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Zementestrich - Feldversuche
Bis 2002 wurde in Österreich als Estrich fast ausschließlich PZ275 (H) eingesetzt, in weiten Teilen Deutschlands war es der PZ35F. Auch nach der Einführung der Eurozemente wurden die CEM II/A-S 32,5 R-Zemente häufig durch CEM II/A-S 42,5 N-Zemente ersetzt. Nach und nach kam es zur Einführung der CEM II/B-S 42,5 N-Zemente, die zuerst im Transportbeton Fuß fassten und im Laufe der Zeit in die Welt des Estrichs vordrangen. Dies führte zu Diskussionen über deren Verwendbarkeit, insbesondere wurde unterstellt, dass die Verlegereife (2 % Feuchte) nicht in der erforderlichen Zeit erreicht werde. Von den Praktikern hörte man unterschiedliche Meinungen zu diesem Punkt. Bei der Fa. Fankhauser in Kramsach wurden daher verifizierende Feldversuche durchgeführt, deren Ergebnisse so zusammengefasst werden: Grundsätzlich sind alle getesteten Zementsorten als geeignet anzusehen, Zementestrich herzustellen - auch der bislang kritisch betrachtete CEM II/B-S. Die Zementsorte ist von geringerer Bedeutung als angenommen. Die wesentlichen Unterschiede in den Festigkeiten der Prüfkörper - eingestampfte wie auch ausgeschnittene Prismen - resultieren weniger aus den Güteunterschieden zwischen den einzelnen Sorten als aus der unterschiedlichen Verdichtbarkeit der frischen Mischung. Auf diese Eigenschaft wirken auch die verwendeten Zusatzmittel wesentlich mit ein. Vom Standpunkt der zügigen Erreichung der Belegreife ist ein homogener, gut verdichteter Estrich mit glatter, dichter Oberfläche nur eingeschränkt anzustreben, da gerade dichte Estriche langsamer durchtrocknen, wobei es zu Feuchtigkeitsgradienten kommt, was zu Aufschüsselungen und letztlich zu Rissen führen kann. Gute mechanische Kennwerte und schnelle Durchtrocknung können sich also als gegenläufige Anforderungen erweisen. Trotz - oder wegen - seiner scheinbar einfachen, baustellenfreundlichen Handhabung birgt das CM-Messverfahren viele Unwägbarkeiten. Eine echte Standardisierung dieses Verfahrens erscheint angezeigt. Alternative Messverfahren wie etwa das beschriebene Darren in einem Trockenschrank (oder analog zur Betontechnologie in einer Mikrowelle) erscheinen hier durchaus diskussionswürdig.
Zementestrich - Feldversuche
Bis 2002 wurde in Österreich als Estrich fast ausschließlich PZ275 (H) eingesetzt, in weiten Teilen Deutschlands war es der PZ35F. Auch nach der Einführung der Eurozemente wurden die CEM II/A-S 32,5 R-Zemente häufig durch CEM II/A-S 42,5 N-Zemente ersetzt. Nach und nach kam es zur Einführung der CEM II/B-S 42,5 N-Zemente, die zuerst im Transportbeton Fuß fassten und im Laufe der Zeit in die Welt des Estrichs vordrangen. Dies führte zu Diskussionen über deren Verwendbarkeit, insbesondere wurde unterstellt, dass die Verlegereife (2 % Feuchte) nicht in der erforderlichen Zeit erreicht werde. Von den Praktikern hörte man unterschiedliche Meinungen zu diesem Punkt. Bei der Fa. Fankhauser in Kramsach wurden daher verifizierende Feldversuche durchgeführt, deren Ergebnisse so zusammengefasst werden: Grundsätzlich sind alle getesteten Zementsorten als geeignet anzusehen, Zementestrich herzustellen - auch der bislang kritisch betrachtete CEM II/B-S. Die Zementsorte ist von geringerer Bedeutung als angenommen. Die wesentlichen Unterschiede in den Festigkeiten der Prüfkörper - eingestampfte wie auch ausgeschnittene Prismen - resultieren weniger aus den Güteunterschieden zwischen den einzelnen Sorten als aus der unterschiedlichen Verdichtbarkeit der frischen Mischung. Auf diese Eigenschaft wirken auch die verwendeten Zusatzmittel wesentlich mit ein. Vom Standpunkt der zügigen Erreichung der Belegreife ist ein homogener, gut verdichteter Estrich mit glatter, dichter Oberfläche nur eingeschränkt anzustreben, da gerade dichte Estriche langsamer durchtrocknen, wobei es zu Feuchtigkeitsgradienten kommt, was zu Aufschüsselungen und letztlich zu Rissen führen kann. Gute mechanische Kennwerte und schnelle Durchtrocknung können sich also als gegenläufige Anforderungen erweisen. Trotz - oder wegen - seiner scheinbar einfachen, baustellenfreundlichen Handhabung birgt das CM-Messverfahren viele Unwägbarkeiten. Eine echte Standardisierung dieses Verfahrens erscheint angezeigt. Alternative Messverfahren wie etwa das beschriebene Darren in einem Trockenschrank (oder analog zur Betontechnologie in einer Mikrowelle) erscheinen hier durchaus diskussionswürdig.
Zementestrich - Feldversuche
Erbinger, Martin (Autor:in) / Gettinger, Christian (Autor:in) / Koubowetz, Franz (Autor:in) / Oberlohr, Reinhard (Autor:in) / Röck, Rudolf (Autor:in)
Zement und Beton ; 27-31
2006
5 Seiten, 14 Bilder, 3 Tabellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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|Zement-Merkblatt - Zementestrich
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