Eine Plattform für die Wissenschaft: Bauingenieurwesen, Architektur und Urbanistik
Die komplexe sozialistische Rekonstruktion von Altbaugebieten in dem ehemaligen Ost-Berlin
Die komplexe sozialistische Rekonstruktion von Wohnbaugebieten im ehemaligen Ost-Berlin ist ein städtebauliches und architektonisches Phänomen der letzten zwei Dekaden der DDR Geschichte. 1971 leitete die SED eine Neuordnung in der Wohnungsbaupolitik ein und deklarierte die Lösung der Wohnungsfrage durch ein umfangreiches Wohnungsbauprogramm. Die Problematik der Woh-nungsversorgung konnte nicht nur durch die Errichtung von Neubauten gelöst werden, demzufolge waren die erhaltungswürdigen Altbauten zu rekonstruieren. Eine Wende in der Städtebaupolitik wurde damit eingeleitet. Es begann eine stärkere Orientierung auf Bauen und Wohnen in den in-nerstädtischen Bereichen gegenüber dem Neubaukomplex an der Peripherie. Es war der Beginn der Rekonstruktionsmaßnahmen auf mehreren innerstädtischen Bereichen als Alternative zu aus-gedehnten Stadterweiterungen. Rekonstruktion im Zusammenhang mit dem Wohnungsbau ist ein typisches Vokabular der DDR. Diese bezeichnet bauliche Maßnahmen zur Instandsetzung und Modernisierung der Wohngebäude in Altbaugebieten zur Erhöhung des Wohnkomforts und der gesellschaftlichen Verhältnisse. Dabei wurden sowohl konventionelle wie auch serielle Methoden der Bauproduktion eingesetzt. Die Zielsetzung der komplexen sozialistischen Rekonstruktion war die Schaffung sozialistischer Lebensbedingungen. Diese beschränkten sich nicht nur auf das Gebäude, sie beinhalten auch die Verbesserung der städtebaulichen und strukturellen Struktur des Gebietes durch Erhaltung bzw. Ausbau von sozialen und gesellschaftlichen Einrichtungen sowie Sport- und Erholungsanlagen und die Gestaltung des öffentlichen Raumes. Die Bauaktivitäten der DDR konzentrierten sich seit den 1980er Jahren im Vorfeld der 750-Jahrfeier von Berlin 1987 zunehmend auf ihre Hauptstadt. Die Rekonstruktion kulminierte vor die-sem Hintergrund in ihrer Endphase zu einer Maßnahme, die durch Prestige und Präsentation ge-prägt war. Bei der Betrachtung der Entwicklung der Rekonstruktion wurde festgestellt, dass die städtebauliche Konzeption in den Hintergrund trat und sich den politischen quantitativen Vorgaben zur Woh-nungsversorgung sowie den qualitativen wirtschaftlichen Forderungen unterordnen musste. Für das Jahr 1990 war die Lösung der Wohnungsfrage vorgesehen. Das Zusammenfassende Er-gebnis der Untersuchung ist, dass die deklarierten und faktischen Ergebnisse jedoch enorm vonei-nander abwichen und das Ziel der Rekonstruktion nicht erreicht wurde. Die Bürger der DDR führten auch aus diesem Grund Ende 1989 die friedliche Revolution in der DDR durch. Diese Untersuchung zieht über 20 Jahren nach der Vereinigung beider deutscher Staaten eine Bilanz auf der Grundlage einer aus den Quellen ermittelten Übersicht und der exemplarischen Un-tersuchung einzelner Quartiere und Bauten. Dabei werden sowohl die Überformung des Altbe-standes wie auch die Errichtung von Neubauten thematisiert. Im Fokus stehen die Gegenüberstel-lungen der unterschiedlichen Konzepte sowie der Ergebnisse der einzelnen Projekte vor dem Hin-tergrund der politischen und wirtschaftlichen Faktoren, die den Ablauf beeinflussten.
