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Der Fall entscheidet. Ökologische Chance oder trügerische Hoffnung?
Vom Saar-Lor-Lux-Umweltzentrum wurde untersucht, inwieweit durch Regenwassernutzung in Gebäuden Trinkwasser soweit substituiert werden kann, daß der erwünschte ökologische Effekt eintritt. Die Novellierung des Landeswassergesetzes Rheinland-Pfalz vom 5. April 1995 liegt der Untersuchung zugrunde. Die Regenwassernutzung in Gebäuden (zum Beispiel zur Toilettenspülung) wird von der Bevölkerung mehrheitlich akzeptiert (unter ökologischen Gesichtspunkten), von politischen Entscheidungsträgern und Kommunen zurückhaltend bis ablehnend beurteilt (wegen hygienischer Bedenken und der Grundkostendeckung für die öffentliche Wasserversorgung). Die Autoren untersuchen, wieviel Trinkwasser realistisch durch Regenwasser ersetzt werden kann. Beim privaten Verbrauch ist zunächst der Trinkwasserverbrauch durch Spararmaturen und Duschen statt Baden von 138 l/Person auf 100 l/Person zu senken. Eine weitere Verbrauchsminderung um 50 % durch Regenwasser wird angenommen. Die Regenwassergewinnung über Dachflächen ist bei Einfamilienhäusern und Zweifamilienhäusern, vorwiegend bei Neubau oder Sanierung, sinnvoll; Mehrfamilienhäuser und Wohnblocks kommen nur Ausnahmsweise infrage, die Kosten werden nicht gedeckt. Durch eine Erhebung der Wasserversorgungssituation in mehreren Gemeinden wurde das Erschließungspotential ermittelt und auf Rheinland-Pfalz hochgerechnet. Danach könnten in 11 Jahren maximal 2,6 % des Trinkwasserverbrauchs durch Regenwasser substituiert werden. In 60 Jahren könnten 17 % des Trinkwassers substituiert werden, wenn bei jeder Baumaßnahme an Einfamilienhäusern und Zweifamilienhäusern die Regenwassernutzung mit eingerichtet wird. Die möglichen Einsparungen im öffentlichen Bereich erreichen in 10 Jahren 0,1 %. Im gewerblichen Bereich kommen vorwiegend Kfz-Branche und Bau-Branche als Regenwassernutzer infrage; diese Branchen könnten nach 11 Jahren bis 0,07 % des gesamten Trinkwasserverbrauchs substituieren. Die möglichen Regenwasserbewirtschaftungen werden gegenübergestellt: Ableitung in Vorfluter (genehmigungspflichtig), Versickerung, Nutzung; die Wahl dieser Alternativen ist von örtlichen Gegebenheiten abhängig (Bodenverhältnisse, Versiegelung).
Der Fall entscheidet. Ökologische Chance oder trügerische Hoffnung?
Vom Saar-Lor-Lux-Umweltzentrum wurde untersucht, inwieweit durch Regenwassernutzung in Gebäuden Trinkwasser soweit substituiert werden kann, daß der erwünschte ökologische Effekt eintritt. Die Novellierung des Landeswassergesetzes Rheinland-Pfalz vom 5. April 1995 liegt der Untersuchung zugrunde. Die Regenwassernutzung in Gebäuden (zum Beispiel zur Toilettenspülung) wird von der Bevölkerung mehrheitlich akzeptiert (unter ökologischen Gesichtspunkten), von politischen Entscheidungsträgern und Kommunen zurückhaltend bis ablehnend beurteilt (wegen hygienischer Bedenken und der Grundkostendeckung für die öffentliche Wasserversorgung). Die Autoren untersuchen, wieviel Trinkwasser realistisch durch Regenwasser ersetzt werden kann. Beim privaten Verbrauch ist zunächst der Trinkwasserverbrauch durch Spararmaturen und Duschen statt Baden von 138 l/Person auf 100 l/Person zu senken. Eine weitere Verbrauchsminderung um 50 % durch Regenwasser wird angenommen. Die Regenwassergewinnung über Dachflächen ist bei Einfamilienhäusern und Zweifamilienhäusern, vorwiegend bei Neubau oder Sanierung, sinnvoll; Mehrfamilienhäuser und Wohnblocks kommen nur Ausnahmsweise infrage, die Kosten werden nicht gedeckt. Durch eine Erhebung der Wasserversorgungssituation in mehreren Gemeinden wurde das Erschließungspotential ermittelt und auf Rheinland-Pfalz hochgerechnet. Danach könnten in 11 Jahren maximal 2,6 % des Trinkwasserverbrauchs durch Regenwasser substituiert werden. In 60 Jahren könnten 17 % des Trinkwassers substituiert werden, wenn bei jeder Baumaßnahme an Einfamilienhäusern und Zweifamilienhäusern die Regenwassernutzung mit eingerichtet wird. Die möglichen Einsparungen im öffentlichen Bereich erreichen in 10 Jahren 0,1 %. Im gewerblichen Bereich kommen vorwiegend Kfz-Branche und Bau-Branche als Regenwassernutzer infrage; diese Branchen könnten nach 11 Jahren bis 0,07 % des gesamten Trinkwasserverbrauchs substituieren. Die möglichen Regenwasserbewirtschaftungen werden gegenübergestellt: Ableitung in Vorfluter (genehmigungspflichtig), Versickerung, Nutzung; die Wahl dieser Alternativen ist von örtlichen Gegebenheiten abhängig (Bodenverhältnisse, Versiegelung).
Der Fall entscheidet. Ökologische Chance oder trügerische Hoffnung?
Bohr, T. (Autor:in) / Belz, G. (Autor:in) / Tries, P. (Autor:in) / Weirich, J. (Autor:in) / Schäfer, W. (Autor:in)
Sanitär- und Heizungstechnik ; 61 ; 128-135
1996
8 Seiten, 1 Bild, 6 Tabellen, 15 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Regen , Trinkwasser , Wasserversorgung , Wohnungsbau , Haus , Stadt , Entwässern (Gelände) , Brauchwasser , Spülen (Säubern) , Hygiene , Sanitärtechnik , Handwerksbetrieb , Büro , Forschungsprojekt , Prognose
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