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Anwendung der Habitatmodellierung zur integrativen Bewertung von Schwall und Restwasser im Bereich der Wasserkraftnutzung
Zusammenfassung Die aktuelle und die bevorstehende Nutzung der Wasserkraft als kosteneffizienter und erneuerbarer Energieträger führen zunehmend zu einem Interessenkonflikt zwischen den deklarierten Umweltzielen der EU-Wasserrahmenrichtlinie und der Energiewasserwirtschaft. Es besteht daher die Notwendigkeit, mögliche Auswirkungen der Wasserkraftnutzung auf die für die EU-WRRL bewertungsrelevanten biologischen Qualitätskriterien im Einzelfall objektiv zu beurteilen bzw. zu quantifizieren. Dieser Fachbeitrag soll anhand von ausgewählten Fallbeispielen einen Einblick in die Einsatzmöglichkeiten der Habitatmodellierung als integratives Planungs- und Bewertungsinstrumentarium im Bereich der Schwall- und Restwasserproblematik geben. Die Ergebnisse einer mithilfe der Habitatmodellierung durchgeführten Schwallbewertung am Alpenrhein und an der Enns lassen darauf rückschließen, dass ohne das Miteinbeziehen der flusstyp- bzw. streckenabhängigen morphologischen Unterschiede das Abschätzen der zu erwartenden negativen Folgen auf die aquatische Fauna nicht möglich ist. Ebenso deutlich wird die Wichtigkeit einer saisonalen Betrachtung der Schwallproblematik, da aufgrund der jahreszeitlichen Unterschiede in der Basiswasserführung eine Beurteilung anhand von nur einer Saison nicht zulässig ist. Weiters wird durch eine Restwasserstudie an der Ybbs aufgezeigt, wie mithilfe der Habitatmodellierung eine ökologisch begründete Restwassermenge für die gewässertypische Fischfauna abgeleitet werden kann.
Abstract The current and future use of water power as a cost-effective and renewable energy source are increasingly leading to conflicts of interest between the declared environmental protection goals of the EU Water Framework Directive and the water energy sector. As such, it has become necessary to objectively assess and quantify the potential impacts of using water power on those biological quality criteria that are relevant for the Water Framework Directive, and to do so on a case-by-case basis. With the help of selected case studies, this paper offers insights into the applicability of habitat modeling as an integrative planning and assessment tool with regard to addressing peak and residual flow problems. The results of habitat modeling-based peak flow assessment conducted on the Alpenrhein and on the Enns indicate that the potential negative consequences for aquatic fauna cannot accurately be predicted without taking into account the river-type-dependent and river-reach-dependent morphological differences. They also clearly show the importance of season-based assessments of the peak flow problems, as, given the seasonal differences in discharge and water levels, basing an assessment on only one season would not be representative. Further, a study conducted on the Ybbs demonstrates how habitat modeling can be used to determine an ecologically sound residual flow level for typical local fish fauna.
Anwendung der Habitatmodellierung zur integrativen Bewertung von Schwall und Restwasser im Bereich der Wasserkraftnutzung
Zusammenfassung Die aktuelle und die bevorstehende Nutzung der Wasserkraft als kosteneffizienter und erneuerbarer Energieträger führen zunehmend zu einem Interessenkonflikt zwischen den deklarierten Umweltzielen der EU-Wasserrahmenrichtlinie und der Energiewasserwirtschaft. Es besteht daher die Notwendigkeit, mögliche Auswirkungen der Wasserkraftnutzung auf die für die EU-WRRL bewertungsrelevanten biologischen Qualitätskriterien im Einzelfall objektiv zu beurteilen bzw. zu quantifizieren. Dieser Fachbeitrag soll anhand von ausgewählten Fallbeispielen einen Einblick in die Einsatzmöglichkeiten der Habitatmodellierung als integratives Planungs- und Bewertungsinstrumentarium im Bereich der Schwall- und Restwasserproblematik geben. Die Ergebnisse einer mithilfe der Habitatmodellierung durchgeführten Schwallbewertung am Alpenrhein und an der Enns lassen darauf rückschließen, dass ohne das Miteinbeziehen der flusstyp- bzw. streckenabhängigen morphologischen Unterschiede das Abschätzen der zu erwartenden negativen Folgen auf die aquatische Fauna nicht möglich ist. Ebenso deutlich wird die Wichtigkeit einer saisonalen Betrachtung der Schwallproblematik, da aufgrund der jahreszeitlichen Unterschiede in der Basiswasserführung eine Beurteilung anhand von nur einer Saison nicht zulässig ist. Weiters wird durch eine Restwasserstudie an der Ybbs aufgezeigt, wie mithilfe der Habitatmodellierung eine ökologisch begründete Restwassermenge für die gewässertypische Fischfauna abgeleitet werden kann.
Abstract The current and future use of water power as a cost-effective and renewable energy source are increasingly leading to conflicts of interest between the declared environmental protection goals of the EU Water Framework Directive and the water energy sector. As such, it has become necessary to objectively assess and quantify the potential impacts of using water power on those biological quality criteria that are relevant for the Water Framework Directive, and to do so on a case-by-case basis. With the help of selected case studies, this paper offers insights into the applicability of habitat modeling as an integrative planning and assessment tool with regard to addressing peak and residual flow problems. The results of habitat modeling-based peak flow assessment conducted on the Alpenrhein and on the Enns indicate that the potential negative consequences for aquatic fauna cannot accurately be predicted without taking into account the river-type-dependent and river-reach-dependent morphological differences. They also clearly show the importance of season-based assessments of the peak flow problems, as, given the seasonal differences in discharge and water levels, basing an assessment on only one season would not be representative. Further, a study conducted on the Ybbs demonstrates how habitat modeling can be used to determine an ecologically sound residual flow level for typical local fish fauna.
Anwendung der Habitatmodellierung zur integrativen Bewertung von Schwall und Restwasser im Bereich der Wasserkraftnutzung
Using habitat modeling in the integrative assessment of peak and residual flows in the context of water power use
DI Holzapfel, Patrick (Autor:in) / DI Wagner, Beatrice (Autor:in) / DI Zeiringer, Bernhard (Autor:in) / Ass.-Prof. Dr. Graf, Wolfram (Autor:in) / DI Leitner, Patrick (Autor:in) / Univ.-Prof. DI Dr. Habersack, Helmut (Autor:in) / Priv.-Doz. DI Dr. Hauer, Christoph (Autor:in)
Österreichische Wasser- und Abfallwirtschaft ; 66 ; 179-189
08.05.2014
11 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Elektronische Ressource
Deutsch
Online Contents | 2005
Restwasser : [Forschungsbericht DBV 183]
TIBKAT | 1999
|Online Contents | 2005
Springer Verlag | 2021
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