Die komplexe sozialistische Rekonstruktion von Altbaugebieten in dem ehemaligen Ost-Berlin
Die komplexe sozialistische Rekonstruktion von Wohnbaugebieten im ehemaligen Ost-Berlin ist ein städtebauliches und architektonisches Phänomen der letzten zwei Dekaden der DDR Geschichte. 1971 leitete die SED eine Neuordnung in der Wohnungsbaupolitik ein und deklarierte die Lösung der Wohnungsfrage durch ein umfangreiches Wohnungsbauprogramm. Die Problematik der Woh-nungsversorgung konnte nicht nur durch die Errichtung von Neubauten gelöst werden, demzufolge waren die erhaltungswürdigen Altbauten zu rekonstruieren. Eine Wende in der Städtebaupolitik wurde damit eingeleitet. Es begann eine stärkere Orientierung auf Bauen und Wohnen in den in-nerstädtischen Bereichen gegenüber dem Neubaukomplex an der Peripherie. Es war der Beginn der Rekonstruktionsmaßnahmen auf mehreren innerstädtischen Bereichen als Alternative zu aus-gedehnten Stadterweiterungen. Rekonstruktion im Zusammenhang mit dem Wohnungsbau ist ein typisches Vokabular der DDR. Diese bezeichnet bauliche Maßnahmen zur Instandsetzung und Modernisierung der Wohngebäude in Altbaugebieten zur Erhöhung des Wohnkomforts und der gesellschaftlichen Verhältnisse. Dabei wurden sowohl konventionelle wie auch serielle Methoden der Bauproduktion eingesetzt. Die Zielsetzung der komplexen sozialistischen Rekonstruktion war die Schaffung sozialistischer Lebensbedingungen. Diese beschränkten sich nicht nur auf das Gebäude, sie beinhalten auch die Verbesserung der städtebaulichen und strukturellen Struktur des Gebietes durch Erhaltung bzw. Ausbau von sozialen und gesellschaftlichen Einrichtungen sowie Sport- und Erholungsanlagen und die Gestaltung des öffentlichen Raumes. Die Bauaktivitäten der DDR konzentrierten sich seit den 1980er Jahren im Vorfeld der 750-Jahrfeier von Berlin 1987 zunehmend auf ihre Hauptstadt. Die Rekonstruktion kulminierte vor die-sem Hintergrund in ihrer Endphase zu einer Maßnahme, die durch Prestige und Präsentation ge-prägt war. Bei der Betrachtung der Entwicklung der Rekonstruktion wurde festgestellt, dass die städtebauliche Konzeption in den Hintergrund trat und sich den politischen quantitativen Vorgaben zur Woh-nungsversorgung sowie den qualitativen wirtschaftlichen Forderungen unterordnen musste. Für das Jahr 1990 war die Lösung der Wohnungsfrage vorgesehen. Das Zusammenfassende Er-gebnis der Untersuchung ist, dass die deklarierten und faktischen Ergebnisse jedoch enorm vonei-nander abwichen und das Ziel der Rekonstruktion nicht erreicht wurde. Die Bürger der DDR führten auch aus diesem Grund Ende 1989 die friedliche Revolution in der DDR durch. Diese Untersuchung zieht über 20 Jahren nach der Vereinigung beider deutscher Staaten eine Bilanz auf der Grundlage einer aus den Quellen ermittelten Übersicht und der exemplarischen Un-tersuchung einzelner Quartiere und Bauten. Dabei werden sowohl die Überformung des Altbe-standes wie auch die Errichtung von Neubauten thematisiert. Im Fokus stehen die Gegenüberstel-lungen der unterschiedlichen Konzepte sowie der Ergebnisse der einzelnen Projekte vor dem Hin-tergrund der politischen und wirtschaftlichen Faktoren, die den Ablauf beeinflussten.
Die komplexe sozialistische Rekonstruktion von Altbaugebieten in dem ehemaligen Ost-Berlin
The complex socialist reconstruction of old building areas in former East Berlin
Atmadi, Sigit (Autor:in)
2012
Sonstige
Elektronische Ressource
Deutsch
DDC:
720
Die komplexe sozialistische Rekonstruktion von Altbaugebieten in dem ehemaligen Ost-Berlin
UB Braunschweig | 2012
|'Komplexe Rekonstruktion' in Ostberlin
Online Contents | 1987
|