Rohrnetzschaden in der Gasversorgung. Schadensstatistik und Schadensbehebung: Fid-Bau Portal

Rohrnetzschaden in der Gasversorgung. Schadensstatistik und Schadensbehebung

Ujvari, L.

Gasverteilungsnetze binden mit 70 % den größten Anteil an den Investitionen eines Gasversorgungsunternehmens und bilden aufgrund ihrer langen wirtschaftlichen Nutzungsdauer mit Abstand den größten Teil des Anlagevermögens. Diese Nutzungsdauer ist sowohl aus technischer als auch aus wirtschaftlicher Sicht zu optimieren. Die Instandhaltung ist daher ein entscheidender Faktor. Um eine Instandhaltungsstrategie zu entwickeln, genügt es nicht, die Schäden nur zu erfassen, sondern diese müssen auch analysiert werden. Um Besonderheiten für die Planung der Instandhaltung zu erkennen, muss eine Schadensstatistik erstellt werden. Auffallende Störungen, wie Gasexplosionen mit hohem Schaden, sind, verglichen mit kleineren Unfällen, relativ selten. Häufige Störungen in der Gasversorgung führen zu einer schlechten Beurteilung des Unternehmens. Die Öffentlichkeit erwartet von der Gasversorgung störungsfreien Betrieb zu jeder Zeit und bei jeder Temperatur. Ein Gasversorgungsunternehmen, das auf seinen Ruf achtet, kann sich deshalb nicht allzu viele auffallende Störungen pro Jahr leisten.Die höchste Sicherheit in einem Gasnetz wäre erreicht, wenn keine Störungen, keine Durchrostung und keine Rohrbrüche, auftreten würden. Da es keine technische Anlage ohne Mängel gibt, ist eine absolute Sicherheit nicht erreichbar. Da sich die Daten einer Schadensstatistik immer auf einen bestimmten Ausbau- oder Belastungszustand eines Netzes beziehen, können sie nicht einfach in der Bestandsführung eines Netzinformationssystems abgespeichert werden. In der Bestandsführung der Gasleitungsabschnitte mit einer differenzierten Ausprägung nach Attributen stehen Werkstoff, Verbindungsart, Korrosionsschutz und Baujahr im Vordergrund. Ob eine Gasrohrleitung erneuert werden soll, wird in der Regel unter anderem aufgrund ihres Zustands und insbesondere ihrer Schadensrate entschieden. Fazit ist, dass wirtschaftliche Gesichtspunkte allein nicht als Grundlage für Entscheidungen bei der Gasnetzerneuerung dienen können. Die Schadensbehebung von Gasrohrleitungen liegt im Spannungsfeld zwischen Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit.