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Traditional agroforestry and ecological, social, and economic sustainability on small tropical islands
A dynamic land-use system and its potentials for community-based development in Tioor and Rhun, Central Maluku, Indonesia
Obwohl sie viele Gemeinsamkeiten mit kontinentalen, peripheren Landschaften der Tropen aufweisen, sind kleine tropische Inseln mit zusätzlichen, spezifischen Umwelt- und Entwicklungsproblemen belastet. Für die menschliche Nutzung stehen auf diesen kleinsten Landeinheiten nur sehr begrenzte Ressourcen wie z.B. Süsswasser, Vegetation und Land zur Verfügung. Darüber hinaus werden die fragilen, auf engem Raum vernetzten terrestrischen und marinen Ökosysteme durch unangepasstes Ressourcenmanagement nachhaltig und z.T. irreversibel gestört. So hat vielerorts die Praxis der Rodung von Wäldern zur Urbarmachung von Ackerland zu Bodenerosion und zu Sedimentation geführt mit nachteiligen Folgen für die Landwirtschaft sowie für die subsistenzorientierte Fischerei im Küstenbereich, welche zur Deckung des Proteinbedarfs der lokalen Bevölkerung von Bedeutung ist. Aufgrund der Bindung von Kohlendioxid durch die Karbonatbildung der sie umgebenden Korallenriffe spielen kleine tropische Inseln zudem eine wichtige Rolle im globalen Klimahaushalt. Die Arbeit hat zum Ziel, traditionelle Land- und Ressourcennutzung auf kleinen tropischen Inseln anhand zweier Inseln im östlichen Indonesien zu analysieren, deren Stärken zu identifizieren sowie diese, zusammen mit Verbesserungspotenzialen hinsichtlich ihrer Schwächen, in auszuarbeitende und von der Dorfgemeinschaft getragene (d.h. kommunale) Land- und Ressourcennutzungspläne einzubringen. Damit soll ein Beitrag zu der Frage geleistet werden, ob und unter welchen Bedingungen nachhaltige, ländliche Entwicklung auf kleinen tropischen Inseln erreicht werden kann. Über ein induktives Verfahren mit Methoden der qualitativen Sozialforschung, des RRA und PRA, und der Kartierung, sowie mit der Erhebung von boden- und vegetationskundlichen Daten und der Auswertung von Sekundärquellen wird gezeigt, dass die in beiden Inseln praktizierte traditionelle Agroforstwirtschaft sowohl den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Bevölkerung weitgehend entgegenkommt, als auch ökologisch nachhaltig ist (Bodenschutz, Küstenschutz, Stabilisierung des Wasserhaushalts). Allerdings stösst die Erweiterung der Agroforstwirtschaft auf Hindernisse, u.a. weil andere Landnutzungssysteme (z.B. Brandrodungs-Wanderfeldbau, permanenter Trockenfeldbau) mit ihr konkurrieren. Deshalb wird analog der FAO 'Guidelines for Land-use Planning'(1993) ein Planungsverfahren vorgestellt, mit dem Agroforstwirtschaft auf kommunaler Basis ausgeweitet werden kann. Des weiteren werden die Nutzung der Küstengewässer (mit 'sea-use planning', verstanden als Erweiterung des FAO-Ansatzes) und institutionelle Gesichtspunkte (z.B. Landrecht, Regelungen, traditionelle Institutionen) bei der Entwicklung von kommunalen Landnutzungsplänen berücksichtigt. Die Studie kommt zur Schlussfolgerung, dass nachhaltige Entwicklung auf kleinen tropischen Inseln nur über kommunale Landnutzungsplanung, mit der gleichzeitigen Sicherung der exklusiven Nutzungsrechte von Ressourcen in traditionellem Dorfterritorium einschließlich der Küstengewässer, erreichbar ist. Mit partizipativer Planung können lokal spezifische Problemlösungsmöglichkeiten identifiziert werden, weil einerseits indigenes Wissen eingebracht wird, und andererseits die lokale Bevölkerung Zugang zu externem Wissen erhält. Ausserdem wird mit Partizipation die Akzeptanz der Bevölkerung für eine veränderte, nachhaltige Land- und Ressourcennutzung erhöht.
