbar macht. Intention ist es dabei nicht Grundlagen für eine Ex-Post-Evaluation von gebauten Projekten oder Lehrveranstaltungen zu erstellen. Vielmehr sollen die gesamten Projektprozesse und -ergebnisse berücksichtigt werden, und DesignBuild als Methode in einen breiteren Diskurs über Architekturausbildung und -praxis eingebettet werden. Neben einem umfassenden Literaturstudium speist sich die Arbeit aus der Datenbank dbXchange.eu, einer von der Verfasserin ko-initiierten Webplattform, sowie ihrer eigenen DesignBuild Praxis. Anhand dieser Grundlagen werden quantitative Daten, die geschichtliche Entwicklung, charakteristische Schnittstellenposition zwischen Architekturausbildung, -praxis und Gesellschaft sowie intendierte Wirkungsziele und potentielle Brüche zwischen Intention und Realität analysiert. Als Resultat der Analyse lässt sich erkennen, dass es sich bei DesignBuild um eine internationale Bewegung innerhalb der Architekturausbildung handelt, deren Wurzeln in die Protest- und Reformbewegungen der 60er Jahre reichen. DesignBuild Projekte werden heute in unterschiedlichen Konstellationen, Organisationsformen und Ausprägungen realisiert. Übergreifend kann jedoch eine intendierte kurz- oder mittelfristige Wirkung beschrieben werden: DesignBuild Projekte realisieren ein Bauprojekt anhand eines kollektiven Prozesses, aus dem die Beteiligten Handlungskompetenzen erlernen, der eine bauliche, räumliche, programmatische und/oder transformationsprozessbezogene Aufwertung für eine angestrebte Nutzungsdauer ermöglicht und durch den ein empowerment erwirkt wird. DesignBuild Studios beabsichtigen darüber hinaus, vielmehr praxistransformierend (als praxisnah) zu agieren. Neben diesen progressiven Aspekten von DesignBuild Studios reproduzieren sie durch ihre Arbeit aber gleichzeitig auch Machtverhältnisse: indem sie sich entscheiden zu handeln, was in ihrem Fall die physische bauliche Realisierung eines Projekts bedeutet. In welchem Ausmaß die Projekte Auswirkung auf ihr Umfeld und die beteiligten Akteur*innen haben, hängt von der Grundkonstellation der Projekte ab und ist damit bereits von Anfang an mit der Auswahl des Projekts und der Kollaborationspartner*innen festgelegt. Um das transformatorische Potential der Projekte nutzen zu können, ist daher bereits von Beginn eines Engagements an eine sensible Herangehensweise erforderlich, welche die Rolle des DesignBuild Studios als finanzieller, ästhetischer und programmatischer (Mit-)Entscheidungsträger (und somit als Teil der Initiatorenschaft für die Projekte) erkennt und sich der damit implizierten Verantwortung bewusst ist.
Agency in DesignBuild.
on the borders of the teaching and practice of architecture and wider societal impact
die Handlungsfähigkeit von DesignBuild im Spannungsfeld von Architekturausbildung, -praxis und Gesellschaft
Agency in DesignBuild
Pawlicki, Nina Maria (Autor:in) / Technische Universität Berlin (Gastgebende Institution)
2020
Sonstige
Elektronische Ressource
Deutsch
DDC:
720
Experience in Action! : DesignBuild in der Architektur
TIBKAT | 2020
|Practice - Builders without Borders
Online Contents | 2002
|Practice - Builders without Borders
Online Contents | 2002
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