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Kunststoff oder Holz?
Es wurden Holzwerkstoffe (Fasal, Fasalex) entwickelt, die sich wie thermoplastische Kunststoffe durch Extrudieren oder Spritzgießen in Form bringen lassen. Als Basis dienen Holzspäne oder -mehl, eventuell zusätzlich oder alternativ andere cellulosereiche Materialien wie (Kokos, Flachs, Hanf, Reisschalen, Stroh). Stärkehaltige Pflanzen bringen das nötige biologische Bindemittel ein, das die Holzteilchen verklebt. In einem Extruder wird als Zwischenprodukt daraus ein Granulat hergestellt, das dank des Bindemittels bei neuerlicher Erwärmung formbar wird. Das Bindemittel besteht vor allem aus Stärke (es können auch Dextrine, Pektine oder einige Eiweiße verwendet werden). Statt diese Stärke zunächst rein gewinnen zu müssen, werden einfach stärkehaltige Rohstoffe (Zeralien) in den Extruder gegeben - zumeist Maisgries oder Mehl, aber auch Reis oder Cassava sind geeignet. In der Maschine wird die molekulare Struktur der Biopolymere angegriffen, und die Moleküle ordnen sich um. Eine weitere wichtige Komponente des Granulats sind natürliche oder synthetische Harze. Sie sind wasserabweisend und schützen somit den ansonsten hydrophilen Werkstoff gegen Feuchtigkeit und Mikroorganismen; außerdem verkleben sie die Fasern und unterstützen somit das Bindemittel. Weitere Zutaten verbessern die Verarbeitungseigenschaften wie z.B. Gleitfähigkeit und Siedepunkt. Tests zur mechanischen Festigkeit haben gezeigt, daß es für die Qualität nicht entscheidend ist, ob man Weich- oder Hartholz verwendet, sondern daß eine bestimmte Größenverteilung von Spänen und Pulver sowie ein konstanter Wassergehalt gewährleistet ist. Erste vielversprechend Anwendung ist die Extrusion von Fußbodenleisten und anderen Hohlprofilen, und auch der Spritzguß wurde erprobt. Die Produkte sind in ihren physikalischen Eigenschaften mit herkömmlichen Holzwerkstoffen vergleichbar und lassen sich auch wie solche lackieren, lasieren, folieren, pulverbeschichten oder mit Echtholz furnieren. Durch Trocknen verlieren die Holzteile ihre thermoplastischen Eigenschaften, erweichen also bei nochmaligem Erhitzen nicht. Werden ausschließlich biologisch abbaubare Materialien verwendet, können die Produkte nach Gebrauchsdauer kompostiert werden.
Kunststoff oder Holz?
Es wurden Holzwerkstoffe (Fasal, Fasalex) entwickelt, die sich wie thermoplastische Kunststoffe durch Extrudieren oder Spritzgießen in Form bringen lassen. Als Basis dienen Holzspäne oder -mehl, eventuell zusätzlich oder alternativ andere cellulosereiche Materialien wie (Kokos, Flachs, Hanf, Reisschalen, Stroh). Stärkehaltige Pflanzen bringen das nötige biologische Bindemittel ein, das die Holzteilchen verklebt. In einem Extruder wird als Zwischenprodukt daraus ein Granulat hergestellt, das dank des Bindemittels bei neuerlicher Erwärmung formbar wird. Das Bindemittel besteht vor allem aus Stärke (es können auch Dextrine, Pektine oder einige Eiweiße verwendet werden). Statt diese Stärke zunächst rein gewinnen zu müssen, werden einfach stärkehaltige Rohstoffe (Zeralien) in den Extruder gegeben - zumeist Maisgries oder Mehl, aber auch Reis oder Cassava sind geeignet. In der Maschine wird die molekulare Struktur der Biopolymere angegriffen, und die Moleküle ordnen sich um. Eine weitere wichtige Komponente des Granulats sind natürliche oder synthetische Harze. Sie sind wasserabweisend und schützen somit den ansonsten hydrophilen Werkstoff gegen Feuchtigkeit und Mikroorganismen; außerdem verkleben sie die Fasern und unterstützen somit das Bindemittel. Weitere Zutaten verbessern die Verarbeitungseigenschaften wie z.B. Gleitfähigkeit und Siedepunkt. Tests zur mechanischen Festigkeit haben gezeigt, daß es für die Qualität nicht entscheidend ist, ob man Weich- oder Hartholz verwendet, sondern daß eine bestimmte Größenverteilung von Spänen und Pulver sowie ein konstanter Wassergehalt gewährleistet ist. Erste vielversprechend Anwendung ist die Extrusion von Fußbodenleisten und anderen Hohlprofilen, und auch der Spritzguß wurde erprobt. Die Produkte sind in ihren physikalischen Eigenschaften mit herkömmlichen Holzwerkstoffen vergleichbar und lassen sich auch wie solche lackieren, lasieren, folieren, pulverbeschichten oder mit Echtholz furnieren. Durch Trocknen verlieren die Holzteile ihre thermoplastischen Eigenschaften, erweichen also bei nochmaligem Erhitzen nicht. Werden ausschließlich biologisch abbaubare Materialien verwendet, können die Produkte nach Gebrauchsdauer kompostiert werden.
Kunststoff oder Holz?
Plastic or wood?
Mundigler, N. (Autor:in) / Rettenbacher, M. (Autor:in)
Spektrum der Wissenschaft ; 90-92
1999
3 Seiten, 2 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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