Stand der Inspektion von Rohrleitungen mit intelligenten Molchen: Fid-Bau Portal

Stand der Inspektion von Rohrleitungen mit intelligenten Molchen

Beller, M. / Schneider, U.

Intelligente Molche sind Prüfgeräte, die meist ohne eigenen Antrieb mit dem Medium, z.B. Öl oder Gas rohrpostartig durch die Leitung gepumpt oder gedrückt werden und dabei mit Hilfe verschiedener Meßprinzipien, z.B. geometrische, geodätische und Materialanomalien feststellen, vermessen und im Gerät mit Ortsangabe speichern. Da es eine Vielzahl unterschiedlicher Fehler in den Rohrleitungen gibt, müssen auch unterschiedliche Techniken mit unterschiedlichen Molchtypen eingesetzt werden. Zur Erkennung geometrischer Abweichungen vom nominalen Kreisquerschnitt in einem Rohr werden Kalibermolche, auch Beulensuchmolche genannt, eingesetzt. Nach dem Molchlauf lassen sich die geometrischen Anomalien mittels einer speziellen Software aufzeichnen und die Werte exakt ausrechnen. Für die Korrosionsmessung werden Magnetstreuflußmolche verwendet. Diese Molche nutzen starke Magnete, um während der Durchfahrt durch die Leitung die Rohrwand aufzumagnetisieren und dabei möglichst in die magnetische Sättigung zu bringen. Zwischen den Nord- und Südpolmagneten sind auf dem Umfang viele Sensoren verteilt, die die Auslenkung des magnetischen Flusses an Störstellen, den sogenannten magnetischen Streufluß, aufzunehmen. Aus der Bewertung dieser Signale lassen sich Rückschlüsse auf die Art und Größe der Fehler ziehen. Die Wanddickenmessung erfolgt mit Ultraschallmolchen. Diese Molche eignen sich grundsätzlich für den Einsatz in fast jeder Flüssigkeitsleitung. Auch für die Rißprüfung können sie verwendet werden. Weitere Typen sind geodätische Molche zum Vermessen des Pipelineverlaufs sowie Lecksuchmolche zur Ortung von Leckagen und Videomolche zur Rundnahtkontrolle. Im Endeffekt lassen sich mit den exakten und zuverlässigen Meßdaten der intelligenten Molche heute komplette Lebensdaueranalysen von Leitungen erstellen.