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Zum Nachweis von stabilitätsgefährdeten Glasträgern unter Biegebeanspruchung
Mit Hilfe eines umfangreichen Versuchsprogramms konnte eine breite Datenmenge gesammelt werden, die es erlaubt, das Tragverhalten von biegedrillknickgefährdeten Glasträgern zu beschreiben. Die Versuchergebnisse bestätigen, daß im Bereich größerer bezogener Schlankheiten tendenziell die idealen Biegedrillknickmomente Mcr nach der Elastizitätstheorie erreicht werden. Der Faktor 0,87 statt 1,0 bei großen bezogenen Schlankheitsgraden lambdaLT > 1,1 ist im wesentlichen auf die Begrenzung der Verformung im Traglastzustand zurückzuführen. Im Bereich kleiner bezogener Schlankheiten gibt es größere Abweichungen, da bei der Ermittlung von Mcr vom ideal geraden Stab ausgegangen wird, während die untersuchten Probekörper Imperfektionen aufwiesen, welche die Grenzlasten herabsetzen. Es wurde ein praxisgerechter und wirtschaftlicher Biegedrillknicknachweis für Glasträger entsprechend einem Ersatzstabverfahren entwickelt, der sich vom Format her an die Regelungen im Stahlbau nach EN 1993-1-1 anlehnt. Der Nachweis ist sehr allgemein gehalten. Entwickelt wurde der Nachweis für monolithische Gläser, näherungsweise darf er jedoch auch für VSG bei Summierung der Einzelsteifigkeiten oder bei zuverlässiger Berücksichtigung der PVB-Verbundwirkung durch geeignete Rechenverfahren angewendet werden. Ebenso können Gläser mit verschiedenen Festigkeiten nachgewiesen werden. Aufgrund der Methodik der Festlegung der Grenzlast beinhaltet der vorgeschlagene Nachweis indirekt auch einen Nachweis der Gebrauchstauglichkeit in der Größenordnung von max vGl < L/500. Ergänzend zum vorgeschlagenen Nachweis ist ggf. der Nachweis von örtlichen Spannungskonzentrationen im Bereich von Löchern an den Stellen der Lasteinleitung und/oder den Lagerungsstellen zu führen, z. B wenn übliche Punkthalter verwendet werden. Zusätzlich wurde auf der Grundlage der DIN EN 1990 - Anhang D ein Teilsicherheitsbeiwert von gammaM = 1,5 ermittelt, der mit dem Wert für thermisch vorgespanntes Glas (TVG/ESG) aus dem Entwurf zu DIN 18008-1 übereinstimmt. Für Floatglas wird dort derzeit der etwas größere Wert gammaM = 1,8 angegeben.
Zum Nachweis von stabilitätsgefährdeten Glasträgern unter Biegebeanspruchung
Mit Hilfe eines umfangreichen Versuchsprogramms konnte eine breite Datenmenge gesammelt werden, die es erlaubt, das Tragverhalten von biegedrillknickgefährdeten Glasträgern zu beschreiben. Die Versuchergebnisse bestätigen, daß im Bereich größerer bezogener Schlankheiten tendenziell die idealen Biegedrillknickmomente Mcr nach der Elastizitätstheorie erreicht werden. Der Faktor 0,87 statt 1,0 bei großen bezogenen Schlankheitsgraden lambdaLT > 1,1 ist im wesentlichen auf die Begrenzung der Verformung im Traglastzustand zurückzuführen. Im Bereich kleiner bezogener Schlankheiten gibt es größere Abweichungen, da bei der Ermittlung von Mcr vom ideal geraden Stab ausgegangen wird, während die untersuchten Probekörper Imperfektionen aufwiesen, welche die Grenzlasten herabsetzen. Es wurde ein praxisgerechter und wirtschaftlicher Biegedrillknicknachweis für Glasträger entsprechend einem Ersatzstabverfahren entwickelt, der sich vom Format her an die Regelungen im Stahlbau nach EN 1993-1-1 anlehnt. Der Nachweis ist sehr allgemein gehalten. Entwickelt wurde der Nachweis für monolithische Gläser, näherungsweise darf er jedoch auch für VSG bei Summierung der Einzelsteifigkeiten oder bei zuverlässiger Berücksichtigung der PVB-Verbundwirkung durch geeignete Rechenverfahren angewendet werden. Ebenso können Gläser mit verschiedenen Festigkeiten nachgewiesen werden. Aufgrund der Methodik der Festlegung der Grenzlast beinhaltet der vorgeschlagene Nachweis indirekt auch einen Nachweis der Gebrauchstauglichkeit in der Größenordnung von max vGl < L/500. Ergänzend zum vorgeschlagenen Nachweis ist ggf. der Nachweis von örtlichen Spannungskonzentrationen im Bereich von Löchern an den Stellen der Lasteinleitung und/oder den Lagerungsstellen zu führen, z. B wenn übliche Punkthalter verwendet werden. Zusätzlich wurde auf der Grundlage der DIN EN 1990 - Anhang D ein Teilsicherheitsbeiwert von gammaM = 1,5 ermittelt, der mit dem Wert für thermisch vorgespanntes Glas (TVG/ESG) aus dem Entwurf zu DIN 18008-1 übereinstimmt. Für Floatglas wird dort derzeit der etwas größere Wert gammaM = 1,8 angegeben.
Zum Nachweis von stabilitätsgefährdeten Glasträgern unter Biegebeanspruchung
Lindner, Joachim (Autor:in) / Holberndt, Tobias (Autor:in)
Stahlbau ; 75 ; 488-498
2006
11 Seiten, 12 Bilder, 4 Tabellen, 20 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Zum Nachweis von stabilitätsgefährdeten Glasträgern unter Biegebeanspruchung
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