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Qualitätsmanagement in Wasserwerken. Zwei Beispiele
Das Qualitätsmanagement in Wasserwerken zur Versorgung von Großstädten wird beispielhaft an den Städten Zürich und Karlsruhe aufgezeigt. Die ISO-9000-Norm mit ihrem prozeßorientierten Ansatz eignet sich auch für die Anwendung auf Dienstleistungsbetriebe wie ein Wasserwerk. Die großen Wasserversorgungsunternehmen müssen über ihre traditionellen Aufgabe hinaus, sauberes Trinkwasser zu liefern, mehr und mehr auch Rechenschaft vor der Bevölkerung ablegen und besorgte Fragen beantworten. Zürich ist das Beispiel einer Stadt, die ihr Trinkwasser vorwiegend aus Seewasser bezieht. Die biologischen, physikalischen und chemischen Meßwerte aus den Seen bestimmen die mehrstufige Weiterbehandlung des Wassers. So wurde etwa 1995 die Flockungsmittelzugabe zum Rohwasser vor der Schnellfiltration aufgegeben. Um weitgehend ohne Chlordioxid als Desinfektionsmittel auszukommen, ist häufige mikrobiologische Kontrolle des Trinkwassers notwendig. Karlsruhe ist ein Beispiel für Wasserversorgung auf Grundwasserbasis. Die wasserrechtliche Erlaubnis zur Grundwasserentnahme muß alle 20 bis 30 Jahre erneuert werden und ist neuerdings unter anderem von einer Umweltverträglichkeitsprüfung abhängig. Zur Bemessung der Schutzgebietsflächen ist heute eine Berechnung der Trennstromlinie vorgeschrieben. Die feinere Einteilung in die Schutzzonen basiert auf Berechnungen der Fließzeiten zu den Brunnen. Der Plan für die Probenehmer gewährleistet, daß innerhalb von acht Jahren alle Entnahmebrunnen und Notwasserbrunnen und jährlich alle Reservoire, das Rohrnetz (stichprobenartig) sowie alle Übergabestellen der mitversorgten Gemeinden auf die komplette Parameterliste der Trinkwasserverordnung untersucht werden. Online-Parameter der Wasserwerke Karlsruhe sind: Halogenkohlenwasserstoffe, Mineralöl/Schmierstoffe, Trübstoffe, elektrische Leitfähigkeit, Sauerstoff, toxische Stoffe (Fischtest), radioaktive Stoffe der Luft, FID-empfindliche Stoffe, UV-aktive Stoffe, pH, Redox, Temperatur, Nitrat, Ozon der Luft. Ergebnisse der Routine-Analytik werden auch den Bürgern auf einem Bildschirm in der City vorgeführt ('gläserne Wasserleitung'). Die Karlsruher 'Grundwasserkommission' befaßt sich regelmäßig mit möglichen Risiken aus den Bereichen Altlasten, Forstwirtschaft, Industrieansiedlung, Straßenbau und Flußbettveränderung.
Qualitätsmanagement in Wasserwerken. Zwei Beispiele
Das Qualitätsmanagement in Wasserwerken zur Versorgung von Großstädten wird beispielhaft an den Städten Zürich und Karlsruhe aufgezeigt. Die ISO-9000-Norm mit ihrem prozeßorientierten Ansatz eignet sich auch für die Anwendung auf Dienstleistungsbetriebe wie ein Wasserwerk. Die großen Wasserversorgungsunternehmen müssen über ihre traditionellen Aufgabe hinaus, sauberes Trinkwasser zu liefern, mehr und mehr auch Rechenschaft vor der Bevölkerung ablegen und besorgte Fragen beantworten. Zürich ist das Beispiel einer Stadt, die ihr Trinkwasser vorwiegend aus Seewasser bezieht. Die biologischen, physikalischen und chemischen Meßwerte aus den Seen bestimmen die mehrstufige Weiterbehandlung des Wassers. So wurde etwa 1995 die Flockungsmittelzugabe zum Rohwasser vor der Schnellfiltration aufgegeben. Um weitgehend ohne Chlordioxid als Desinfektionsmittel auszukommen, ist häufige mikrobiologische Kontrolle des Trinkwassers notwendig. Karlsruhe ist ein Beispiel für Wasserversorgung auf Grundwasserbasis. Die wasserrechtliche Erlaubnis zur Grundwasserentnahme muß alle 20 bis 30 Jahre erneuert werden und ist neuerdings unter anderem von einer Umweltverträglichkeitsprüfung abhängig. Zur Bemessung der Schutzgebietsflächen ist heute eine Berechnung der Trennstromlinie vorgeschrieben. Die feinere Einteilung in die Schutzzonen basiert auf Berechnungen der Fließzeiten zu den Brunnen. Der Plan für die Probenehmer gewährleistet, daß innerhalb von acht Jahren alle Entnahmebrunnen und Notwasserbrunnen und jährlich alle Reservoire, das Rohrnetz (stichprobenartig) sowie alle Übergabestellen der mitversorgten Gemeinden auf die komplette Parameterliste der Trinkwasserverordnung untersucht werden. Online-Parameter der Wasserwerke Karlsruhe sind: Halogenkohlenwasserstoffe, Mineralöl/Schmierstoffe, Trübstoffe, elektrische Leitfähigkeit, Sauerstoff, toxische Stoffe (Fischtest), radioaktive Stoffe der Luft, FID-empfindliche Stoffe, UV-aktive Stoffe, pH, Redox, Temperatur, Nitrat, Ozon der Luft. Ergebnisse der Routine-Analytik werden auch den Bürgern auf einem Bildschirm in der City vorgeführt ('gläserne Wasserleitung'). Die Karlsruher 'Grundwasserkommission' befaßt sich regelmäßig mit möglichen Risiken aus den Bereichen Altlasten, Forstwirtschaft, Industrieansiedlung, Straßenbau und Flußbettveränderung.
Qualitätsmanagement in Wasserwerken. Zwei Beispiele
Quality management in water supplies - two examples
Bosshart, U. (Autor:in) / Maier, D. (Autor:in)
Gas, Wasser, Abwasser ; 77 ; 390-396
1997
7 Seiten, 5 Bilder, 2 Tabellen, 9 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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