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Wasserdurchlässiges Pflaster auf gering durchlässigem Untergrund
Um der Versiegelung des Bodens entgegenzuwirken, wird zunehmend auch im Straßen- und Wegebau wasserdurchlässiges Pflaster eingesetzt. Ein zweijähriges Forschungs- und Entwicklungsprojekt hat sich mit den Auswirkungen solch durchlässiger Pflasterung bei einem wenig durchlässigen Untergrund befaßt. In einem Vorversuch und drei Hauptversuchen wurde der Wasserhaushalt von Schottertragschichten mit verschiedenen Geotextilien auf Planum erfaßt. Dabei interessierten die Fragen, wie groß und tragfähigkeitsmindernd das Aufweichen bindigen Untergrundes ist, wie Frost auf solchen aufgeweichten Boden wirkt und in wieweit sich das Sickerwasser im ungebundenen Oberbau staut. Der Großversuch verlief an einer Testfläche von 10 x 5 m Größe unter realen Bedingungen. Gemessen wurden Oberflächen- und Drainageabfluß sowie die Tragfähigkeit mit Hilfe von Plattendruckversuchen. Temperatur, Setzungsvorgänge und Hebungen wurden ebenfalls erfaßt. Während des Beobachtungszeitraumes von zwei Jahren konnte kein Oberflächenabfluß festgestellt werden. Das bedeutet, daß die gesamte Niederschlagsmenge vom Pflasteroberbau aufgenommen und über die Drainage abgeführt oder verdunstet wurde. Dabei verminderte sich die Abflußmenge je nach Niederschlagsmenge mehr oder weniger deutlich, auch erfolgte der Abfluß zeitlich verzögert. Die Abflußspitze ist gegenüber der einer versiegelten Fläche reduziert, was, ebenso wie die Verringerung der Menge, die Vorfluter entlastet. Bei geringen Niederschlägen verbleibt das Wasser meist vollständig als Haftwasser im Oberbau, wo es verdunsten kann und somit zusätzlich zur Verbesserung der Luftqualität beiträgt. Der Abflußbeiwert kann für durchlässiges Pflaster auf Werte unter 0,2 ausgelegt werden, gegenüber einem Psi-Wert von 0,9 für versiegelte Flächen. Die Tragfähigkeitsversuche ergaben eine Reduzierung bei Einstau um maximal 15 %, was allgemein im Sicherheitsrahmen für den Frostschutz berücksichtigt ist. Der Einsatz von Geogittern bei bindigen Böden geringer Plastizität kann sich empfehlen. Die gewonnen Erkenntnisse zeigen, daß eine Beschränkung der offenen Pflaster auf Böden der Klasse F1 nicht notwendig ist, wenn die Frostschutzschicht als Flächendrainage genutzt wird.
Wasserdurchlässiges Pflaster auf gering durchlässigem Untergrund
Um der Versiegelung des Bodens entgegenzuwirken, wird zunehmend auch im Straßen- und Wegebau wasserdurchlässiges Pflaster eingesetzt. Ein zweijähriges Forschungs- und Entwicklungsprojekt hat sich mit den Auswirkungen solch durchlässiger Pflasterung bei einem wenig durchlässigen Untergrund befaßt. In einem Vorversuch und drei Hauptversuchen wurde der Wasserhaushalt von Schottertragschichten mit verschiedenen Geotextilien auf Planum erfaßt. Dabei interessierten die Fragen, wie groß und tragfähigkeitsmindernd das Aufweichen bindigen Untergrundes ist, wie Frost auf solchen aufgeweichten Boden wirkt und in wieweit sich das Sickerwasser im ungebundenen Oberbau staut. Der Großversuch verlief an einer Testfläche von 10 x 5 m Größe unter realen Bedingungen. Gemessen wurden Oberflächen- und Drainageabfluß sowie die Tragfähigkeit mit Hilfe von Plattendruckversuchen. Temperatur, Setzungsvorgänge und Hebungen wurden ebenfalls erfaßt. Während des Beobachtungszeitraumes von zwei Jahren konnte kein Oberflächenabfluß festgestellt werden. Das bedeutet, daß die gesamte Niederschlagsmenge vom Pflasteroberbau aufgenommen und über die Drainage abgeführt oder verdunstet wurde. Dabei verminderte sich die Abflußmenge je nach Niederschlagsmenge mehr oder weniger deutlich, auch erfolgte der Abfluß zeitlich verzögert. Die Abflußspitze ist gegenüber der einer versiegelten Fläche reduziert, was, ebenso wie die Verringerung der Menge, die Vorfluter entlastet. Bei geringen Niederschlägen verbleibt das Wasser meist vollständig als Haftwasser im Oberbau, wo es verdunsten kann und somit zusätzlich zur Verbesserung der Luftqualität beiträgt. Der Abflußbeiwert kann für durchlässiges Pflaster auf Werte unter 0,2 ausgelegt werden, gegenüber einem Psi-Wert von 0,9 für versiegelte Flächen. Die Tragfähigkeitsversuche ergaben eine Reduzierung bei Einstau um maximal 15 %, was allgemein im Sicherheitsrahmen für den Frostschutz berücksichtigt ist. Der Einsatz von Geogittern bei bindigen Böden geringer Plastizität kann sich empfehlen. Die gewonnen Erkenntnisse zeigen, daß eine Beschränkung der offenen Pflaster auf Böden der Klasse F1 nicht notwendig ist, wenn die Frostschutzschicht als Flächendrainage genutzt wird.
Wasserdurchlässiges Pflaster auf gering durchlässigem Untergrund
Hanses, U. (Autor:in) / Wolf, G. (Autor:in) / Hofmann, T. (Autor:in)
tis. Tiefbau, Ingenieurbau, Straßenbau ; 41 ; 61-69
1999
8 Seiten, 7 Bilder, 1 Tabelle, 16 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
BAUVERFAHREN - Wasserdurchlässiges Pflaster auf gering durchlässigem Untergrund
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|Bodensanierung in schwer durchlassigem Untergrund
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