Zuverlässigkeit heiß eingebauter Dichtungsbeläge: Fid-Bau Portal

Zuverlässigkeit heiß eingebauter Dichtungsbeläge

Vater, Ernst-Joachim

An zahlreichen Objekten im Straßen- und Brückenbau hat sich erwiesen, dass heiß eingebaute Dichtungsbeläge aus Asphaltbeton den in der Praxis üblicherweise auftretenden Wasserdrücken standhalten, ohne ihre Gebrauchstauglichkeit einzubüßen. Aufgrund der Erfahrungen im Wasserbau wird angenommen, dass Asphaltbetone mit einem Hohlraumgehalt bis zu 3 % bezogen auf das Asphaltvolumen konvektionsdicht sind. Die bisher bekannt gewordenen Untersuchungsergebnisse reichen jeoch nicht aus, diese Grenze als allgemein gültig zu bestätigen oder entsprechend zu modifizieren. Ebenso ist über die Durchlässigkeit bei Hohlraumgehalten oberhalb dieser vermeintlichen Grenze noch wenig bekannt. Im Beitrag werden deshalb Ergebnisse von Durchlässickeitsuntersuchungen analysiert und nachträglich neu ausgewertet, um daraus Schlussfolgerungen im Hinblick auf die Abgrenzung zwischen durchlässigen und dichten Asphaltbetonen zu ziehen. Zusammenfassend lässt sich daraus ableiten, dass bei den heiß eingebauten Dichtungsbelägen aus Asphaltbeton als Bemessungswert anstelle des Hohlraumgehaltes H(bit) der fiktive Hohlraumgehalt H(M,bit) und der Ausfüllungsgrad H(A) in Ansatz gebracht werden muss. Nur so lässt sich das Materialverhalten der Dichtungsbeläge in Bezug auf die Durchlässigkeit und Dichtheit richtig beschreiben. Die Gebrauchstauglichkeit hängt ab von der Höhe des einwirkenden Wasserdrucks und auf der Widerstandsseite von der Dicke des Belages vom fiktiven Hohlraumgehalt sowie vom Ausfüllungsgrad des fiktiven Hohlraumgehaltes zwischen den Mineralstoffkörnern im verdichteten Zustand. Um die Zuverlässigkeit eines Dichtungsbelags aus Asphaltbeton zu gewährleisten, darf ein vom Ausfüllungsgrad abhängiger kritischer Gradient i(0) nicht überschritten werden.