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Überspannungsschutz ist immer auch Brandschutz. Die neue VDI-Richtlinie 3819 zum Brandschutz
Maßnahmen zur Brandvermeidung sind bereits in einem sehr frühen Stadium der Gebäudeplanung zu berücksichtigen. In der neuen VDI-Richtlinie 3819 werden sie unter dem Punkt 'Brandphase 0' (vor dem Brand) beschrieben. Einer der aufgeführten Punkte zur Vorbeugung ist der Blitz- und Überspannungsschutz. Die schadhafte Isolation eines Kabels kann u. U. im normalen Betrieb noch problemlos funktionieren. Bei einer kurzzeitig erhöhten Spannung (Schalthandlungen im Versorgungsnetz, induktive Lasten) kann es an dieser Stelle zu Durchschlägen mit entsprechender Wärmeentwicklung kommen. Besonders kritisch sind Überspannungen auf Grund von direkten oder indirekten Blitzeinschlägen. Durch den Blitzableiter oder die Blitzfanganlage wird bei direkten Blitzeinschlägen ein Gebäude geschützt. Auf dem Weg in das Erdreich erzeugt der Blitzstrom (bis zu 200 kA) ein beträchtliches Magnetfeld, das in parallel liegenden Leitungen hohe Spannungsspitzen im kV-Bereich induziert. Man rechnet damit, dass nur 50 % des Stromes direkt ins Erdreich abfließen. Der Rest fließt über die Potenzialausgleichsleitungen in die elektrische Anlage des Gebäudes. Werden hier keine weiteren Maßnahmen getroffen, können die daraus resultierenden Zerstörungen an Geräten und Anlageteilen zu Bränden führen. An dieser Stelle greift der Überspannungsschutz. Die beim Auftreten von Blitzströmen veränderten Spannungsverhältnisse führen zu dessen Ansprechen. Ein professionell errichteter Überspannungsschutz besteht aus drei Stufen: Den Blitzstromableitern, dem Überspannungsschutz sowie dem Geräteschutz. Alle Stufen sind aufeinander abgestimmt und reduzieren die Blitzströme oder Spannungen als Folge der Blitzströme auf ein für die Anlage verträgliches Maß. Neben der Bekämpfung dieser möglichen Brandursache erfüllt der Überspannungsschutz noch eine zweite Funktion. Er erhöht die Verfügbarkeit der Maßnahmen zum Brandschutz, insofern sie elektrisch oder elektronisch arbeiten. Es ist wichtig, die Brandmeldeanlage als Ganzes verfügbar zu halten; das bedeutet vor allem den Schutz der Brandmeldezentrale. Alle Leitungen, die hierhin führen und alle, die sich von dort aus in das Gebäude verzweigen, sind mit Überspannungsschutz zu beschalten. In der Planungsphase für ein Gebäude oder bei entsprechenden Renovierungs- und Sanierungsarbeiten muss für die Brandschutzeinrichtungen unbedingt ein Überspannungsschutzkonzept erarbeitet werden.
Überspannungsschutz ist immer auch Brandschutz. Die neue VDI-Richtlinie 3819 zum Brandschutz
Maßnahmen zur Brandvermeidung sind bereits in einem sehr frühen Stadium der Gebäudeplanung zu berücksichtigen. In der neuen VDI-Richtlinie 3819 werden sie unter dem Punkt 'Brandphase 0' (vor dem Brand) beschrieben. Einer der aufgeführten Punkte zur Vorbeugung ist der Blitz- und Überspannungsschutz. Die schadhafte Isolation eines Kabels kann u. U. im normalen Betrieb noch problemlos funktionieren. Bei einer kurzzeitig erhöhten Spannung (Schalthandlungen im Versorgungsnetz, induktive Lasten) kann es an dieser Stelle zu Durchschlägen mit entsprechender Wärmeentwicklung kommen. Besonders kritisch sind Überspannungen auf Grund von direkten oder indirekten Blitzeinschlägen. Durch den Blitzableiter oder die Blitzfanganlage wird bei direkten Blitzeinschlägen ein Gebäude geschützt. Auf dem Weg in das Erdreich erzeugt der Blitzstrom (bis zu 200 kA) ein beträchtliches Magnetfeld, das in parallel liegenden Leitungen hohe Spannungsspitzen im kV-Bereich induziert. Man rechnet damit, dass nur 50 % des Stromes direkt ins Erdreich abfließen. Der Rest fließt über die Potenzialausgleichsleitungen in die elektrische Anlage des Gebäudes. Werden hier keine weiteren Maßnahmen getroffen, können die daraus resultierenden Zerstörungen an Geräten und Anlageteilen zu Bränden führen. An dieser Stelle greift der Überspannungsschutz. Die beim Auftreten von Blitzströmen veränderten Spannungsverhältnisse führen zu dessen Ansprechen. Ein professionell errichteter Überspannungsschutz besteht aus drei Stufen: Den Blitzstromableitern, dem Überspannungsschutz sowie dem Geräteschutz. Alle Stufen sind aufeinander abgestimmt und reduzieren die Blitzströme oder Spannungen als Folge der Blitzströme auf ein für die Anlage verträgliches Maß. Neben der Bekämpfung dieser möglichen Brandursache erfüllt der Überspannungsschutz noch eine zweite Funktion. Er erhöht die Verfügbarkeit der Maßnahmen zum Brandschutz, insofern sie elektrisch oder elektronisch arbeiten. Es ist wichtig, die Brandmeldeanlage als Ganzes verfügbar zu halten; das bedeutet vor allem den Schutz der Brandmeldezentrale. Alle Leitungen, die hierhin führen und alle, die sich von dort aus in das Gebäude verzweigen, sind mit Überspannungsschutz zu beschalten. In der Planungsphase für ein Gebäude oder bei entsprechenden Renovierungs- und Sanierungsarbeiten muss für die Brandschutzeinrichtungen unbedingt ein Überspannungsschutzkonzept erarbeitet werden.
Überspannungsschutz ist immer auch Brandschutz. Die neue VDI-Richtlinie 3819 zum Brandschutz
In any case overvoltage protection is also fire protection. The new VDI specification 3819 on the subject of the fire protection
Schulze, V. (Autor:in)
Technik am Bau ; 34 ; 61-64
2003
3 Seiten, 3 Bilder, 1 Tabelle, 3 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Elektrotechnik - Überspannungsschutz ist immer auch Brandschutz
Online Contents | 2003
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