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Regionale Entwicklungsimpulse durch produktionsorientierte Dienstleistungen?
Der strukturelle Wandel in von Großstrukturen dominierten Wirtschaftssektoren verbindet sich regelmäßig mit Entwicklungsbrüchen. Diese Brüche verursachen gravierende soziale Probleme, führen aber auch politisch häufig zu Legitimationsproblemen. Im Hinblick darauf ist es unmittelbar verständlich, daß Strategien zur „kontinuierlichen“ Bewältigung des Strukturwandels auf allen politischen Ebenen immer größtes Interesse finden; diese Feststellung gilt in verstärktem Maße für sogenannte strukturschwache Regionen. Eine derartige Strategie besteht in einer intensiven öffentlichen Förderung des Dienstleistungssektors. Ausgangspunkt ist dabei die Beobachtung, daß die Beschäftigung in den Dienstleistungsbranchen signifikant schneller wächst als in den übrigen Wirtschaftsbereichen. Es liegt somit nahe, Beschäftigungseinbrüche in Krisenbranchen – sei es Stahl, Textil oder Kohle – durch eine Nutzung des Beschäftigungspotentials von Dienstleistungsbetrieben ausgleichen zu wollen. Solche Hoffnungen erscheinen auch insofern nachvollziehbar, als Dienstleistungsbetriebe wegen der für sie typischen geringen Kapitalintensität relativ schnell und dynamisch auf Veränderungen von (kommunal gestaltbaren) Standortfaktoren reagieren können. Diese Hoffnungen gelten in besonderem Maße für den Teilbereich der besonders expansiven, sog. „unternehmensbezogenen“ Dienstleistungen. Neben die positiven Beschäftigungseffekte tritt hier – zumindest bei den hochwertigen Dienstleistungszweigen – ein hohes Qualifizierungsniveau. Darüber hinaus gilt das Vorhandensein dieser Art von Dienstleistungen als Standortfaktor bei der Ansiedlung gewerblicher Betriebe (indirekte Beschäftigungseffekte): Produktionsorientierte Dienste werden so zu Katalysatoren des Strukturwandels. Zentrale Fragen sind dabei: Gibt es aus Sicht der Stadtplanung und Wirtschaftsförderung Strategien zur gezielten Förderung unternehmensbezogener Dienstleistungen? Mit Hilfe welcher Maßnahmen oder Planungspolitiken können die Rahmenbedingungen für bereits vorhandene oder anzusiedelnde Dienstleister verbessert werden? Grundlage für die Beantwortung dieser Fragen bildet eine breit angelegte, empirisch gestützte Untersuchung im Aachener Raum, die eine gezielte Förderung unternehmensbezogener Dienstleistungen im Rahmen abgestimmter städtebaulicher Konzepte zum Gegenstand hatte (1)..
Regionale Entwicklungsimpulse durch produktionsorientierte Dienstleistungen?
Der strukturelle Wandel in von Großstrukturen dominierten Wirtschaftssektoren verbindet sich regelmäßig mit Entwicklungsbrüchen. Diese Brüche verursachen gravierende soziale Probleme, führen aber auch politisch häufig zu Legitimationsproblemen. Im Hinblick darauf ist es unmittelbar verständlich, daß Strategien zur „kontinuierlichen“ Bewältigung des Strukturwandels auf allen politischen Ebenen immer größtes Interesse finden; diese Feststellung gilt in verstärktem Maße für sogenannte strukturschwache Regionen. Eine derartige Strategie besteht in einer intensiven öffentlichen Förderung des Dienstleistungssektors. Ausgangspunkt ist dabei die Beobachtung, daß die Beschäftigung in den Dienstleistungsbranchen signifikant schneller wächst als in den übrigen Wirtschaftsbereichen. Es liegt somit nahe, Beschäftigungseinbrüche in Krisenbranchen – sei es Stahl, Textil oder Kohle – durch eine Nutzung des Beschäftigungspotentials von Dienstleistungsbetrieben ausgleichen zu wollen. Solche Hoffnungen erscheinen auch insofern nachvollziehbar, als Dienstleistungsbetriebe wegen der für sie typischen geringen Kapitalintensität relativ schnell und dynamisch auf Veränderungen von (kommunal gestaltbaren) Standortfaktoren reagieren können. Diese Hoffnungen gelten in besonderem Maße für den Teilbereich der besonders expansiven, sog. „unternehmensbezogenen“ Dienstleistungen. Neben die positiven Beschäftigungseffekte tritt hier – zumindest bei den hochwertigen Dienstleistungszweigen – ein hohes Qualifizierungsniveau. Darüber hinaus gilt das Vorhandensein dieser Art von Dienstleistungen als Standortfaktor bei der Ansiedlung gewerblicher Betriebe (indirekte Beschäftigungseffekte): Produktionsorientierte Dienste werden so zu Katalysatoren des Strukturwandels. Zentrale Fragen sind dabei: Gibt es aus Sicht der Stadtplanung und Wirtschaftsförderung Strategien zur gezielten Förderung unternehmensbezogener Dienstleistungen? Mit Hilfe welcher Maßnahmen oder Planungspolitiken können die Rahmenbedingungen für bereits vorhandene oder anzusiedelnde Dienstleister verbessert werden? Grundlage für die Beantwortung dieser Fragen bildet eine breit angelegte, empirisch gestützte Untersuchung im Aachener Raum, die eine gezielte Förderung unternehmensbezogener Dienstleistungen im Rahmen abgestimmter städtebaulicher Konzepte zum Gegenstand hatte (1)..
Regionale Entwicklungsimpulse durch produktionsorientierte Dienstleistungen?
Ulrich Hatzfeld (Autor:in) / Thomas Schröer (Autor:in)
1993
Aufsatz (Zeitschrift)
Elektronische Ressource
Unbekannt
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Strukturwandel und produktionsorientierte Dienstleistungen
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