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Erdgasbeschaffenheit - Einflüsse und Auswirkungen europäischer Rahmenbedingungen

Wackertapp, Hans / Klaas, Uwe

Die Beschaffenheit des Erdgases ist vor dem Hintergrund der Erschließung neuer Quellen, der Marktliberalisierung und des grenzüberschreitenden Handels mit Erdgas in Europa aktueller denn je. In Deutschland gelten durch das DVGW-Regelwerk klare Rahmenbedingungen im Hinblick auf die Verteilung und Verwendung von Erdgas. Dazu zählen die DVGW-Arbeitsblätter G 260 'Gasbeschaffenheit', G 280-1 'Gasodorierung', G 685' Gasabrechnung' usw. Das DVGW-Arbeitsblatt G 260 regelt die technischen Anforderungen an Brenngase der 'öffentlichen' Gasversorgung. Es setzt Rahmenbedingungen für Gaslieferungen und den Betrieb von Gasanlagen und Gasgeräten und ist die Basis für die Entwicklung, Normung und Prüfung von gastechnischen Produkten. Mit Bezug auf die Marktliberalisierung und den grenzüberschreitenden Handel mit Erdgas entstehen neue Anforderungen an die Gasbeschaffenheit. Es gibt bereits Organisationen, die sich auf europäischer Ebene damit befassen. Die EASEE-Gas (European Association for the Streamlining of Energy Exchange) spielt dabei eine Vorreiterrolle. Ziel der EASEE-Gas ist die Entwicklung und Förderung von 'Common Business Practice' zur Vereinfachung und Angleichung der Geschäftsabläufe zwischen den Marktpartnern mit dem Ziel, einen effizienten europäischen Gasmarkt zu verwirklichen. Die Versorgung aus unterschiedlichen Lagerstätten und Veränderungen im Gasgeschäft infolge der Marktöffnung beeinflussen auch die Gasbeschaffenheit. Durch das Unbundling werden u.a. Beschaffung, Vertrieb und Netze voneinander getrennt und es entstehen neue 'zusätzliche' Schnittstellen und Verantwortlichkeiten. Die sich ergebenden Auswirkungen, wie z.B. ungewohnte Gasbeschaffenheitsschwankungen, aufwändigere Steuerungen und Regelungen sowie Wartung und Instandhaltung bei sensiblen Anwendungen und Prozessen, z.B. in der Industrie, können zu Mehrkosten und damit zu Unzufriedenheit beim Kunden führen.