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Bauwerks-Großflächen-Naturierung - Chancen und innovative Möglichkeiten

Rudolf, F.

Die Bedeutung einer Naturierung von Großstädten wird diskutiert. Die Frage dieser Naturierung wird sich in Zukunft vermehrt stellen, denn In den meisten Städten und vor allem in den Großstädten der Erde ist es dringend notwendig, Stadtklima und Lufthygiene spürbar zu verbessern, weil zum einen die Mehrheit der Weltbevölkerung in Städten lebt, in vielen Städten dauerhaft oder zeitweilig gesundheitlich belastende Mikroklimate (Hitzestau, suboptimale Luftfeuchtigkeit) auftreten und zum anderen in fast allen Städten lufthygienische Grenzwerte der Schadstoffbelastung zeitweilig oder dauerhaft überschritten werden. Dazu kommt ferner, daß die Gesamtbevölkerung der Erde nach wie vor wächst und damit auch der Anteil der Stadtbevölkerung. Das bedeutet: Immer mehr Menschen sind von mikroklimatisch und lufthygienisch unzuträglichen Bedingungen in den Städten unmittelbar und fast ununterbrochen betroffen. Gegenwärtig sind das bereits 2,5 Milliarden Menschen. Im Jahr 2025 werden es etwa 5 Milliarden sein. Das entspricht etwa der heutigen Gesamtbevölkerung der Erde. Diese Zahlen verdeutlichen den exklusiven Stellenwert des Stadtklimas. Analysiert werden die Hauptursachen für stadtklimatische und lufthygienische Probleme der Großstadt, die im wesentlichen auf Versiegelung, Wärmespeicherung und Emissionsbelastungen zurückzuführen sind. Diese Probleme lassen sich durch eine geeignete Bauwerksoberflächen-Naturierung reduzieren. Dazu zählt im wesentlichen die Bauwerksbegrünung (Dächer, Fassaden) mit ökologisch angepaßten Pflanzen (z.B. Sedum, Linicera). Auch die oberflächennaturierte Übertunnelung stadtnaher Autobahnabschnitte ist von Bedeutung. Diese Anpflanzungen setzen allerdings ein Umdenken sowohl bei Politikern als auch bei privaten Bauherren voraus; sie könnten jedoch rasch Vorbildfunktionen wahrnehmen und zur Nachahmung anreizen. Darüber hinaus ließe sich der ökologische Nutzen dieser Maßnahmen durch Einbeziehung der Photovoltaik als Methode zur umweltfreundlichen Stromerzeugung noch weiter steigern.