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Aufnahme sicherheitstechnischer Kenngrößen von Stäuben in den Gemeinsamen Stoffdatenpool Bund/Länder. Gruppierung vorhandener Daten und Ableiten bewerteter Bandbreiten
Trotz des Einsatzes standardisierter Prüfverfahren ist es bei Stäuben - im Gegensatz zu Gasen und Dämpfen - nur eingeschränkt möglich, mithilfe der aus Datenbanken entnommenen Werte die Brand- und Explosionsgefahren vorliegender Stäube zu beurteilen. Neben der generellen Schwierigkeit der Reproduzierbarkeit der Versuche (Aufwirbelverhalten der Stäube) ist die Einzigartigkeit der verschiedenen Staubproben als Hauptgrund zu nennen. Unterschiede in den Materialeigenschaften können bei vermeintlich ähnlichen Staubproben (z. B. Metallstäube mit identischer Korngröße und Feuchtegehalt) zu erheblichen Unterschieden im Explosions- und Brennverhalten führen. Die Beurteilung der sicherheitstechnischen Eigenschaften eines aktuell vorliegenden Staubs sollte daher in erster Linie durch die experimentelle Bestimmung der STK (sicherheitstechnische Kenngrößen) erfolgen. In einigen Fällen ist eine experimentelle Bestimmung der STK jedoch nicht möglich, z. B. zur Beurteilung der Gefahren in einer Anlage im Planungszustand oder nach einem Schadensfall, da hier kein Staub zur Untersuchung vorliegt. In diesen Fällen kann auf Werte früherer Untersuchungen zurückgegriffen werden, die in verschiedenen Datenbanken hinterlegt sind. Die Anwendbarkeit aus Datenbanken entnommener Werte von Einzelstäuben ist aber aus den im Beitrag dargelegten Gründen begrenzt und sollte nur durch Personen mit einem entsprechenden Expertenwissen auf diesem Gebiet erfolgen. Ohne ein entsprechendes Hintergrundwissen kann die Interpretation von Einzelwerten zu erheblichen Fehleinschätzungen führen. Für das vorgestellte Konzept der Bandbreiten sicherheitstechnischer Kenngrößen wurden in Datenbanken enthaltene, in der Vergangenheit untersuchte Stäube zu Gruppen zusammengefasst, die Streuungen der STK der jeweiligen Staubgruppe werden als Bandbreite, in der Regel als Maximal- und Minimalwert, wiedergegeben. Der sicherheitstechnisch relevante Grenzwert der Bandbreite wird mittels eines Rankings bewertet. Die Angabe der Bandbreite, insbesondere der sicherheitstechnisch relevante Grenzwert, erlaubt somit einen sofortigen Überblick über mögliche Gefahren. Weiterhin enthält die Bandbreite Informationen, ob Stäube der Gruppe ein weniger kritisches Brenn- und Explosionsverhalten aufweisen als der sicherheitstechnisch relevante Grenzwert. Soll das Brenn- und Explosionsverhalten mithilfe der in der GSBL-Datenbank zur Verfügung gestellten Werte erfolgen, ergeben sich folgende Schlussfolgerungen: -Werden ausschließlich mit "gut abgesichert" bewertete Grenzwerte herangezogen, können diese in der Datenbank enthaltenen sicherheitstechnisch relevanten Grenzwerte für die Beurteilung der Brand- und Explosionsgefahren bzw. die Auslegung von Anlagen verwendet werden. - Die Verwendung der sicherheitstechnisch relevanten Grenzwerte wird in vielen Fällen zu einer Überbewertung der Gefahren führen. Ein Hinweis darauf kann die Weite der Bandbreite geben. -Wird vermutet, dass der vorliegende Staub hinsichtlich seines Brenn- und Explosionsverhaltens weniger kritische Werte aufweist als der jeweilige sicherheitstechnisch relevante Grenzwert der Gruppe und sollen Schutzmaßnahmen entsprechend angepasst werden, ist dies durch Prüfung des Staubs (experimentelle Bestimmung der STK) nachzuweisen. Die Bandbreiten sicherheitstechnischer Kenngrößen von Stäuben bzw. Staubgruppen stehen in der Datenbank GSBLpublic [6] zur uneingeschränkten Nutzung zur Verfügung.
