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Sanierung - die zweite Chance. Synergie von Bauphysik und Baukultur durch solare Sanierung?
Der Heizenergieverbrauch des Gebäudebestandes dominiert den Energiebedarf vieler Industrienationen. Daher ist das Ziel einer deutlichen CO2-Emissionsminderung ohne eine Einbeziehung des Altbaus auf absehbare Zeit nicht erreichbar. Im Gegensatz zu einer weithin vorherrschenden Meinung, selbst von Experten, kann Solarenergienutzung dabei häufig die ökonomisch und ökologisch umsichtigere Sanierungsmaßnahme sein. Der Bestand an 30 und mehr Jahre alten Wohngebäuden steht zur Sanierung an. In den letzten 25 Jahren ist der Bedarf an Heizenergie von 250 kWh/m2 auf 5 kWh/m2 gesenkt worden, andererseits sind die Ansprüche an jeglichen Komfort gestiegen. Hierzu bringt der Autor einige synergetische Betrachtungen zur Sanierung von Altbauten. Wohnblock mit Loggien können solar saniert werden durcheine Verglasung der Loggien, die im Sommer großzügig geöffnet werden kann. Dadurch werden sowohl Kältebrücken (durch die durchgehende Betonplatte auch des Loggia- oder Balkonfußbodens) als auch Bauschäden in diesem Bereich vermieden. Hinzu kommt ein Gewinn an Wohnwert durch den nunmehr Wintergarten, ein verbesserter Schallschutz, und die Lüftung der übrigen Wohnung mit vorgewärmter Luft aus der verglasten Loggia (Durchschnittstemperatur um 8 Grad C bis 13 Grad C angehoben). Etwa die gleichen Wirkungen erzielt eine vorgehängte Glasfassade (Doppelfassade); diese Sanierung ist auch für Bürogebäude zu empfehlen. Auch die Dachfläche wird zur energetischen Nutzung vorgeschlagen: Absorber statt Dachziegel. Als Beispiel wird ein Wohnblock in Mammarkullen, S, angeführt, der wegen der wiederkehrenden Aufwendungen zur Dichtung des Flachdachs ein Satteldach bekam, auf dessen Südseite statt Dachpfannen Solar-Kollektoren angebracht wurden. Als Beispiel für die solare Sanierung eines gewerblich genutzten Gebäudes wird eine Industriehalle (Wagonfabrik Linke-Hoffmann-Busch, Salzgitter, D) beschrieben. Die Halle mit 200 m x 200 m Grundfläche, Bauhöhe etwa 18 m, Seitenwände weitgehend verglast (Stahlgitterfenster, stark verschmutzt unnd inzwischen schadhaft). Die verfallende Fassade erforderte Sanierung, und es wurde eine Lösung gesucht, die synergetisch möglichst viele Mängel des Gebäudes behebt: Transparente Wärmedämmung als Tageslichtspender.
Sanierung - die zweite Chance. Synergie von Bauphysik und Baukultur durch solare Sanierung?
Der Heizenergieverbrauch des Gebäudebestandes dominiert den Energiebedarf vieler Industrienationen. Daher ist das Ziel einer deutlichen CO2-Emissionsminderung ohne eine Einbeziehung des Altbaus auf absehbare Zeit nicht erreichbar. Im Gegensatz zu einer weithin vorherrschenden Meinung, selbst von Experten, kann Solarenergienutzung dabei häufig die ökonomisch und ökologisch umsichtigere Sanierungsmaßnahme sein. Der Bestand an 30 und mehr Jahre alten Wohngebäuden steht zur Sanierung an. In den letzten 25 Jahren ist der Bedarf an Heizenergie von 250 kWh/m2 auf 5 kWh/m2 gesenkt worden, andererseits sind die Ansprüche an jeglichen Komfort gestiegen. Hierzu bringt der Autor einige synergetische Betrachtungen zur Sanierung von Altbauten. Wohnblock mit Loggien können solar saniert werden durcheine Verglasung der Loggien, die im Sommer großzügig geöffnet werden kann. Dadurch werden sowohl Kältebrücken (durch die durchgehende Betonplatte auch des Loggia- oder Balkonfußbodens) als auch Bauschäden in diesem Bereich vermieden. Hinzu kommt ein Gewinn an Wohnwert durch den nunmehr Wintergarten, ein verbesserter Schallschutz, und die Lüftung der übrigen Wohnung mit vorgewärmter Luft aus der verglasten Loggia (Durchschnittstemperatur um 8 Grad C bis 13 Grad C angehoben). Etwa die gleichen Wirkungen erzielt eine vorgehängte Glasfassade (Doppelfassade); diese Sanierung ist auch für Bürogebäude zu empfehlen. Auch die Dachfläche wird zur energetischen Nutzung vorgeschlagen: Absorber statt Dachziegel. Als Beispiel wird ein Wohnblock in Mammarkullen, S, angeführt, der wegen der wiederkehrenden Aufwendungen zur Dichtung des Flachdachs ein Satteldach bekam, auf dessen Südseite statt Dachpfannen Solar-Kollektoren angebracht wurden. Als Beispiel für die solare Sanierung eines gewerblich genutzten Gebäudes wird eine Industriehalle (Wagonfabrik Linke-Hoffmann-Busch, Salzgitter, D) beschrieben. Die Halle mit 200 m x 200 m Grundfläche, Bauhöhe etwa 18 m, Seitenwände weitgehend verglast (Stahlgitterfenster, stark verschmutzt unnd inzwischen schadhaft). Die verfallende Fassade erforderte Sanierung, und es wurde eine Lösung gesucht, die synergetisch möglichst viele Mängel des Gebäudes behebt: Transparente Wärmedämmung als Tageslichtspender.
Sanierung - die zweite Chance. Synergie von Bauphysik und Baukultur durch solare Sanierung?
Braun, P.O. (Autor:in) / Gabriel, G. (Autor:in)
Sanitär- und Heizungstechnik ; 65 ; 107-111
2000
5 Seiten, 4 Bilder, 3 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
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