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Vegetationsentwicklung in revitalisierten Flusslandschaften am Beispiel des LIFE+-Traisen-Projekts
Zusammenfassung Die übergeordneten Ziele des LIFE+-Traisen-Projektes liegen in der Schaffung von naturnahen Gewässer- und Auenbiozönosen und einer Erhöhung der Biodiversität im „Europaschutzgebiet Tullnerfelder Donauauen“. Erreicht werden sollen diese Ziele durch eine optimale Vernetzung des neu angelegten und ungesicherten Traisenflussbettes mit den großflächig abgesenkten Ufer- und Auenbereichen der Donauauen. Generell sind die Wachstumsbedingungen im Absenkungsbereich sehr gut und die Vegetationsentwicklung verläuft im gesamten Projektgebiet entsprechend rasch. In allen Bauabschnitten konnten sich auf über 50 % der Flächen jeweils in der ersten Vegetationsperiode bereits die Silber-Weide (Salix alba) und die Schwarz-Pappel (Populus nigra) über eine Naturverjüngung etablieren. Auf den restlichen Flächen haben sich Hochstauden, Röhrichtarten und ruderale Arten durchgesetzt. Vor allem das Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea) hat sich massiv verbreitet. In den beiden Folgejahren hat sich die Gehölzanzahl verringert. Es konnten sich jedoch trotz Wildverbiss und der Lichtkonkurrenz mit den krautigen Arten die standorttypischen Gehölze etablieren und über eine erfolgreiche Naturverjüngung auch in den beiden Folgejahren noch zusätzliche Flächen einnehmen. Neophyten treten bislang nur vereinzelt auf. Am häufigsten ist noch die Goldrute (Solidago gigantea, S. canadensis) zu finden. In Summe zeichnet sich ab, dass die gesamte Umlandabsenkung bereits in den nächsten Jahren bis auf ca. Mittelwasserhöhe der „neuen“ Traisen von einer dichten Vegetationsdecke eingenommen werden wird. Pionierflächen werden, falls sich kein „Jahrhunderthochwasser“ ereignet, wieder fast vollständig verschwinden. Es ist absehbar, dass sich trotz Wildverbiss und der Lichtkonkurrenz die jungen Weiden und Pappeln zu einem locker geschlossenen Weichholzauwald entwickeln werden. Dieser wird mosaikartig mit Röhricht- und Hochstaudenfluren verzahnt sein. Letztere werden über viele Jahre mehr oder minder als solche stabil bleiben.
Abstract Aims of the LIFE+ Traisen project are to create natural water bodies and flooding areas and increase the biodiversity within the “Europaschutzgebiet Tullnerfelder Donauauen”. To reach the aims, the new river bed was connected with the floodplain area of the Danube. Due to good growth conditions the vegetation development is fast. At more than 50% of the area white willow (Salix alba) and black poplar (Populus nigra) could establish in the first vegetation period. The other areas were covered with tall forbs, reeds and ruderal species. Especially the canary reed grass (Phalaris arundinacea) was able to spread in large scales. Within two years the number of wood decreased, but through natural regeneration they could spread on further areas. Despite deer browsing and light competition woods could establish together with herbaceous species. Invasive species, especially goldenrod (Solidago gigantea, S. canadensis), are found only scattered. All in all, the whole area will be covered by vegetation within the next years. If there will be no hundred year flood, pioneer areas will disappear. Even with deer browsing and light competition, the young willows and cottonwoods will develop into a softwood forest. Between the forests, reed and tall forbs will cover areas tessellated and will be stable for several years.
