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Glas wird im konstruktiven Ingenieurbau in zunehmendem Maße als tragendes Element auch für Bauelemente der Bauwerksklasse 1 (Haupttragwerke) und der Bauwerksklasse 2 (sekundäre Bauelemente) interessant. Es wurde der Begriff 'tragendes Glas' geprägt. Hauptziel des Forschungsprojektes 'Glasträger' war es, Bemessungsrichtlinien für Glasträger anzugeben, bzw. zu untersuchen, ob dieselben zulässigen Werte angewandt werden können wie bei konventionellen Verglasungen. Um das Tragverhalten von Biegeträgern, die aus senkrecht gestellten Glasscheiben bestehen, zu untersuchen, wurden verschiedene Biegeversuche an Glasträgern aus Verbundsicherheitsglas (VSG) und zusätzlich zum Vergleich an Einzelgläsern aus verschiedenen Glasarten durchgeführt und daraus u.a. die Biegefestigkeiten ermittelt. Eine der wichtigsten Feststellungen aus den Versuchen ist, daß ein Träger aus VSG beim Bruch sämtlicher Scheiben jegliche Tragfähigkeit verliert. Der Tatsache des Nichtvorhandensseins einer Resttragfähigkeit beim Bruch sämtlicher Scheiben muß nun im Sicherheitskonzept und in der Bemessung entsprechend getragen werden. Die Quintessenz aus diesen Ergebnissen liegt darin, daß Träger aus ESG oder TVG eingesetzt werden können, insbesondere um die höhere Biege- und Schlagfestigkeit auszunützen. Dies steht im Gegensatz zum Konzept bei Überkopfverglasungen, wo ausschließlich VSG aus Floatglas eingesetzt werden darf, da beim Bruch sämtlicher Scheiben eine relativ große Resttragfähigkeit vorhanden ist. Der Abfall der Biegefestigkeiten liegt in der Größenordnung, wie er in der Literatur für Glasscheiben angegeben wird. Weitere Versuchsergebnisse hinsichtlich Langzeit- und Kurzzeitfestigkeit, Schubfestigkeit, mechanischer Beanspruchung (Pendelschlagvesuch) und Resttragfähigkeit werden dargestellt. Zwei Praxisbeispiele mit ihren konstruktiven Besonderheiten werden ausführlich beschrieben: 1. Ganzglaspavillon auf der Schweizerisches Landesausstellung (Boden-, Decken- und Wandverglasung). 2. Glas-Staubdecke im Kunstmuseum Liechtenstein.
Glas wird im konstruktiven Ingenieurbau in zunehmendem Maße als tragendes Element auch für Bauelemente der Bauwerksklasse 1 (Haupttragwerke) und der Bauwerksklasse 2 (sekundäre Bauelemente) interessant. Es wurde der Begriff 'tragendes Glas' geprägt. Hauptziel des Forschungsprojektes 'Glasträger' war es, Bemessungsrichtlinien für Glasträger anzugeben, bzw. zu untersuchen, ob dieselben zulässigen Werte angewandt werden können wie bei konventionellen Verglasungen. Um das Tragverhalten von Biegeträgern, die aus senkrecht gestellten Glasscheiben bestehen, zu untersuchen, wurden verschiedene Biegeversuche an Glasträgern aus Verbundsicherheitsglas (VSG) und zusätzlich zum Vergleich an Einzelgläsern aus verschiedenen Glasarten durchgeführt und daraus u.a. die Biegefestigkeiten ermittelt. Eine der wichtigsten Feststellungen aus den Versuchen ist, daß ein Träger aus VSG beim Bruch sämtlicher Scheiben jegliche Tragfähigkeit verliert. Der Tatsache des Nichtvorhandensseins einer Resttragfähigkeit beim Bruch sämtlicher Scheiben muß nun im Sicherheitskonzept und in der Bemessung entsprechend getragen werden. Die Quintessenz aus diesen Ergebnissen liegt darin, daß Träger aus ESG oder TVG eingesetzt werden können, insbesondere um die höhere Biege- und Schlagfestigkeit auszunützen. Dies steht im Gegensatz zum Konzept bei Überkopfverglasungen, wo ausschließlich VSG aus Floatglas eingesetzt werden darf, da beim Bruch sämtlicher Scheiben eine relativ große Resttragfähigkeit vorhanden ist. Der Abfall der Biegefestigkeiten liegt in der Größenordnung, wie er in der Literatur für Glasscheiben angegeben wird. Weitere Versuchsergebnisse hinsichtlich Langzeit- und Kurzzeitfestigkeit, Schubfestigkeit, mechanischer Beanspruchung (Pendelschlagvesuch) und Resttragfähigkeit werden dargestellt. Zwei Praxisbeispiele mit ihren konstruktiven Besonderheiten werden ausführlich beschrieben: 1. Ganzglaspavillon auf der Schweizerisches Landesausstellung (Boden-, Decken- und Wandverglasung). 2. Glas-Staubdecke im Kunstmuseum Liechtenstein.
Glas als Tragkonstruktion (Tragendes Glas) - Forschung und Anwendung
Hess, R. (Autor:in)
2002
14 Seiten, 28 Bilder, 1 Tabelle, 5 Quellen
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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