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Städtebauliche Perspektiven erfolgloser Olympiabewerbungen : vergleichende Analyse zur Stadtentwicklung
Die Forschungsarbeit untersucht Zusammenhänge und Perspektiven erfolgloser olympischer Bewerbungen und daraus resultierende städtebauliche Auswirkungen. Olympiabewerbungen sind mittlerweile sehr zeit- und arbeitsintensiv und die Anforderungen für ein Bewerbungsbuch, welches beim IOC eingereicht werden muss, sehr aufwändig. Es muss für die Austragung der Spiele sehr umfangreiche Planungen und Berechnungen, Finanzierungsnachweise und Garantien sowie Auskünfte über Planungsrecht und Eigentumserklärungen enthalten. Die Intensität und langjährige Vertiefung des Themas ‚Olympia in der Bewerberstadt‘ lassen städtebauliche Folgen und Nachwirkungen auch bei Nicht-Zuschlag vermuten. Als Hintergrund dienen die ‚Festivalisierungsthese‘ von Hartmut Häußermann et al. und verschiedene Stadtentwicklungstheorien durch Großveranstaltungen (Häußermann, et al., 1993; BBSR, 2012b; BMVBS, 2009; BMVBS, 2011b; Durth, 1988; Altrock, et al., 2011; Ehrenberg, et al., 2000; Coaffee, 2011). Um Effekte im Städtebau durch Sportevents definieren zu können, werden im theoretischen Teil Sportgroßveranstaltungen von der Antike bis zu heute in Europa betrachtet. Es wird überprüft, welche von großen Sportfesten ausgelösten, dauerhaften Zeugnisse in der Stadt erkennbar sind und wie sie sich weiterentwickelten. Sie werden in die Stadtentwicklung und Festbräuche der jeweiligen Epoche eingeordnet und abschließend analysiert. Um die Indikatoren für die Untersuchung zu bestätigen, werden daraufhin Sportgroßveranstaltungen auf die neuzeitlichen Olympischen Sommerspiele eingegrenzt und der Verlauf ihrer städtebaulichen Auswirkungen detailliert betrachtet und erörtert. Im empirischen Teil der Arbeit werden die Indikatoren, die sich aus dem theoretischen Teil und dem Bewer-bungsbuch der einzelnen Städte ergeben, abgeleitet. Anhand dieser können die städtebaulichen Auswirkungen erfolgloser Bewerbungen, ihre Einordnung in die jeweiligen Stadtentwicklungen der Bewerberstädte und die Hintergründe für ihre Umsetzungen erforscht werden. Für die Untersuchung wird eine Methodenkombination aus der Analyse von drei Referenzstädten, ‚Berlin 2000‘, Stockholm 2004‘ ‚New York City 2012‘ und einem detaillierten Fallbeispiel ‚Leipzig 2012‘ gewählt. Da ein qualitativer und explorativer Forschungsablauf zugrunde liegt, sind keine allgemein charakteristischen Ergebnisse von erfolglosen Bewerbungen und städtebaulichen Auswirkungen zu erwarten. Vielmehr müssen die Resultate spezifisch auf die einzelnen untersuchten Städte bezogen werden. Hintergrundinformationen zum Bewerbungsprozess und Strategien sowie Absichtserklärungen zu Bewerbungszielen für die Stadtentwicklungspolitik vertiefen vier Experteninterviews als Leitfadengespräche. Anhand der Ergebnisse der empirischen Analysen kann aufgezeigt werden, dass die Städte das ‚Instrument‘ Olympiabewerbung im Laufe der Zeit erkannt haben. Sie werden für Vorbereitungen, Planungen, Baurecht und Grunderwerb stadtentwicklungspolitisch bewusst eingesetzt. Der straffe IOC-Zeitplan, die Medienpräsenz sowie die externen Finanzierungshilfen kommen den Kommunen bei schwierigen Stadtplanungsaufgaben entgegen und unterstützen eine Realisierung. Auch ohne Zuschlag ist es den Bewerberstädten im Nachgang möglich, die ehemals geplanten Olympiamaßnahmen in angemessener Dimension umzusetzen. Sie können strategisch günstig in ohnehin vorgesehene Stadtentwicklungspläne integriert und damit schneller durchgeführt werden. Folgerungen aus den theoretischen und empirischen Ergebnissen ermöglichen abschließend eine Verknüpfung von Olympiabewerbungen, ihren städtebaulichen Resultaten und der o.g. ‚Festivalisierungsthese‘. Kritisiert werden die heutigen, häufig problematischen Nachnutzungen von Sportstätten der Großveranstaltungen; diese werden anhand der historischen Herleitung des Sportstättenbaus erläutert. Es lässt sich aber eindeutig ein weiterer Fakt identifizieren: hinter Bewerbungen um Großveranstaltungen steckt häufig der scharfe Wettstreit der Ausrichter um Image, Vorreiterstatus, Standortvorteile intensiviert durch die Globalisierung und ihre ‚Global Cities‘.
