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Transparente Wärmedämmsysteme - Möglichkeiten zur Solarenergiegewinnung für massive Wände und Fenster

Grimme, F.W.

Transparente Wärmedämmung (TWD) reduziert nicht nur die Transmissionsverluste, sondern erlaubt aufgrund der gewollten Transparenz für Strahlung, wie es bei Fenstern der Fall ist, auch zusätzlich die Gewinnung von Solarenergie. Besonders vorteilhaft ist eine Kombination der TWD-Komponente mit einer dahinterliegenden, Solarstrahlung absorbierenden, massiven Wand. Bedingt durch diese Massivwand werden die TWD-Solargewinne gegenüber dem Solarangebot phasenversetzt zur Raumheizung zur Verfügung gestellt. Dabei sollte die Phasenverschiebung zwischen Solarangebot außen und der Wärmeabgabe in den Innenraum so groß sein, daß diese Solarwärme hinreichend zeitversetzt zu den Direktgewinnen durch die Fenster, wenn möglich aber erst bei maximalem Heizbedarf, dem Innenraum zur Verfügung gestellt wird. Die dafür erforderliche Speicherkapazität und Wärmeleitung ist bei den in Deutschland traditionell massiven Außenwänden bei hinreichender Wandstärke problemlos realisierbar. Ein gewichtiges Argument zum Einsatz von TWD-Massivwand-Systemen liegt aber besonders darin begründet, daß durch den additiven Einsatz von TWD-Systemen alle geeigneten opaken Fassaden- und Dachflächen zusätzliche Solarenergie zur Gebäudeheizung gewinnen können. Problematisch ist noch die Vermeidung der Raumüberhitzung in Zeiten von solarem Überangebot, solange die Fragen der Langzeitspeicherung nicht gelöst sind. Aus wirtschaftlichen Gründen müssen für die zur Vermeidung von Überhitzungen modifizierten oder auch neuen Techniken vorangebracht werden. So sind Entwicklungen zur Wärmeabfuhr durch konvektiv hinterlüftete TWD-Fassaden begonnen worden. Für Fenster und Lichtöffnungen ist der Einsatz von TWD-Kapillaren auch deshalb interessant, weil das Tageslicht abhängig vom Sonnenstand umgelenkt und so in größere Raumtiefen geleitet werden kann, so daß der Einsatz von Kunstlicht reduziert werden kann.