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The 2010 rockfall event in Stein an der Traun - causes and triggers
Am 25. Januar 2010 löste sich aus einer Nagelfluh-Felswand in der Ortschaft Stein an der Traun scheinbar ohne Vorwarnung um etwa 20 Uhr ein 432 m3 großer und 1026 t schwerer Felsblock und zerstörte dabei ein Wohnhaus. Lediglich zwei der vier Bewohner konnten aus den Felssturzmassen gerettet werden. Nach diesem Ereignis stellte sich die Frage, ob der Felssturz hätte vorhergesehen werden können oder ob Felssturzereignisse dieser Art unvermittelt auftreten und unvorhersehbar sind. In dem Beitrag werden die durchgeführten Untersuchungen vorgestellt, mit welchen die Prozesse geklärt wurden, die zu diesem Felssturz geführt haben. Diese Untersuchungen umfassten eine ingenieurgeologische Kartierung, eine umfangreiche geodätische Vermessung, ein Laserscanning und die stereographisch-photogrammetrische Aufnahme der Abrisswand, mineralogische Untersuchungen an Dünnschliffen von Sinterkrusten, die Ermittlung von Masse und Kubatur der Sturzblöcke, die Rekonstruktion des Sturzmechanismus, die Analyse der Wetterdaten im Vorfeld des Sturzereignisses sowie eine 2D Finite Elemente Modellierung (mit Phase 2) bei der die Geometrie der überhängenden Konglomeratwand berücksichtigt wurde. Als Ergebnis aller Untersuchungen und der numerischen Modellierung können als Ursachen des Felssturzereignisses festgehalten werden: (1) die Auskolkung von bis zu 9 m Tiefe am Fuß der Konglomeratwand, (2) die z.T. niedrigen Festigkeitswerte des Konglomerats sowie (3) die vertikalen Kluftscharen, die durch die geometrischen Gegebenheiten und die niedrigen Gesteinsfestigkeiten bedingt sind. Als treibender Mechanismus für die Bruchbildung sind die zahlreichen Frost-Tau-Zyklen anzusehen. Aus den Untersuchungsergebnissen und der Rissbilder wurde nachgewiesen, dass der Lasteintrag durch den Felsblock auf das Gebäude bereits lange (mindestens 3 1/2 Jahre) vor dem Sturzereignis hätte bemerkt werden können.
The 2010 rockfall event in Stein an der Traun - causes and triggers
Am 25. Januar 2010 löste sich aus einer Nagelfluh-Felswand in der Ortschaft Stein an der Traun scheinbar ohne Vorwarnung um etwa 20 Uhr ein 432 m3 großer und 1026 t schwerer Felsblock und zerstörte dabei ein Wohnhaus. Lediglich zwei der vier Bewohner konnten aus den Felssturzmassen gerettet werden. Nach diesem Ereignis stellte sich die Frage, ob der Felssturz hätte vorhergesehen werden können oder ob Felssturzereignisse dieser Art unvermittelt auftreten und unvorhersehbar sind. In dem Beitrag werden die durchgeführten Untersuchungen vorgestellt, mit welchen die Prozesse geklärt wurden, die zu diesem Felssturz geführt haben. Diese Untersuchungen umfassten eine ingenieurgeologische Kartierung, eine umfangreiche geodätische Vermessung, ein Laserscanning und die stereographisch-photogrammetrische Aufnahme der Abrisswand, mineralogische Untersuchungen an Dünnschliffen von Sinterkrusten, die Ermittlung von Masse und Kubatur der Sturzblöcke, die Rekonstruktion des Sturzmechanismus, die Analyse der Wetterdaten im Vorfeld des Sturzereignisses sowie eine 2D Finite Elemente Modellierung (mit Phase 2) bei der die Geometrie der überhängenden Konglomeratwand berücksichtigt wurde. Als Ergebnis aller Untersuchungen und der numerischen Modellierung können als Ursachen des Felssturzereignisses festgehalten werden: (1) die Auskolkung von bis zu 9 m Tiefe am Fuß der Konglomeratwand, (2) die z.T. niedrigen Festigkeitswerte des Konglomerats sowie (3) die vertikalen Kluftscharen, die durch die geometrischen Gegebenheiten und die niedrigen Gesteinsfestigkeiten bedingt sind. Als treibender Mechanismus für die Bruchbildung sind die zahlreichen Frost-Tau-Zyklen anzusehen. Aus den Untersuchungsergebnissen und der Rissbilder wurde nachgewiesen, dass der Lasteintrag durch den Felsblock auf das Gebäude bereits lange (mindestens 3 1/2 Jahre) vor dem Sturzereignis hätte bemerkt werden können.
The 2010 rockfall event in Stein an der Traun - causes and triggers
Das Felssturzereignis in Stein an der Traun 2010 - Ursachen und Auslöser
Thuro, Kurosch (Autor:in) / Bundschuh, Moritz (Autor:in)
Geomechanik und Tunnelbau - Geomechanics and Tunnelling ; 5 ; 329-337
2012
9 Seiten, 15 Bilder, 6 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Englisch , Deutsch
Steinschlag , Fels , Schadensfall , Gebäude , Zerstörung , Schadensursache , Untersuchung (Studie) , Schadensmechanismus , Geologie , Photogrammetrie , Mineralogie , numerische Modellierung , Untersuchungsergebnis , Bewertung , Vorhersage , Wahrscheinlichkeit , Geotechnik , Felsmechanik , Standsicherheit