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Rekonstruktion der Lagerung einer schiefen Eisenbahnkastenbrücke
In der Industrieregion von Ostrau (CZ) wurde im Jahr 1966 eine Eisenbahnbrücke gebaut, die in einem Winkel von 46 deg eine vierspurige Straße kreuzt. Gefordert wurde eine niedrige Bauhöhe. Die direkte Schienenauflagerung auf Eisenbahnbrücken und die Verwendung von Kastenträgern wurde damals präferiert. Das Brückenbauwerk besteht aus vier Einfeldträgern mit jeweils einem schiefen Ende, so daß die Stützweite des einen Trägerpaars 25,43 m und des anderen 23,40 m beträgt. Die Schienen sind auf Konsolen des trapezförmigen Querschnitts befestigt. Die Längendifferenz am schiefen Balkenende beträgt 2,03 m. Es wurden Lager des Lagertyps für Brücken kleiner und mittlerer Stützweite eingesetzt. Die festen Lager wurden auf die seitlichen Widerlager, die beweglichen Lager auf den Mittelpfeiler angeordnet. Aus diesem Grund befindet sich die Vorrichtung für die Gleisdilatation direkt auf dem Mittelpfeiler. Die Nachteile dieser Konstruktion stellten sich später heraus. Unmittelbar nach der Inbetriebnahme der Brücke wurden Lagerschäden festgestellt. Es wurden große horizontale Verschiebungen und vertikale Bewegungen der Lager beobachtet. Aus diesem Grund wurde die maximale Geschwindigkeit auf der Brücke auf 30 km/h gesenkt. Es folgten Verbesserungen und Reparaturen der Lagerung. Doch alsbald traten dieselben Lagerschäden wieder auf. Die vertikale Bewegung einiger Lager bei einem über die Brücke fahrendem Zug betrug mehr als 10 mm. Es wurde eine Schadensanalyse durchgeführt und eine Rekonstruktion der Brücke empfohlen. Eine eventuelle Änderung der Schienenauflagerung scheiterte am Problem der dadurch notwendigen Erhöhung der Bauhöhe, welche wiederum eine Korrektur des Gleis- oder Straßenniveaus nach sich gezogen hätte. Die Rekonstruktion erfolgte in folgenden Schritten: Abheben der Trägerkonstruktion, Setzen der Ankerschrauben und der Lagerplatten, Montage der Lager, Absenken der Trägerkonstruktion auf Gleisniveau, Abheben der Trägerkonstruktion, Nachbetonieren der Auflager, Unterfütterung der Auflagerfläche mit Kunststoff und Absenken der Trägerkonstruktion. Die beschriebene Rekonstruktion der Lagerung hat sich in den vergangenen Jahren gut bewährt.
Rekonstruktion der Lagerung einer schiefen Eisenbahnkastenbrücke
In der Industrieregion von Ostrau (CZ) wurde im Jahr 1966 eine Eisenbahnbrücke gebaut, die in einem Winkel von 46 deg eine vierspurige Straße kreuzt. Gefordert wurde eine niedrige Bauhöhe. Die direkte Schienenauflagerung auf Eisenbahnbrücken und die Verwendung von Kastenträgern wurde damals präferiert. Das Brückenbauwerk besteht aus vier Einfeldträgern mit jeweils einem schiefen Ende, so daß die Stützweite des einen Trägerpaars 25,43 m und des anderen 23,40 m beträgt. Die Schienen sind auf Konsolen des trapezförmigen Querschnitts befestigt. Die Längendifferenz am schiefen Balkenende beträgt 2,03 m. Es wurden Lager des Lagertyps für Brücken kleiner und mittlerer Stützweite eingesetzt. Die festen Lager wurden auf die seitlichen Widerlager, die beweglichen Lager auf den Mittelpfeiler angeordnet. Aus diesem Grund befindet sich die Vorrichtung für die Gleisdilatation direkt auf dem Mittelpfeiler. Die Nachteile dieser Konstruktion stellten sich später heraus. Unmittelbar nach der Inbetriebnahme der Brücke wurden Lagerschäden festgestellt. Es wurden große horizontale Verschiebungen und vertikale Bewegungen der Lager beobachtet. Aus diesem Grund wurde die maximale Geschwindigkeit auf der Brücke auf 30 km/h gesenkt. Es folgten Verbesserungen und Reparaturen der Lagerung. Doch alsbald traten dieselben Lagerschäden wieder auf. Die vertikale Bewegung einiger Lager bei einem über die Brücke fahrendem Zug betrug mehr als 10 mm. Es wurde eine Schadensanalyse durchgeführt und eine Rekonstruktion der Brücke empfohlen. Eine eventuelle Änderung der Schienenauflagerung scheiterte am Problem der dadurch notwendigen Erhöhung der Bauhöhe, welche wiederum eine Korrektur des Gleis- oder Straßenniveaus nach sich gezogen hätte. Die Rekonstruktion erfolgte in folgenden Schritten: Abheben der Trägerkonstruktion, Setzen der Ankerschrauben und der Lagerplatten, Montage der Lager, Absenken der Trägerkonstruktion auf Gleisniveau, Abheben der Trägerkonstruktion, Nachbetonieren der Auflager, Unterfütterung der Auflagerfläche mit Kunststoff und Absenken der Trägerkonstruktion. Die beschriebene Rekonstruktion der Lagerung hat sich in den vergangenen Jahren gut bewährt.
Rekonstruktion der Lagerung einer schiefen Eisenbahnkastenbrücke
Reconstruction of the seating of a skew railway box bridge
Tomica, V. (Autor:in)
Stahlbau ; 68 ; 39-43
1999
5 Seiten, 10 Bilder, 2 Tabellen, 4 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
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