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Integrale Betonbrücken - Brückenbauwerke aus Konstruktionsbeton ohne Fugen und Lager

Engelsmann, S. / Schlaich, J. / Schäfer, K.

Im Brückenbau ist es sinnvoll, Fugen und Lager möglichst zu vermeiden. Gerade der vorwiegend eingesetzte Beton eignet sich für die fugenlose Bauweise besonders. Bei kleinen und mittleren Brückenlängen und geringer Dehnsteifigkeit stellt die Technik gar kein Problem dar, aber auch bei größeren Bauwerken lassen sich die Vorteile nutzen, vorausgesetzt, sie werden sorgfältig und mit geeigneten Tragwerksformen bemessen. Es werden die Vor- und Nachteile des fugenlosen Brückenbaus diskutiert und die Grundlagen für Entwurf und Bemessung integraler Betonbrücken dargelegt. Unter integral versteht man in diesem Zusammnehang, daß nicht nur der Überbau fugenlos angelegt wird, sondern auch eine monolithische Verbindung der Pfeiler mit dem Überbau stattfindet. Zwangsbeanspruchungen und Verformungsverhalten solcher Bauwerke werden erläutert und in Abhängigkeit von den wichtigsten Parametern in Diagrammen dargestellt. Integrale Brücken sind robuster und von größerer Ästhetik, Bau- und Unterhaltskosten sind geringer (Brückenlager sind anfällig und weniger dauerhaft als die Brücke selbst), es müssen keine Wartungsvorrichtungen angebracht werden, die Pfeilerköpfe können kleiner ausgeführt werden, die lokalen Spannungskonzentrationen sind geringer. Zudem kann auf Fahrbahnübergänge verzichtet werden, die Systemredundanz ist größer und das Schwingungsverhalten günstiger. Nachteilig sind vor allem produktionstechnische Faktoren wie die fehlende Eignung für Taktschiebeverfahren und wirtschaftliche Teilevorfertigung, aber auch Zwängungsprobleme und die statische Unbestimmtheit mit ihrem erhöhten Rechenaufwand. Gerade letzteres ist aber bei heutiger Computertechnik unproblematisch geworden, so daß der integrale Brückenbau immer interessanter wird.