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Uferfiltration am Rhein am Beispiel der Wassergewinnung in Düsseldorf
Die Wassergewinnung für die Stadt Düsseldorf (D) erfolgt seit 1870 aus Uferfiltrat vom Rhein. Die Beschaffenheit des Rheinwassers hatte sich seit 1945 erheblich verschlechtert, was alsbald auch im Rohwasser zu merken war. Verbesserungen traten erst wieder seit 1970 und 1986 ein. Die Rahmenbedingungen zur Uferfiltration werden genannt: Hydraulische Verbindung zwischen Gewässersohle und Grundwasser, ausreichende Qualität des Oberflächenwassers (Aufbereitung möglichst nur durch natürliche Verfahren), Selbstreinigung des Gewässerbettes von abgelagerten und dann abdichtenden Trübstoffen (Kolmation) durch Geschiebetrieb. Das Einzugsgebiet des Rheins und dessen Wasserführung, einschließlich der Zuflüsse, wird beschrieben. Beginnend mit dem Wasserwerk Flehe 1870, wird der Ausbau der Wassergewinnung für Düsseldorf beschrieben (Lörick, Am Staad, Auf dem Grind). Mit der Verschlechterung der Rheinwasserqualität genügte die natürliche Reinigung der Mischung aus Uferfiltrat und Grundwasser durch Bodenpassage nicht mehr und Rohwasseraufbereitung wurde erforderlich. In Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Karlsruhe (D) und innerhalb der Arbeitsgemeinschaft Rhein-Wasserwerke, später Arbeitsgemeinschaft Wasserwerke Bodensee-Rhein, wurde die Wasserbeschaffenheit untersucht und geeignete Aufbereitungsverfahren gesucht. In den Anliegerstaaten wurden internationale Kommissionen gegründet zur Sicherung der Wasserversorgung entlang des Rheins. Ausführlich wird das 'Düsseldorfer Verfahren' beschrieben: Ufernahe Entnahme von Grundwasser, das je nach Rheinwasserstand mit Uferfiltrat aus dem Rhein gemischt ist, und durch Untergrundpassage weitgehend gereinigt ist, anschließend Oxidation mit Ozon, biologische Filtration und Adsorption an Aktivkohle, Stabilisierung und Abschlußdesinfektion mit Chlordioxid. Die Aktivkohle wird in einer werkseigenen Anlage reaktiviert. Durch Gewässerschutzmaßnahmen am Rhein konnte inzwischen die rheinabhängige Trinkwasserversorgung gesichert werden. Auslöser zu umfassendem Gewässerschutz waren ein Fischsterben 1969 und der Sandoz-Unfall 1986. Die Auswirkungen des Sandoz-Unfalls auf das Uferfiltrat und die Schlußfolgerungen daraus werden ausführlich behandelt.
Uferfiltration am Rhein am Beispiel der Wassergewinnung in Düsseldorf
Die Wassergewinnung für die Stadt Düsseldorf (D) erfolgt seit 1870 aus Uferfiltrat vom Rhein. Die Beschaffenheit des Rheinwassers hatte sich seit 1945 erheblich verschlechtert, was alsbald auch im Rohwasser zu merken war. Verbesserungen traten erst wieder seit 1970 und 1986 ein. Die Rahmenbedingungen zur Uferfiltration werden genannt: Hydraulische Verbindung zwischen Gewässersohle und Grundwasser, ausreichende Qualität des Oberflächenwassers (Aufbereitung möglichst nur durch natürliche Verfahren), Selbstreinigung des Gewässerbettes von abgelagerten und dann abdichtenden Trübstoffen (Kolmation) durch Geschiebetrieb. Das Einzugsgebiet des Rheins und dessen Wasserführung, einschließlich der Zuflüsse, wird beschrieben. Beginnend mit dem Wasserwerk Flehe 1870, wird der Ausbau der Wassergewinnung für Düsseldorf beschrieben (Lörick, Am Staad, Auf dem Grind). Mit der Verschlechterung der Rheinwasserqualität genügte die natürliche Reinigung der Mischung aus Uferfiltrat und Grundwasser durch Bodenpassage nicht mehr und Rohwasseraufbereitung wurde erforderlich. In Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Karlsruhe (D) und innerhalb der Arbeitsgemeinschaft Rhein-Wasserwerke, später Arbeitsgemeinschaft Wasserwerke Bodensee-Rhein, wurde die Wasserbeschaffenheit untersucht und geeignete Aufbereitungsverfahren gesucht. In den Anliegerstaaten wurden internationale Kommissionen gegründet zur Sicherung der Wasserversorgung entlang des Rheins. Ausführlich wird das 'Düsseldorfer Verfahren' beschrieben: Ufernahe Entnahme von Grundwasser, das je nach Rheinwasserstand mit Uferfiltrat aus dem Rhein gemischt ist, und durch Untergrundpassage weitgehend gereinigt ist, anschließend Oxidation mit Ozon, biologische Filtration und Adsorption an Aktivkohle, Stabilisierung und Abschlußdesinfektion mit Chlordioxid. Die Aktivkohle wird in einer werkseigenen Anlage reaktiviert. Durch Gewässerschutzmaßnahmen am Rhein konnte inzwischen die rheinabhängige Trinkwasserversorgung gesichert werden. Auslöser zu umfassendem Gewässerschutz waren ein Fischsterben 1969 und der Sandoz-Unfall 1986. Die Auswirkungen des Sandoz-Unfalls auf das Uferfiltrat und die Schlußfolgerungen daraus werden ausführlich behandelt.
Uferfiltration am Rhein am Beispiel der Wassergewinnung in Düsseldorf
Schubert, J. (Autor:in)
Neue Deliwa-Zeitschrift - ndz ; 48 ; 134-146
1997
10 Seiten, 12 Bilder
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Uferfiltration und Grundwasseranreicherung
British Library Online Contents | 2003
|Wassergewinnung - Gewässerschutz
UB Braunschweig | 1988
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