Eine Plattform für die Wissenschaft: Bauingenieurwesen, Architektur und Urbanistik
Beurteilung von Fahrzeugbränden. Grundzüge und Fallbeispiele für die Tätigkeit der Kfz-Sachverständigen
In den 80er und 90er Jahren bestand sowohl in der Versicherungswirtschaft als auch in der Strafverfolgung die Einschätzung, bei 30 - 50 % der Brandschadenfälle eine Manipulation als Ursache oder bei Regulierung (falsche Angaben) anzunehmen. Vor diesem Hintergrund besteht ein erheblicher Aufklärungsbedarf bei Fahrzeugbränden, seien sie krimineller oder technischer Ursache. Die Beurteilung von Brandabläufen und Brandursachen gewinnt eine zunehmende Bedeutung bei der Gutachtenerstellung durch Kraftfahrzeugsachverständige. Je nach Fallkonstellation wird es sinvoll und zur Aufwandsbegrenzung auch notwendig sein, dass der Kfz-Sachverständige sich auf eine für den Einzelfall passende Auswahl von Untersuchungsansätzen konzentriert. Prinzipiell müssen drei Grundbedingungen für einen Brand erfüllt sein. Es muss Brenstoff in fester, flüssiger oder gasförmiger Form in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Für die Verbrennung wird eine ausreichende Menge von Sauerstoff benötigt. Um die Verbrennung in Gang zu bringen, bedarf es einer ausreichend energiestarken Zündquelle. Systembedingt sind im bzw. am Kraftfahrzeug die wesentlichen Brandvoraussetzungen ständig gegeben: Brennstoff liegt als Kraftstoff, Schmieröl, Textilfasern, Kunststoffe oder Gummiteile vor. Sauerstoff steht aus der Umgebungsluft zur Verfügung. Zündquellen können heiße Bauteiloberflächen oder elektrische Funken darstellen. Kernpunkt und Basis der Begutachtung ist die Erhebung eines genauen Befundes über Brandschadenumfänge und Schadenschwere. Zum Nachweis brandfördernder Mittel bei Verdacht auf bewusste Inbrandsetzung können bei DEKRA Brandreste untersucht werden. Die Brandausbreitungsgeschwindigkeit ist stark von der Brandursache sowie von den Begleitumständen des Brandes abhängig. Gerade in Fällen bewusster Inbrandsetzung ergeben sich häufig eklatante Widersprüche. Neben der Beurteilung und dem Nachvollzug von technischen Anknüpfungstatsachen für die Brandentstehungsbedingungen ergeben sich Einzelfälle, bei denen nur anhand gezielter Einzeluntersuchungen die Frage der Manipulation geprüft werden kann. So ergibt sich die Notwendigkeit mit typgleichen oder systemähnlichen Baugruppen oder Komplettfahrzeugen einen vermuteten oder angegebenen Sachverhalt nachzuvollziehen. Einzellfallversuche werden dabei vor allem bei außergewöhnlichen Brandablaufbedingungen durchgeführt, sofern die Ergebnisse aus Standardversuchen und sonstigen Erkenntnissen für eine detaillierte Beurteilung nicht ausreichen.
Beurteilung von Fahrzeugbränden. Grundzüge und Fallbeispiele für die Tätigkeit der Kfz-Sachverständigen
In den 80er und 90er Jahren bestand sowohl in der Versicherungswirtschaft als auch in der Strafverfolgung die Einschätzung, bei 30 - 50 % der Brandschadenfälle eine Manipulation als Ursache oder bei Regulierung (falsche Angaben) anzunehmen. Vor diesem Hintergrund besteht ein erheblicher Aufklärungsbedarf bei Fahrzeugbränden, seien sie krimineller oder technischer Ursache. Die Beurteilung von Brandabläufen und Brandursachen gewinnt eine zunehmende Bedeutung bei der Gutachtenerstellung durch Kraftfahrzeugsachverständige. Je nach Fallkonstellation wird es sinvoll und zur Aufwandsbegrenzung auch notwendig sein, dass der Kfz-Sachverständige sich auf eine für den Einzelfall passende Auswahl von Untersuchungsansätzen konzentriert. Prinzipiell müssen drei Grundbedingungen für einen Brand erfüllt sein. Es muss Brenstoff in fester, flüssiger oder gasförmiger Form in ausreichender Menge zur Verfügung stehen. Für die Verbrennung wird eine ausreichende Menge von Sauerstoff benötigt. Um die Verbrennung in Gang zu bringen, bedarf es einer ausreichend energiestarken Zündquelle. Systembedingt sind im bzw. am Kraftfahrzeug die wesentlichen Brandvoraussetzungen ständig gegeben: Brennstoff liegt als Kraftstoff, Schmieröl, Textilfasern, Kunststoffe oder Gummiteile vor. Sauerstoff steht aus der Umgebungsluft zur Verfügung. Zündquellen können heiße Bauteiloberflächen oder elektrische Funken darstellen. Kernpunkt und Basis der Begutachtung ist die Erhebung eines genauen Befundes über Brandschadenumfänge und Schadenschwere. Zum Nachweis brandfördernder Mittel bei Verdacht auf bewusste Inbrandsetzung können bei DEKRA Brandreste untersucht werden. Die Brandausbreitungsgeschwindigkeit ist stark von der Brandursache sowie von den Begleitumständen des Brandes abhängig. Gerade in Fällen bewusster Inbrandsetzung ergeben sich häufig eklatante Widersprüche. Neben der Beurteilung und dem Nachvollzug von technischen Anknüpfungstatsachen für die Brandentstehungsbedingungen ergeben sich Einzelfälle, bei denen nur anhand gezielter Einzeluntersuchungen die Frage der Manipulation geprüft werden kann. So ergibt sich die Notwendigkeit mit typgleichen oder systemähnlichen Baugruppen oder Komplettfahrzeugen einen vermuteten oder angegebenen Sachverhalt nachzuvollziehen. Einzellfallversuche werden dabei vor allem bei außergewöhnlichen Brandablaufbedingungen durchgeführt, sofern die Ergebnisse aus Standardversuchen und sonstigen Erkenntnissen für eine detaillierte Beurteilung nicht ausreichen.
Beurteilung von Fahrzeugbränden. Grundzüge und Fallbeispiele für die Tätigkeit der Kfz-Sachverständigen
Judgement of fires at motor vehicles. Basics and examples for the activities of motor vehicle experts
Staubach, H.O. (Autor:in)
Verkehrsunfall und Fahrzeugtechnik ; 40 ; 135-140
2002
6 Seiten, 12 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Wiley | 2018
TIBKAT | 1996