Mobile Arbeitsmaschinen müssen auf Baustellen, in der Landwirtschaft, bei der Forstarbeit und in Industriebtrieben zuverlässig, wirtschaftlich und umweltschonend arbeiten. Entsprechend hoch fallen die Ansprüche an die dazu nötigen Motoren aus. Fünf deutsche Antriebshersteller nennen ihre Konzepte. Stetige Verbesserung der Marktposition kennzeichnet die Firma Deutz AG aus Köln. Der Geschäftsbereich Kompaktmotoren umfasst luft-, öl und wassergekühlte Dieselmotoren bis 500 kW. Einen besonderen Schwerpunkt bilden Motoren mit einem Hubraum zwischen vier und sieben Litern. Sie kommen zum Einsatz sowohl stätionär als auch in mobilen Arbeitsmaschinen, in der Landtechnik, Nutzfahrzeugen sowie als Schiffsantriebe. Im Mittelpunkt der Entwicklung stehen die Anforderungen der Abgasgesetzgebung. Ein besonderer Wunsch der Kunden aus dem mobilen Bereich betrifft die Nebenabtriebe. Ein zukunftweisendes Antriebskonzept stellt Deutz im April auf der bauma 2007 in München, der internationalen Leitmesse der Bau-, Baustoff und Bergbaumaschinenindustrie, vor. Es handelt sich um einen Hybridantrieb für Baumaschinen, der in enger Zusammenarbeit mit dem Baumaschinenhersteller Weyhausen entstand. Der Geschäftzweig Motoren der MAN Nutzfahrzeuge AG aus Nürnberg entwickelt nicht nur Antriebe für die eigenen Nutzfahrzeuge, sondern auch Industriefahrzeug- und Marinemotoren für externe Kunden. Der Vertriebsleiter für Fahrzeug-, Industriemotoren und Komponenten sieht vor allem im Off-Road-Bereich gute Wachstumschanzen, weil die MAN-Motoren im Hubraumbereich von 4,6 bis 22 Liter bereits durchgehend mit Common-Rail-Einspritzung und kraftstoffsparender Technologie arbeiten. MAN stellt sich jetzt schon auf die ab 2011 und 2014 noch strengeren Regelungen der EU (EU Stufe IIIB) und der USA (EPA Tier 4) ein und baut das bestehende Motorenangebot aus. In der Großserie fertigt MAN bereits heute richtungsweisende Technologien, angefangen von der zweistufigen Turboaufladung über die gekühlte Abgasrückführung bis hin zur Abgasnachbehandlung mit oder ohne Zusatzstoff. Zur Spezialität der Motorenfabrik Hatz aus Ruhstorf zählen Antriebe bis 60 kW für Baumaschinen aller Art - von Vibrationsplatten bis hin zum Asphaltschneider. Hatz ist auf Nischenanwendungen spezialisiert. Dazu werden in kleinen Stückzahlen die passenden Anbaugruppen gefertigt, z. B.: Modifikationen an Luftfiltern und Abgasschalldämpfern, Drehzahlverstellungen, Kupplungen, elektrischen Schaltungen oder Ölwannen für 1000-Stunden-Dauerläufer. Die MTU Friedrichshafen GmbH, das Kernunternehmen des Firmenverbunds Tognum, bietet Motoren für mobile Arbeitsmaschinen im Leistungsspektrum zwischen 30 und 3000 kW an. Motoren aus dem unteren Leistungsbereich bis 560 kW versorgen vor allem die Anwendungsgebiete 'Agriculture' (Maschinen und Fahrzeuge für die Land- und Forstwirtschaft: z. B. Traktoren, Mähdrescher oder Vollernter) sowie 'Construction and Industrial C&I' (Baumaschinen- und Industriemotoren; beispielweise Kranfahrzeuge, Straßenfräsen, Kehrmaschinen). Im oberen Leistungsbereich finden sich C&I-Motoren u. a. in Muldenkippern, Radladern und Baggern. Mir der neuen Generation des 4000er-Motors für C&I-Anwendungen setzt MTU einen neuen Industriestandard. Es handelt sich in diesem Segment um den ersten Motor, bei dem wassergekühlte Abgasleitungen für extrem niedrige Oberflächentemperaturen sorgen und dadurch helfen, den Motor gegen Brände zu schützen. Seit über 50 Jahren kommen VW-Motoren auch in industriellen Anwendungen zum Einsatz. Volkswagen sammelte dabei Erfahrungen, die beim Umstieg auf wassergekühlte Dieselmotoren wieder genutzt werden konnten. Die VW-Stärke besteht in der Verfügbarkeit neuester Technologien für industrielle Anwendungen, die aus dem Pkw-Bereich stammen. So wird in diesem Jahr mit einem 2-l-Dieselmotor die Pumpe-Düse-Technik in den Industrieberich eingeführt. Diese saubere Technik wird bei den Gabelstaplern der Stammkunden Linde und Still im Laufe dieses Jahres eingesetzt.