Fugenlose Betonbrücken mit flexiblen Widerlagern: Fid-Bau Portal

Fugenlose Betonbrücken mit flexiblen Widerlagern

Pötzl, Michael / Naumann, Frank

Beton verunsichert. Im ersten von zwei Beiträgen wird gezeigt, dass bereits mit dem Tragwerksentwurf entscheidende Schritte zur Entschärfung dieser Problematik möglich sind. Wesentliche Aspekte sind die Grundrissgeometrie und die Widerlagersteifigkeit, denn beide sind entscheidend für die Höhe der Zwangsbeanspruchungen. Am einfachsten werden diese minimiert durch gekrümmte Brücken, die bereits eine geometrische Nachgiebigkeit aufweisen. Sie werden im zweiten Beitragsteil behandelt. Brücken mit starren Widerlagern bewältigen Zwängungen durch Rissbildung im Überbau, was aber mit erheblichem Aufwand verbunden ist und sich daher nur bei sehr langen Brücken lohnt. Bei kleineren Baulängen sollten daher die Widerlager nachgiebig ausgeführt sein. Die daraus resultierende Wechselwirkung zwischen Brücke und Baugrund wird hier - anders als bei konventionellen Konzepten - durch weitgehende Entkopplung dieser beiden Seiten entschärft, und zwar mit Hilfe von flexiblen Widerlagern und einer modifizierten Hinterfüllung. An die Stelle von Kastenlagern treten dünne, bei Bedarf durch schlanke Pfahlreihen verlängerte, Widerlagerwände. Setzungsbewegungen im Winter und Hebungen im Sommer werden einerseits durch eine horizontale Bewehrung aus Geogittern und andererseits durch den Einbau einer kompressiblen Schicht aus Polystyrol zwischen Widerlagerwand und Hinterfüllung eliminiert. Längenänderungen des Überbaus werden absorbiert. Ein von der LGA Bayern durchgeführter Großversuch zeigte die grundsätzliche Eignung des Verfahrens und führte zu praktischen Empfehlungen.

The jointless construction method offers new prospects for the often as massive and bulky characterised concrete. This is particularly relevant for bridges as they shall not only function perfectly for a long period but also be useful and accepted as artefacts by residents. Although in the meantime there are comprehensive experiences, this construction method does still cause scepticism. A decisive objection is the question about the reliable control of cracks in the concrete due to constraints. The first of two contributions shows that with the conceptual design important steps for an ease of the problems are possible.