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Entrauchungsnachweise. Kritische Diskussion von Methoden des Brandschutzingenieurwesens
Die Bedeutung einer effektiven Rauchableitung im Brandfall für den vorbeugenden Brandschutz ist in Fachkreisen unstrittig. Die Brandkatastrophen der jüngsten Vergangenheit haben eindrücklich gezeigt, dass die Brandopfer durch Raucheinwirkung verursacht werden. Am Beispiel des Industriebaus haben Hosser et al. (1997) aufgezeigt, dass für die Ermöglichung der Fremdrettung von Personen und für die Durchführung wirksamer Löscharbeiten durch die Feuerwehren eine ausreichende Rauchableitung unumgänglich ist. Dies gilt auch für Räume mit Sprinkleranlagen. Gerhardt und Krüger (2000) und Gerhardt (2000) haben auf der Grundlage experimenteller Untersuchungen nachgewiesen, dass die Sicherstellung der uneingeschränkten Nutzung von Flucht- und Rettungswegen über einen hinreichend langen Zeitraum auch für komlexe Räume möglich ist. Allerdings erfordert dies häufig eine besondere Vorsorge im Hinblick auf die Zuluftführung und möglicherweise eine windrichtungsabhängige Ansteuerung der Zuluft- und Entrauchungsöffnungen. Während über die Notwendigkeit von Entrauchungsmaßnahmen weitgehend Einigkeit herrscht, bestehen im Hinblick auf die Methodik der Auslegung der erforderlichen Maßnahmen erhebliche Unterschiede. Viele Brandschutzingenieure, insbesondere diejenigen, für welche die Temperaturbelastung von Bauteilen im Vordergrund steht, halten die Berechnung von Entrauchungsmaßnahmen mittels Zonenmodellen für ausreichend. Diese Meinung teilt auch der Arbeitskreis 'Rauchabzug im Industriebau', siehe Hosser et al. (1997). Dieser Arbeitskreis hat im Auftrag der Projektgruppe 'Brandschutz im Industriebau' der Fachkommission Bauaufsicht der Argebau wesentlich die Forderungen zum Rauchabzug in der Muster-Industriebaurichtlinie (M INDBauRL) in der Fassung März 2000 mitbestimmt. Im Anhang 1 der Muster-Industriebaurichtlinie werden 'Grundsätze für die Aufstellung von Nachweisen mit Methoden des Brandschutzingenieurwesens' angegeben. Diese beziehen sich ausschließlich auf die Anwendung von Zonenmodellen. Der Autor dieses Beitrages hält die undifferenzierte Anwendung von Zonenmodellen zum Nachweis einer ausreichenden Entrauchung für physikalisch nicht begründbar, wissenschaftlich nicht haltbar und für viele Anwendungsfälle für unzureichend. Im Folgenden sollen die physikalischen Grundlagen der verschiedenen Nachweismethoden erläutert und ihre Anwendungsgrenzen aufgezeigt werden.
Entrauchungsnachweise. Kritische Diskussion von Methoden des Brandschutzingenieurwesens
Die Bedeutung einer effektiven Rauchableitung im Brandfall für den vorbeugenden Brandschutz ist in Fachkreisen unstrittig. Die Brandkatastrophen der jüngsten Vergangenheit haben eindrücklich gezeigt, dass die Brandopfer durch Raucheinwirkung verursacht werden. Am Beispiel des Industriebaus haben Hosser et al. (1997) aufgezeigt, dass für die Ermöglichung der Fremdrettung von Personen und für die Durchführung wirksamer Löscharbeiten durch die Feuerwehren eine ausreichende Rauchableitung unumgänglich ist. Dies gilt auch für Räume mit Sprinkleranlagen. Gerhardt und Krüger (2000) und Gerhardt (2000) haben auf der Grundlage experimenteller Untersuchungen nachgewiesen, dass die Sicherstellung der uneingeschränkten Nutzung von Flucht- und Rettungswegen über einen hinreichend langen Zeitraum auch für komlexe Räume möglich ist. Allerdings erfordert dies häufig eine besondere Vorsorge im Hinblick auf die Zuluftführung und möglicherweise eine windrichtungsabhängige Ansteuerung der Zuluft- und Entrauchungsöffnungen. Während über die Notwendigkeit von Entrauchungsmaßnahmen weitgehend Einigkeit herrscht, bestehen im Hinblick auf die Methodik der Auslegung der erforderlichen Maßnahmen erhebliche Unterschiede. Viele Brandschutzingenieure, insbesondere diejenigen, für welche die Temperaturbelastung von Bauteilen im Vordergrund steht, halten die Berechnung von Entrauchungsmaßnahmen mittels Zonenmodellen für ausreichend. Diese Meinung teilt auch der Arbeitskreis 'Rauchabzug im Industriebau', siehe Hosser et al. (1997). Dieser Arbeitskreis hat im Auftrag der Projektgruppe 'Brandschutz im Industriebau' der Fachkommission Bauaufsicht der Argebau wesentlich die Forderungen zum Rauchabzug in der Muster-Industriebaurichtlinie (M INDBauRL) in der Fassung März 2000 mitbestimmt. Im Anhang 1 der Muster-Industriebaurichtlinie werden 'Grundsätze für die Aufstellung von Nachweisen mit Methoden des Brandschutzingenieurwesens' angegeben. Diese beziehen sich ausschließlich auf die Anwendung von Zonenmodellen. Der Autor dieses Beitrages hält die undifferenzierte Anwendung von Zonenmodellen zum Nachweis einer ausreichenden Entrauchung für physikalisch nicht begründbar, wissenschaftlich nicht haltbar und für viele Anwendungsfälle für unzureichend. Im Folgenden sollen die physikalischen Grundlagen der verschiedenen Nachweismethoden erläutert und ihre Anwendungsgrenzen aufgezeigt werden.
Entrauchungsnachweise. Kritische Diskussion von Methoden des Brandschutzingenieurwesens
Proof of smoke extraction
Gerhardt, H.J. (Autor:in)
2001
6 Seiten, 3 Bilder, 18 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Scherstabilitaet polymerhaltiger Schmieroele - Diskussion von Test-Methoden und -Ergebnissen
Kraftfahrwesen | 1990
|DOAJ | 2019
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