Traditional agroforestry and ecological, social, and economic sustainability on small tropical islands
A dynamic land-use system and its potentials for community-based development in Tioor and Rhun, Central Maluku, Indonesia
Obwohl sie viele Gemeinsamkeiten mit kontinentalen, peripheren Landschaften der Tropen aufweisen, sind kleine tropische Inseln mit zusätzlichen, spezifischen Umwelt- und Entwicklungsproblemen belastet. Für die menschliche Nutzung stehen auf diesen kleinsten Landeinheiten nur sehr begrenzte Ressourcen wie z.B. Süsswasser, Vegetation und Land zur Verfügung. Darüber hinaus werden die fragilen, auf engem Raum vernetzten terrestrischen und marinen Ökosysteme durch unangepasstes Ressourcenmanagement nachhaltig und z.T. irreversibel gestört. So hat vielerorts die Praxis der Rodung von Wäldern zur Urbarmachung von Ackerland zu Bodenerosion und zu Sedimentation geführt mit nachteiligen Folgen für die Landwirtschaft sowie für die subsistenzorientierte Fischerei im Küstenbereich, welche zur Deckung des Proteinbedarfs der lokalen Bevölkerung von Bedeutung ist. Aufgrund der Bindung von Kohlendioxid durch die Karbonatbildung der sie umgebenden Korallenriffe spielen kleine tropische Inseln zudem eine wichtige Rolle im globalen Klimahaushalt. Die Arbeit hat zum Ziel, traditionelle Land- und Ressourcennutzung auf kleinen tropischen Inseln anhand zweier Inseln im östlichen Indonesien zu analysieren, deren Stärken zu identifizieren sowie diese, zusammen mit Verbesserungspotenzialen hinsichtlich ihrer Schwächen, in auszuarbeitende und von der Dorfgemeinschaft getragene (d.h. kommunale) Land- und Ressourcennutzungspläne einzubringen. Damit soll ein Beitrag zu der Frage geleistet werden, ob und unter welchen Bedingungen nachhaltige, ländliche Entwicklung auf kleinen tropischen Inseln erreicht werden kann. Über ein induktives Verfahren mit Methoden der qualitativen Sozialforschung, des RRA und PRA, und der Kartierung, sowie mit der Erhebung von boden- und vegetationskundlichen Daten und der Auswertung von Sekundärquellen wird gezeigt, dass die in beiden Inseln praktizierte traditionelle Agroforstwirtschaft sowohl den Bedürfnissen und Möglichkeiten der Bevölkerung weitgehend entgegenkommt, als auch ökologisch nachhaltig ist (Bodenschutz, Küstenschutz, Stabilisierung des Wasserhaushalts). Allerdings stösst die Erweiterung der Agroforstwirtschaft auf Hindernisse, u.a. weil andere Landnutzungssysteme (z.B. Brandrodungs-Wanderfeldbau, permanenter Trockenfeldbau) mit ihr konkurrieren. Deshalb wird analog der FAO 'Guidelines for Land-use Planning'(1993) ein Planungsverfahren vorgestellt, mit dem Agroforstwirtschaft auf kommunaler Basis ausgeweitet werden kann. Des weiteren werden die Nutzung der Küstengewässer (mit 'sea-use planning', verstanden als Erweiterung des FAO-Ansatzes) und institutionelle Gesichtspunkte (z.B. Landrecht, Regelungen, traditionelle Institutionen) bei der Entwicklung von kommunalen Landnutzungsplänen berücksichtigt. Die Studie kommt zur Schlussfolgerung, dass nachhaltige Entwicklung auf kleinen tropischen Inseln nur über kommunale Landnutzungsplanung, mit der gleichzeitigen Sicherung der exklusiven Nutzungsrechte von Ressourcen in traditionellem Dorfterritorium einschließlich der Küstengewässer, erreichbar ist. Mit partizipativer Planung können lokal spezifische Problemlösungsmöglichkeiten identifiziert werden, weil einerseits indigenes Wissen eingebracht wird, und andererseits die lokale Bevölkerung Zugang zu externem Wissen erhält. Ausserdem wird mit Partizipation die Akzeptanz der Bevölkerung für eine veränderte, nachhaltige Land- und Ressourcennutzung erhöht.
Traditional agroforestry and ecological, social, and economic sustainability on small tropical islands
A dynamic land-use system and its potentials for community-based development in Tioor and Rhun, Central Maluku, Indonesia
Traditionelle Agroforstwirtschaft und ökologische, soziale sowie ökonomische Nachhaltigkeit auf kleinen tropischen Inseln
Stubenvoll, Stefan (Autor:in)
2001
Sonstige
Elektronische Ressource
Unbekannt
DDC:
710
BASE | 2021
|DOAJ | 2020
|Mapping the social-ecological suitability of agroforestry in the US Midwest
DOAJ | 2025
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