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Neuartige Sanitärsysteme (NASS) - Ergebnisse des DWA-Fachausschusses KA 1
Die deutsche Siedlungswasserwirtschaft befindet sich in einer Phase, in denen Unterhalt und Sanierung der gebauten Infrastruktur beträchtliche Neuinvestitionen erfordern, deshalb muss über Alternativen nachgedacht werden. Neuartige Sanitärsysteme (NASS) versprechen eine höhere Flexibilität angesichts von Klimawandel, Bevölkerungsrückgang, unterschiedlich schrumpfenden und wachsenden Städten sowie erhöhten Ansprüchen an den Gewässerschutz. Außerdem bieten die NASS Ressourcen-Rückgewinnung (Energie, Stickstoff, Phosphor oder Wasser) und die Chance, neue Technologie für den Weltmarkt zu produzieren. Der Grundgedanke ist die getrennte Erfassung und gezielte Behandlung von Teilströmen wie Regenwasser, Grauwasser, Kot und Urin. Grauwasser und Regenwasser können mit bewährten Verfahren aus der Abwasserreinigung aufbereitet und als Betriebswasser genutzt werden. Für Produkte aus aufbereiteten menschlichen Ausscheidungen ist ein gesetzliche Zulassung als Düngemittel angestrebt. Bis dahin dürfen sie nur zu Forschungszwecken oder als Sekundärrohstoff und Abfall nach BioAbfV und AbfkläV eingesetzt werden, und die Genehmigung zur Ausbringung von Sekundärrohstoffen auf den Erdboden obliegt in Deutschland den unteren Abfallwirtschaftsbehörden, ist also lokal uneinheitlich. Krankheitserreger werden bei der Aufbereitung getötet, noch Forschungsbedarf besteht jedoch hinsichtlich der durchschnittlichen Mengen von Medikamenten-Rückständen im Urin. Für die Trennung und Aufkonzentrierung des Schwarzwassers (mit Kot und Urin) oder Braunwassers (mit Kot) werden im Artikel die derzeit möglichen Verfahren kurz vorgestellt. Angesichts von Bedenken gegen die Kosten der Umstellung ist die schrittweise Integrierbarkeit eines Verfahrens ein wesentliches Kriterium. Das Schwarzwasser-2-Stoffstromsystem und die Systeme mit Trockentoiletten schneiden hier besser ab als die Urinseparation. Trockentoiletten zeichnen sich vor allem durch geringen Trinkwasserverbrauch und Stromverbrauch aus. Sollen NASS großflächig zusammen mit bestehenden Abwassersystemen eingesetzt werden, ist auf Probleme beim Wegfall einzelner Abwasserteilströme zu achten. Langfristig (in 20 Jahren) wird eine Umstellung sich eindeutig auszahlen, kurzfristig besteht der Hauptanreiz jedoch im Verkauf in Länder, wo wenig Infrastruktur vorhanden ist. Bei der Implementierung neuer Systeme neben der vorhandenen Infrastruktur in Deutschland sind viele Hindernisse zu überwinden, die mehr sozial-organisatorischer als technischer Art sind.
Neuartige Sanitärsysteme (NASS) - Ergebnisse des DWA-Fachausschusses KA 1
Die deutsche Siedlungswasserwirtschaft befindet sich in einer Phase, in denen Unterhalt und Sanierung der gebauten Infrastruktur beträchtliche Neuinvestitionen erfordern, deshalb muss über Alternativen nachgedacht werden. Neuartige Sanitärsysteme (NASS) versprechen eine höhere Flexibilität angesichts von Klimawandel, Bevölkerungsrückgang, unterschiedlich schrumpfenden und wachsenden Städten sowie erhöhten Ansprüchen an den Gewässerschutz. Außerdem bieten die NASS Ressourcen-Rückgewinnung (Energie, Stickstoff, Phosphor oder Wasser) und die Chance, neue Technologie für den Weltmarkt zu produzieren. Der Grundgedanke ist die getrennte Erfassung und gezielte Behandlung von Teilströmen wie Regenwasser, Grauwasser, Kot und Urin. Grauwasser und Regenwasser können mit bewährten Verfahren aus der Abwasserreinigung aufbereitet und als Betriebswasser genutzt werden. Für Produkte aus aufbereiteten menschlichen Ausscheidungen ist ein gesetzliche Zulassung als Düngemittel angestrebt. Bis dahin dürfen sie nur zu Forschungszwecken oder als Sekundärrohstoff und Abfall nach BioAbfV und AbfkläV eingesetzt werden, und die Genehmigung zur Ausbringung von Sekundärrohstoffen auf den Erdboden obliegt in Deutschland den unteren Abfallwirtschaftsbehörden, ist also lokal uneinheitlich. Krankheitserreger werden bei der Aufbereitung getötet, noch Forschungsbedarf besteht jedoch hinsichtlich der durchschnittlichen Mengen von Medikamenten-Rückständen im Urin. Für die Trennung und Aufkonzentrierung des Schwarzwassers (mit Kot und Urin) oder Braunwassers (mit Kot) werden im Artikel die derzeit möglichen Verfahren kurz vorgestellt. Angesichts von Bedenken gegen die Kosten der Umstellung ist die schrittweise Integrierbarkeit eines Verfahrens ein wesentliches Kriterium. Das Schwarzwasser-2-Stoffstromsystem und die Systeme mit Trockentoiletten schneiden hier besser ab als die Urinseparation. Trockentoiletten zeichnen sich vor allem durch geringen Trinkwasserverbrauch und Stromverbrauch aus. Sollen NASS großflächig zusammen mit bestehenden Abwassersystemen eingesetzt werden, ist auf Probleme beim Wegfall einzelner Abwasserteilströme zu achten. Langfristig (in 20 Jahren) wird eine Umstellung sich eindeutig auszahlen, kurzfristig besteht der Hauptanreiz jedoch im Verkauf in Länder, wo wenig Infrastruktur vorhanden ist. Bei der Implementierung neuer Systeme neben der vorhandenen Infrastruktur in Deutschland sind viele Hindernisse zu überwinden, die mehr sozial-organisatorischer als technischer Art sind.
Neuartige Sanitärsysteme (NASS) - Ergebnisse des DWA-Fachausschusses KA 1
Londong, Jörg (Autor:in)
2009
19 Seiten, 1 Bild, 4 Tabellen, 1 Quelle
Aufsatz (Konferenz)
Deutsch
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