Vegetationsentwicklung in revitalisierten Flusslandschaften am Beispiel des LIFE+-Traisen-Projekts
Zusammenfassung Die übergeordneten Ziele des LIFE+-Traisen-Projektes liegen in der Schaffung von naturnahen Gewässer- und Auenbiozönosen und einer Erhöhung der Biodiversität im „Europaschutzgebiet Tullnerfelder Donauauen“. Erreicht werden sollen diese Ziele durch eine optimale Vernetzung des neu angelegten und ungesicherten Traisenflussbettes mit den großflächig abgesenkten Ufer- und Auenbereichen der Donauauen. Generell sind die Wachstumsbedingungen im Absenkungsbereich sehr gut und die Vegetationsentwicklung verläuft im gesamten Projektgebiet entsprechend rasch. In allen Bauabschnitten konnten sich auf über 50 % der Flächen jeweils in der ersten Vegetationsperiode bereits die Silber-Weide (Salix alba) und die Schwarz-Pappel (Populus nigra) über eine Naturverjüngung etablieren. Auf den restlichen Flächen haben sich Hochstauden, Röhrichtarten und ruderale Arten durchgesetzt. Vor allem das Rohrglanzgras (Phalaris arundinacea) hat sich massiv verbreitet. In den beiden Folgejahren hat sich die Gehölzanzahl verringert. Es konnten sich jedoch trotz Wildverbiss und der Lichtkonkurrenz mit den krautigen Arten die standorttypischen Gehölze etablieren und über eine erfolgreiche Naturverjüngung auch in den beiden Folgejahren noch zusätzliche Flächen einnehmen. Neophyten treten bislang nur vereinzelt auf. Am häufigsten ist noch die Goldrute (Solidago gigantea, S. canadensis) zu finden. In Summe zeichnet sich ab, dass die gesamte Umlandabsenkung bereits in den nächsten Jahren bis auf ca. Mittelwasserhöhe der „neuen“ Traisen von einer dichten Vegetationsdecke eingenommen werden wird. Pionierflächen werden, falls sich kein „Jahrhunderthochwasser“ ereignet, wieder fast vollständig verschwinden. Es ist absehbar, dass sich trotz Wildverbiss und der Lichtkonkurrenz die jungen Weiden und Pappeln zu einem locker geschlossenen Weichholzauwald entwickeln werden. Dieser wird mosaikartig mit Röhricht- und Hochstaudenfluren verzahnt sein. Letztere werden über viele Jahre mehr oder minder als solche stabil bleiben.
Abstract Aims of the LIFE+ Traisen project are to create natural water bodies and flooding areas and increase the biodiversity within the “Europaschutzgebiet Tullnerfelder Donauauen”. To reach the aims, the new river bed was connected with the floodplain area of the Danube. Due to good growth conditions the vegetation development is fast. At more than 50% of the area white willow (Salix alba) and black poplar (Populus nigra) could establish in the first vegetation period. The other areas were covered with tall forbs, reeds and ruderal species. Especially the canary reed grass (Phalaris arundinacea) was able to spread in large scales. Within two years the number of wood decreased, but through natural regeneration they could spread on further areas. Despite deer browsing and light competition woods could establish together with herbaceous species. Invasive species, especially goldenrod (Solidago gigantea, S. canadensis), are found only scattered. All in all, the whole area will be covered by vegetation within the next years. If there will be no hundred year flood, pioneer areas will disappear. Even with deer browsing and light competition, the young willows and cottonwoods will develop into a softwood forest. Between the forests, reed and tall forbs will cover areas tessellated and will be stable for several years.
Vegetationsentwicklung in revitalisierten Flusslandschaften am Beispiel des LIFE+-Traisen-Projekts
Vegetation development of restored floodplains using the case study of the LIFE+ Traisen project
PD Mag. Dr. Egger, Gregory (Autor:in) / Mayer, Katharina (Autor:in) / Dipl.-Ing. Kreuzberger, Markus (Autor:in) / Mag. Dr. Aigner, Susanne (Autor:in)
Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft ; 70 ; 291-304
03.04.2018
14 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Elektronische Ressource
Deutsch
River restoration , Monitoring , Succession , Populus nigra , Salix alba , Deer browsing , Neophytes Engineering , Engineering, general , Water Industry/Water Technologies , Chemistry/Food Science, general , Waste Water Technology / Water Pollution Control / Water Management / Aquatic Pollution , Waste Management/Waste Technology
Vegetationsentwicklung in revitalisierten Flusslandschaften am Beispiel des LIFE+-Traisen-Projekts
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