Sicherheitsaspekte der Ausführung von Gasreinigungsanlagen: Fid-Bau Portal

Sicherheitsaspekte der Ausführung von Gasreinigungsanlagen

Faber, Michael

Wegen der Belastung der methanhaltigen Faulgase mit Schadstoffen ist es zur Nutzung in Gasmotoren, Brennstoffzellen usw. erforderlich, die Belastungsstoffe durch spezielle Behandlungsverfahren aus dem Nutzgas zu eliminieren. Die Ausführung der hierfür eingesetzten Anlagen ist dabei nicht nur abhängig von verfahrenstechnischen Aspekten der Gasreinigung, sondern hat auch in Abhängigkeit von der Betriebsart und dem Betriebsort Sicherheitsaspekte zu berücksichtigen. Da ein Explosionsereignis nur dann eintreten kann, wenn ein explosionsfähiges Brenngas/Luft-Gemisch und eine wirksame Zündquelle zur gleichen Zeit und am selben Ort zusammentreffen, können vorbeugende Explosionsschutzmaßnahmen, die entweder eine Komponente oder die Gleichzeitigkeit ausschalten, einen sicheren Betrieb ermöglichen. Je nach Gefährdungsgrad sind dann allerdings mehr oder weniger umfangreiche Sicherheitsmaßnahmen zur Aufrechterhaltung des vorbeugenden Explosionsschutzes erforderlich. Ein wesentlicher Punkt ist dabei, ob die Gasreinigungsanlage auf der Saugseite der Gasfördereinrichtung und damit im Unterdruck oder auf der Druckseite der Gasfördereinrichtung und somit gegenüber der Umgebungsatmosphäre mit Überdruck betrieben wird. Hinsichtlich des Explosionsschutzes sind die neuen Richtlinien der Europäischen Gemeinschaft zu berücksichtigen. Während sich die Richtlinie 1999/92/EG (ATEX 137) -nationale deutsche Umsetzung: Betriebssicherheitsverordnung - ausschließlich an den Betreiber von Geräten und Schutzsystemen für den Betrieb in explosionsfähiger Atmosphäre wendet und hier die Sicherheit am Arbeitsplatz regelt, richtet sich die Richtlinie 94/9/EG (ATEX 95) an den Hersteller der in Verkehr zu bringenden Geräte und Schutzsysteme. Diese Richtlinie stellt die grundlegenden Anforderungen an den Bau und die Prüfung von Geräten und Schutzsystemen für die Verwendung in explosionsfähiger Atmosphäre auf, die von den Produkten zu erfüllen sind. Ferner regelt sie das sogenannte Konformitätsbewertungsverfahren, d.h. das Verfahren zum Nachweis, dass die nach den Anforderungen der Richtlinie hergestellten und geprüften Systeme konform zu den Anforderungen der Richtlinie 94/9/EG sind.