Traggerüste sind Hilfskonstruktionen, die bei Bauteilen aus Stahlbeton Formen und Lasten des Beton aufnehmen bis dieser erhärtet ist und sich selbst tragen kann. Der Nachweis der Standsicherheit ist nach DIN 4421 'Traggerüste; Berechnung, Konstruktion und Ausführung' zu erbringen, während für das Arbeiten mit diesen Konstruktionen die 'Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz im Traggerüst- und Schalungsbau' gelten. Die DIN 4421 bildet drei Gruppen von Traggerüsten unterschiedlicher Anforderungen. In den 'Regeln für Sicherheit...' werden auch Besonderheiten des Einsatzes von Traggerüsten berücksichtigt und zusätzliche Auflagen und Einschränkungen gemacht. Traggerüste müssen über einen Brauchbarkeitsnachweis verfügen, der aus Standsicherheitsnachweis und Nachweis der Arbeits- und Betriebssicherheit besteht. Letzterem kann man auf unterschiedliche Weise nachkommen. Bei Regelausführungen der Gruppe eins genügen als Nachweis Aufbau- und Verwendungsanleitung des Herstellers. In anderen Fällen besteht der Nachweis der Brauchbarkeit aus: Aufbau- und Verwendungsanleitung, Regeln für Sicherheit und Gesundheitsschutz, Zustimmung der Berufsgenossenschaft, schriftliche Montageanleitung. In der Gruppe zwei und drei ist ein Ausführungsprotokoll nach den Vorgaben der DIN 4421 zu erstellen und Abweichungen von der Montageanleitung zu begründen und festzuhalten. In den Regeln sind auch Bedingungen für die Arbeitsplätze und Verkehrswege auf Bauteilen, Gerüsten und Traggerüsten festgeschrieben und durch Zeichnungen anschaulich verdeutlicht. Im Rahmen der Unfallvergütungsvorschriften 'Bauarbeiten' ist ein umfangreiches und kompliziertes Regelwerk über Absturzsicherungen bei Traggerüsten entstanden. Bei großflächigen Schalenelementen sind Windangriff oder Anprall von Lasten zu berücksichtigen. Auch beim Transport von Schalungen ist der Windeinfluß zu berücksichtigen, vor allem beim Kranbetrieb. Befestigungen dürfen erst gelöst werden, wenn die Standsicherheit gewährleistet ist, oder die Last angeschlagen ist. Während des Transports dürfen sich Beschäftige nur in Ausnahmefällen auf den Lasten befinden. Wenn senkrechte Gleit- und Klettschalungen benutzt werden, muß man besonders auf den Einbau der Bewehrungen achten. Sie dürfen nicht über den äußeren Seitenschutz der Arbeitsebene geschwenkt werden, da ein zu weites Auskragen der Bewehrungseisen eine sichere Haltung erschweren. Bei Gleit- und Klettschalungen muß auch ein Schutz vor herabfallenden Gegenständen gewährleistet sein. Hierfür werden entlang des Seitenschutzes Auffangnetze angebracht mit 100 mm Maschenweite auf denen nocheinmal Auflagennetze mit 20 mm Maschenweite befestigt werden. Bei der Berechnung der Fundamente für die Traggerüste müssen auch die Belastungen dieser mitberücksichtigt werden.