Die Bruchmechanik und ihre Anwendung auf Fragen der Bauteilzaehigkeit. Anwendungsbeispiele: Fid-Bau Portal

Die Bruchmechanik und ihre Anwendung auf Fragen der Bauteilzaehigkeit. Anwendungsbeispiele

Spaehn, H. / Lenz, H.W.

In einem vorausgegangenen Beitrag der Verfasser in dieser Zeitschrift wurden die theoretischen Grundlagen der Bruchmechanik, die zum Verstaendnis der Anwendung auf vor allem dickwandige Bauteile notwendig sind, dargelegt. Die bruchmechanischen Kennwerte, die sogenannten Spannungsintensitaetsfaktoren, auch mit Bruchzaehigkeit bezeichnet, KIc (fuer den ebenen Verzerrungszustand) und Kc (fuer den ebenen Spannungszustand), wurden beschrieben und die Kriterien fuer ihre Gueltigkeit erlaeutert. Weiterhin wurden die derzeit am haeufigsten verwendeten Probentypen, die experimentelle Durchfuehrung der Versuche zur Ermittlung der bruchmechanischen Kennwerte und die Berechnung der KIc- bzw. Kc-Werte aus den Versuchsdaten behandelt. Der vorliegende Beitrag befasst sich nun mit der praktischen Anwendung der Bruchmechanik auf Bauteile, deren Abmessungen die Bedingungen fuer die Ausbildung des ebenen Verzerrungszustandes und damit die Voraussetzungen fuer die Gueltigkeit der linear-elastischen Bruchmechanik erfuellen. Eine den eigentlichen Beispielen vorangestellte kurze Beschreibung des konventionellen Vorgehens bei der Auslegung und Bemessung von Bauteilen soll verdeutlichen, dass die beiden Methoden nicht im Widerspruch zueinander stehen, sondern sich ergaenzen, dies vor allem in solchen Faellen, in denen die eine oder andere Methode allein keine ausreichenden Aussagen machen kann.