Eine Plattform für die Wissenschaft: Bauingenieurwesen, Architektur und Urbanistik
Vorbeugender und konstruktiver Brandschutz
Der Lastfall Brand ist aufgrund der geringen Häufigkeit von Bränden eine „außergewöhnliche Bemessungssituation“. Da Brände aber ein hohes Schadensausmaß mit großen Sachschäden, ggf. langfristigen Betriebsunterbrechungen und vor allem auch Personenschäden mit Todesfolge haben können, ist das Risiko von Bränden nicht zu vernachlässigen. Daher sind Gebäude brandschutztechnisch so auszulegen, dass das im Bauwesen gewohnte Sicherheitsniveau auch im Brandfall gewährleistet bleibt, d. h. ein Einsturz des Tragwerks sicher verhindert wird. Dementsprechend werden durch die bauaufsichtlichen Anforderungen in den Bauordnungen und Sonderbauverordnungen gesetzliche Vorgaben hinsichtlich des Brandverhaltens von Baustoffen und der Feuerwiderstandsfähigkeit von Bauteilen vorgegeben. Die Brandschutzbemessung von Bauteilen und Tragwerken erfolgt in der Regel mit den Brandschutzteilen der Eurocode-Bemessungsnormen und ihrer zugehörigen Nationalen Anhänge. Für nicht in den Eurocodes enthaltene Konstruktionen, insbesondere leichte Trennwände, Sonderbauteile und historische Bauweisen sind Nachweise in der DIN 4102-4 zusammen gestellt. Die Eurocode-Brandschutzteile sehen Nachweisverfahren in drei Ebenen vor, den Schnellnachweis mit Bemessungstabellen, vereinfachte und erweiterte Bemessungsverfahren. In den Bemessungstabellen sind beispielsweise Mindestquerschnittsabmessungen und Achsabstände für verschiedene Feuerwiderstandsklassen vorgegeben. Die Bemessungstabellen sind grundsätzlich nur für eine Brandbeanspruchung nach der Einheits-Temperaturzeitkurve (ETK) gültig. Die vereinfachten Bemessungsverfahren orientieren sich an den Bemessungsverfahren der Kaltbemessung unter temperaturbedingter Reduzierung von Festigkeit und E-Modul, sie sind in der Regel nur für eine Beanspruchung nach der ETK und für Einzelbauteile und ggf. Teiltragwerke anwendbar. Mit den erweiterten Bemessungsverfahren kann rechnergestützt das Trag- und Verformungsverhalten von Bauteilen und Tragwerken für beliebige Brandbeanspruchungen simuliert werden. Mit steigender Nachweisebene steigen der Nachweisaufwand und die Genauigkeit, jedoch werden regelmäßig wirtschaftlichere Ergebnisse erzielt. Es ist daher sorgfältig zu prüfen, welches Nachweisverfahren für welche Bemessungsaufgabe sinnvollerweise angewendet wird.
Vorbeugender und konstruktiver Brandschutz
Der Lastfall Brand ist aufgrund der geringen Häufigkeit von Bränden eine „außergewöhnliche Bemessungssituation“. Da Brände aber ein hohes Schadensausmaß mit großen Sachschäden, ggf. langfristigen Betriebsunterbrechungen und vor allem auch Personenschäden mit Todesfolge haben können, ist das Risiko von Bränden nicht zu vernachlässigen. Daher sind Gebäude brandschutztechnisch so auszulegen, dass das im Bauwesen gewohnte Sicherheitsniveau auch im Brandfall gewährleistet bleibt, d. h. ein Einsturz des Tragwerks sicher verhindert wird. Dementsprechend werden durch die bauaufsichtlichen Anforderungen in den Bauordnungen und Sonderbauverordnungen gesetzliche Vorgaben hinsichtlich des Brandverhaltens von Baustoffen und der Feuerwiderstandsfähigkeit von Bauteilen vorgegeben. Die Brandschutzbemessung von Bauteilen und Tragwerken erfolgt in der Regel mit den Brandschutzteilen der Eurocode-Bemessungsnormen und ihrer zugehörigen Nationalen Anhänge. Für nicht in den Eurocodes enthaltene Konstruktionen, insbesondere leichte Trennwände, Sonderbauteile und historische Bauweisen sind Nachweise in der DIN 4102-4 zusammen gestellt. Die Eurocode-Brandschutzteile sehen Nachweisverfahren in drei Ebenen vor, den Schnellnachweis mit Bemessungstabellen, vereinfachte und erweiterte Bemessungsverfahren. In den Bemessungstabellen sind beispielsweise Mindestquerschnittsabmessungen und Achsabstände für verschiedene Feuerwiderstandsklassen vorgegeben. Die Bemessungstabellen sind grundsätzlich nur für eine Brandbeanspruchung nach der Einheits-Temperaturzeitkurve (ETK) gültig. Die vereinfachten Bemessungsverfahren orientieren sich an den Bemessungsverfahren der Kaltbemessung unter temperaturbedingter Reduzierung von Festigkeit und E-Modul, sie sind in der Regel nur für eine Beanspruchung nach der ETK und für Einzelbauteile und ggf. Teiltragwerke anwendbar. Mit den erweiterten Bemessungsverfahren kann rechnergestützt das Trag- und Verformungsverhalten von Bauteilen und Tragwerken für beliebige Brandbeanspruchungen simuliert werden. Mit steigender Nachweisebene steigen der Nachweisaufwand und die Genauigkeit, jedoch werden regelmäßig wirtschaftlichere Ergebnisse erzielt. Es ist daher sorgfältig zu prüfen, welches Nachweisverfahren für welche Bemessungsaufgabe sinnvollerweise angewendet wird.
Vorbeugender und konstruktiver Brandschutz
Handb. für Bauingenieure
Zilch, Konrad (Herausgeber:in) / Zehfuß, Jochen (Autor:in)
20.07.2024
63 pages
Aufsatz/Kapitel (Buch)
Elektronische Ressource
Deutsch
TIBKAT | 1992
|TIBKAT | 2003
|Vorbeugender baulicher Brandschutz
TIBKAT | 2020
|Vorbeugender baulicher Brandschutz
TIBKAT | 1979
|Online Contents | 1993
|