Städtebauliche Perspektiven erfolgloser Olympiabewerbungen : vergleichende Analyse zur Stadtentwicklung
Die Forschungsarbeit untersucht Zusammenhänge und Perspektiven erfolgloser olympischer Bewerbungen und daraus resultierende städtebauliche Auswirkungen. Olympiabewerbungen sind mittlerweile sehr zeit- und arbeitsintensiv und die Anforderungen für ein Bewerbungsbuch, welches beim IOC eingereicht werden muss, sehr aufwändig. Es muss für die Austragung der Spiele sehr umfangreiche Planungen und Berechnungen, Finanzierungsnachweise und Garantien sowie Auskünfte über Planungsrecht und Eigentumserklärungen enthalten. Die Intensität und langjährige Vertiefung des Themas ‚Olympia in der Bewerberstadt‘ lassen städtebauliche Folgen und Nachwirkungen auch bei Nicht-Zuschlag vermuten. Als Hintergrund dienen die ‚Festivalisierungsthese‘ von Hartmut Häußermann et al. und verschiedene Stadtentwicklungstheorien durch Großveranstaltungen (Häußermann, et al., 1993; BBSR, 2012b; BMVBS, 2009; BMVBS, 2011b; Durth, 1988; Altrock, et al., 2011; Ehrenberg, et al., 2000; Coaffee, 2011). Um Effekte im Städtebau durch Sportevents definieren zu können, werden im theoretischen Teil Sportgroßveranstaltungen von der Antike bis zu heute in Europa betrachtet. Es wird überprüft, welche von großen Sportfesten ausgelösten, dauerhaften Zeugnisse in der Stadt erkennbar sind und wie sie sich weiterentwickelten. Sie werden in die Stadtentwicklung und Festbräuche der jeweiligen Epoche eingeordnet und abschließend analysiert. Um die Indikatoren für die Untersuchung zu bestätigen, werden daraufhin Sportgroßveranstaltungen auf die neuzeitlichen Olympischen Sommerspiele eingegrenzt und der Verlauf ihrer städtebaulichen Auswirkungen detailliert betrachtet und erörtert. Im empirischen Teil der Arbeit werden die Indikatoren, die sich aus dem theoretischen Teil und dem Bewer-bungsbuch der einzelnen Städte ergeben, abgeleitet. Anhand dieser können die städtebaulichen Auswirkungen erfolgloser Bewerbungen, ihre Einordnung in die jeweiligen Stadtentwicklungen der Bewerberstädte und die Hintergründe für ihre Umsetzungen erforscht werden. Für die Untersuchung wird eine Methodenkombination aus der Analyse von drei Referenzstädten, ‚Berlin 2000‘, Stockholm 2004‘ ‚New York City 2012‘ und einem detaillierten Fallbeispiel ‚Leipzig 2012‘ gewählt. Da ein qualitativer und explorativer Forschungsablauf zugrunde liegt, sind keine allgemein charakteristischen Ergebnisse von erfolglosen Bewerbungen und städtebaulichen Auswirkungen zu erwarten. Vielmehr müssen die Resultate spezifisch auf die einzelnen untersuchten Städte bezogen werden. Hintergrundinformationen zum Bewerbungsprozess und Strategien sowie Absichtserklärungen zu Bewerbungszielen für die Stadtentwicklungspolitik vertiefen vier Experteninterviews als Leitfadengespräche. Anhand der Ergebnisse der empirischen Analysen kann aufgezeigt werden, dass die Städte das ‚Instrument‘ Olympiabewerbung im Laufe der Zeit erkannt haben. Sie werden für Vorbereitungen, Planungen, Baurecht und Grunderwerb stadtentwicklungspolitisch bewusst eingesetzt. Der straffe IOC-Zeitplan, die Medienpräsenz sowie die externen Finanzierungshilfen kommen den Kommunen bei schwierigen Stadtplanungsaufgaben entgegen und unterstützen eine Realisierung. Auch ohne Zuschlag ist es den Bewerberstädten im Nachgang möglich, die ehemals geplanten Olympiamaßnahmen in angemessener Dimension umzusetzen. Sie können strategisch günstig in ohnehin vorgesehene Stadtentwicklungspläne integriert und damit schneller durchgeführt werden. Folgerungen aus den theoretischen und empirischen Ergebnissen ermöglichen abschließend eine Verknüpfung von Olympiabewerbungen, ihren städtebaulichen Resultaten und der o.g. ‚Festivalisierungsthese‘. Kritisiert werden die heutigen, häufig problematischen Nachnutzungen von Sportstätten der Großveranstaltungen; diese werden anhand der historischen Herleitung des Sportstättenbaus erläutert. Es lässt sich aber eindeutig ein weiterer Fakt identifizieren: hinter Bewerbungen um Großveranstaltungen steckt häufig der scharfe Wettstreit der Ausrichter um Image, Vorreiterstatus, Standortvorteile intensiviert durch die Globalisierung und ihre ‚Global Cities‘.
Städtebauliche Perspektiven erfolgloser Olympiabewerbungen : vergleichende Analyse zur Stadtentwicklung
Urban perspectives of unsuccessful Olympic applications
Zenk, Sandra (Autor:in) / Universität Stuttgart (Gastgebende Institution)
2015
Sonstige
Elektronische Ressource
Deutsch
DDC:
720
TIBKAT | 2015
|UB Braunschweig | 2015
|Taylor & Francis Verlag | 1988
|Stadtentwicklung und Image - Städtebauliche Großprojekte in Metropolräumen
Online Contents | 2012
Die Bandstadt : städtebauliche Vision oder reales Modell der Stadtentwicklung?
UB Braunschweig | 1997
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