Aufnahme sicherheitstechnischer Kenngrößen von Stäuben in den Gemeinsamen Stoffdatenpool Bund/Länder. Gruppierung vorhandener Daten und Ableiten bewerteter Bandbreiten
Trotz des Einsatzes standardisierter Prüfverfahren ist es bei Stäuben - im Gegensatz zu Gasen und Dämpfen - nur eingeschränkt möglich, mithilfe der aus Datenbanken entnommenen Werte die Brand- und Explosionsgefahren vorliegender Stäube zu beurteilen. Neben der generellen Schwierigkeit der Reproduzierbarkeit der Versuche (Aufwirbelverhalten der Stäube) ist die Einzigartigkeit der verschiedenen Staubproben als Hauptgrund zu nennen. Unterschiede in den Materialeigenschaften können bei vermeintlich ähnlichen Staubproben (z. B. Metallstäube mit identischer Korngröße und Feuchtegehalt) zu erheblichen Unterschieden im Explosions- und Brennverhalten führen. Die Beurteilung der sicherheitstechnischen Eigenschaften eines aktuell vorliegenden Staubs sollte daher in erster Linie durch die experimentelle Bestimmung der STK (sicherheitstechnische Kenngrößen) erfolgen. In einigen Fällen ist eine experimentelle Bestimmung der STK jedoch nicht möglich, z. B. zur Beurteilung der Gefahren in einer Anlage im Planungszustand oder nach einem Schadensfall, da hier kein Staub zur Untersuchung vorliegt. In diesen Fällen kann auf Werte früherer Untersuchungen zurückgegriffen werden, die in verschiedenen Datenbanken hinterlegt sind. Die Anwendbarkeit aus Datenbanken entnommener Werte von Einzelstäuben ist aber aus den im Beitrag dargelegten Gründen begrenzt und sollte nur durch Personen mit einem entsprechenden Expertenwissen auf diesem Gebiet erfolgen. Ohne ein entsprechendes Hintergrundwissen kann die Interpretation von Einzelwerten zu erheblichen Fehleinschätzungen führen. Für das vorgestellte Konzept der Bandbreiten sicherheitstechnischer Kenngrößen wurden in Datenbanken enthaltene, in der Vergangenheit untersuchte Stäube zu Gruppen zusammengefasst, die Streuungen der STK der jeweiligen Staubgruppe werden als Bandbreite, in der Regel als Maximal- und Minimalwert, wiedergegeben. Der sicherheitstechnisch relevante Grenzwert der Bandbreite wird mittels eines Rankings bewertet. Die Angabe der Bandbreite, insbesondere der sicherheitstechnisch relevante Grenzwert, erlaubt somit einen sofortigen Überblick über mögliche Gefahren. Weiterhin enthält die Bandbreite Informationen, ob Stäube der Gruppe ein weniger kritisches Brenn- und Explosionsverhalten aufweisen als der sicherheitstechnisch relevante Grenzwert. Soll das Brenn- und Explosionsverhalten mithilfe der in der GSBL-Datenbank zur Verfügung gestellten Werte erfolgen, ergeben sich folgende Schlussfolgerungen: -Werden ausschließlich mit "gut abgesichert" bewertete Grenzwerte herangezogen, können diese in der Datenbank enthaltenen sicherheitstechnisch relevanten Grenzwerte für die Beurteilung der Brand- und Explosionsgefahren bzw. die Auslegung von Anlagen verwendet werden. - Die Verwendung der sicherheitstechnisch relevanten Grenzwerte wird in vielen Fällen zu einer Überbewertung der Gefahren führen. Ein Hinweis darauf kann die Weite der Bandbreite geben. -Wird vermutet, dass der vorliegende Staub hinsichtlich seines Brenn- und Explosionsverhaltens weniger kritische Werte aufweist als der jeweilige sicherheitstechnisch relevante Grenzwert der Gruppe und sollen Schutzmaßnahmen entsprechend angepasst werden, ist dies durch Prüfung des Staubs (experimentelle Bestimmung der STK) nachzuweisen. Die Bandbreiten sicherheitstechnischer Kenngrößen von Stäuben bzw. Staubgruppen stehen in der Datenbank GSBLpublic [6] zur uneingeschränkten Nutzung zur Verfügung.
Aufnahme sicherheitstechnischer Kenngrößen von Stäuben in den Gemeinsamen Stoffdatenpool Bund/Länder. Gruppierung vorhandener Daten und Ableiten bewerteter Bandbreiten
Schmidt, Martin (Autor:in) / Scheid, Marc (Autor:in) / Seifert, Alexander (Autor:in) / Böhme, Thilo (Autor:in) / Wehrstedt, Klaus-Dieter (Autor:in) / Bulin, Michael (Autor:in)
Technische Sicherheit ; 3 ; 10-14
2013
5 Seiten, 1 Bild, 2 Tabellen, 6 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Sicherheitstechnische Kenngrößen für Einheitsoperationen mit brennbaren Stäuben
Tema Archiv | 2012
|Überbetrieblicher Sicherheitstechnischer Dienst
Online Contents | 1996
Die Anordnung sicherheitstechnischer Prüfungen
Online Contents | 2009
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