Kontrolliert kurzschließen. National Semiconductor umwirbt die Solarindustrie beim Brandschutz: Fid-Bau Portal

Kontrolliert kurzschließen. National Semiconductor umwirbt die Solarindustrie beim Brandschutz

Beneking, Andreas

Anschlussdosen mit Kurzschlussschaltern sind eine technisch einfache und kostengünstige Möglichkeit, die Montage von Photovoltaikanlagen und die Feuerwehrbedingungen im Brandfall sicher zu machen. Doch bislang zeigen die Modulhersteller wenig Interesse. Bei National Semiconductor soll sich das jetzt ändern: auf der Intersolar stellte der Halbleiterhersteller sein neues Brandschutzsystem Orion vor, bei dem ein in die Anschlussdose integrierter Kurzschlussschalter mit einer Lichtbogenerkennung auf Stringebene kombiniert wird. Das System kommt ohne zusätzliche Verkabelung aus und die Steuerung läuft über die Gleichstromleitungen oder über Funk. Bei der Montage wird eine als S-Tx bezeichnete Einheit vor jedem String angebracht (bei kleinen Anlagen kann sie auch nahe am Wechselrichter montiert werden). Sie überprüft die über die Stromkabel laufenden Signale auf charakteristische Frequenzen, wie sie durch Lichtbögen verursacht werden. Die S-Tx-Einheiten erzeugen ein Signal, das über die Solarleitungen an die Rx-Einheit geleitet wird, die in jede Modulanschlussdose eingebaut ist. Das Sendesignal für die Übertragung kommt von der C-Tx-Einheit, die am besten in die Elektronik des Wechselrichters integriert werden sollte, aber derzeit noch in einem separaten Gerät untergebracht ist. Sobald das Signal dauerhaft ausbleibt, werden die Module durch die Rx-Einheiten automatisch kurzgeschlossen. Daneben überwachen diese aber auch die Temperatur und schalten ab einem definierten Schwellenwert ab. Schließlich kann auch noch eine kontrollierte händische Abschaltung erfolgen. Diese Sicherheitslösung soll nach Angaben des Herstellers nicht mehr als 5 Eurocent pro Watt kosten, plus 20-30 Euro pro S-Tx-Box. Wann das Orion-System auf den Markt kommen soll, war vor der Messe noch nicht klar.