Trinkwasserhygiene im Krankenhaus. Krankheitskeime und Legionellen vermeiden: Fid-Bau Portal

Trinkwasserhygiene im Krankenhaus. Krankheitskeime und Legionellen vermeiden

Kremer, Robert / Taubmann, Mathias

Seit dem Jahr 2003 muss bei der Planung und Installation einer Trinkwasseranlage der Hygiene die oberste Priorität eingeräumt werden. Nach dem neuen DVGW- Arbeitsblatt W 551 gelten besonders für Großanlagen verschärfte Vorschriften für die Planung, Einhaltung besonderer technischer Regelwerke und neuerdings die Überwachung durch die Gesundheitsämter. Vor allem erhöhte Risiken bestehen naturgemäß bei Menschen mit gesundheitlichen Vorschäden, geschwächter körperlicher Abwehr, chronischer Bronchitis oder Emphysem. Insoweit sind Krankenhäuser häufig die nachgewiesenen Infektionsorte für Legionellenerkrankungen. Darum müssen besonders in den Wassererwärmungsanlagen von Krankenhäusern und Pflegeheimen Temperaturbereiche eingehalten werden, bei denen Legionellenwachstum vermieden wird. Als ausreichend sichere Temperaturen gelten: für Trinkwasser 60 Grad C, für Zirkulationsrücklaufwasser 55 Grad C, für Kaltwasser kleiner 20 Grad C. Am Warmwasseraustritt des Trinkwassererwärmers muss eine Temperatur von 60 Grad C eingehalten werden. Die Vorlauftemperatur des Wärmeerzeugers ist so zu wählen, dass eine Temperatur von 60 Grad C am Austritt des Trinkwassererwärmers sichergestellt werden kann. Bei Fernwärmebetrieb ist die Begrenzung der Vor- und Rücklauftemperatur so zu wählen, dass die Austrittstemperatur des Trinkwassererwärmers 60 Grad C erreicht. Der gesamte Wasserinhalt einer Vorwärmstufe muss einmal am Tag auf 60 Grad C erwärmt werden. Darüber hinaus müssen auch höhere Temperaturen möglich sein, damit kontaminierte Anlagen später thermisch desinfiziert werden können. Eine Großanlage gilt als thermisch desinfiziert, wenn an der Oberfläche der Auslaufarmatur (z.B. Dusche) 3 Minuten mindestens 70 Grad C gemessen werden. Dafür können Trinkwassertemperaturen von über 75 Grad C notwendig sein. Diese Temperaturen müssen bei der Auslegung des Wärmetauschers, des Trinkwassererwärmers und der benötigten Vorlauftemperatur berücksichtigt werden.