Eine Plattform für die Wissenschaft: Bauingenieurwesen, Architektur und Urbanistik
Der Philosoph Ernst Bloch betrachtete in seiner in den 1940er Jahren veröffentlichten Utopie „Das Prinzip Hoffnung“ die Atomenergie als Lösung jeglicher zivilisatorischer Zukunftssorgen. Doch der optimistische Blick auf die neuen technischen Möglichkeiten entpuppten sich als Januskopf: Einerseits symbolisierte die Atomkraft den alten Traum der Menschheit, ihre Abhängigkeit von der Natur endgültig zu überwinden. Andererseits entkam die Welt während des Wettrüstens im Kalten Kriege nur knapp den apokalyptischen Folgen eines globalen Atomkriegs. Inmitten dieser Atmosphäre zwischen Angst und Aufbruch setzte man in der Karlsruher Architekturausbildung auf Kontinuität. Neben Egon Eiermann, einem der wichtigsten Protagonisten der deutschen Nachkriegsmoderne, führte der Grafiker und Architekt Rolf Lederbogen die Ideale der Moderne in der Lehre fort. An das methodische Erbe des Bauhauses anknüpfend bewegte sich Lederbogen sowohl in seinem Werk als auch in der eng damit verwobenen Grundlagenlehre im interdisziplinären Feld von Kunst, Wissenschaft und Technik. Er gestaltete Ausstellungen, Broschüren und Signets zur friedlichen Nutzung der Atomenergie. Was auf der einen Seite der Aufklärung dienen sollte, bedeutete auf der anderen Seite eine Ästhetisierung einer der gefährlichsten Technologien. Doch welchen Einfluss hatte die Atomlobby auf Kunst, Design und Architektur? Inwieweit spiegelte sich das technische Fortschrittsdenken in der Karlsruher Architekturfakultät — methodisch, konzeptionell, konstruktiv, ästhetisch? Und wie ausgeprägt war das utopische Denken in der Lehre? Das arch.lab ist eine Plattform für Forschung in der Lehre an der Fakultät Architektur. Es hat die Aufgabe, forschungsorientiertes Studieren und Lehren im Kontext der Studiengänge Architektur und der Kunstgeschichte zu entwickeln und zu fördern. Je Studienjahr vergibt das arch.lab bis zu sechs Förderungen an Seminarkonzepte der Fakultät, die für das neu eingeführte Modul „Forschungsfelder“ im Masterstudiengang Architektur entwickelt werden.
Der Philosoph Ernst Bloch betrachtete in seiner in den 1940er Jahren veröffentlichten Utopie „Das Prinzip Hoffnung“ die Atomenergie als Lösung jeglicher zivilisatorischer Zukunftssorgen. Doch der optimistische Blick auf die neuen technischen Möglichkeiten entpuppten sich als Januskopf: Einerseits symbolisierte die Atomkraft den alten Traum der Menschheit, ihre Abhängigkeit von der Natur endgültig zu überwinden. Andererseits entkam die Welt während des Wettrüstens im Kalten Kriege nur knapp den apokalyptischen Folgen eines globalen Atomkriegs. Inmitten dieser Atmosphäre zwischen Angst und Aufbruch setzte man in der Karlsruher Architekturausbildung auf Kontinuität. Neben Egon Eiermann, einem der wichtigsten Protagonisten der deutschen Nachkriegsmoderne, führte der Grafiker und Architekt Rolf Lederbogen die Ideale der Moderne in der Lehre fort. An das methodische Erbe des Bauhauses anknüpfend bewegte sich Lederbogen sowohl in seinem Werk als auch in der eng damit verwobenen Grundlagenlehre im interdisziplinären Feld von Kunst, Wissenschaft und Technik. Er gestaltete Ausstellungen, Broschüren und Signets zur friedlichen Nutzung der Atomenergie. Was auf der einen Seite der Aufklärung dienen sollte, bedeutete auf der anderen Seite eine Ästhetisierung einer der gefährlichsten Technologien. Doch welchen Einfluss hatte die Atomlobby auf Kunst, Design und Architektur? Inwieweit spiegelte sich das technische Fortschrittsdenken in der Karlsruher Architekturfakultät — methodisch, konzeptionell, konstruktiv, ästhetisch? Und wie ausgeprägt war das utopische Denken in der Lehre? Das arch.lab ist eine Plattform für Forschung in der Lehre an der Fakultät Architektur. Es hat die Aufgabe, forschungsorientiertes Studieren und Lehren im Kontext der Studiengänge Architektur und der Kunstgeschichte zu entwickeln und zu fördern. Je Studienjahr vergibt das arch.lab bis zu sechs Förderungen an Seminarkonzepte der Fakultät, die für das neu eingeführte Modul „Forschungsfelder“ im Masterstudiengang Architektur entwickelt werden.
Architektur und Atom
Gantner, Manuela (Autor:in)
2021
Sonstige
Elektronische Ressource
Deutsch
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