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Eigenschaften und Anwendungen von Sorelzement im Industriebodenbau. Magnesia-Estrich
Nutzschichten tragender Betonplatten oder Geschoßdecken in Industrieanlagen werden als Industrieböden bezeichnet. Sie unterliegen häufig besonderen mechanischen oder chemischen Belastungen und werden daher meist beschichtet. Eine Möglichkeit der Beschichtung ist der Auftrag von Sorelzement, einer Mischung aus dem Bindemittel Kaustische Magnesia und Magnesiumchlorid sowie Füllstoffen, Zuschlägen und Zusätzen. Eine solche Beschichtung ist sehr zäh, schlag- und stoßfest, verschleißbeständig, nahezu staubfrei, chemisch sehr resistent, elektrisch ableitfähig und leicht zu reparieren. Gute Dämpfung und geringe Wärmeleitfähigkeit sind weitere Vorteile. Ausgangsstoff ist Magnesiumcarbonat, das durch Brennen zwischen 600 und 800 Grad C zu kaustischem (basischem) Magnesia reagiert. Entscheidendes Qualitätskriterium für die Anwendung als Nutzschicht ist das Abbindeverhalten. Das zu Pulver gemahlene Magnesia wird mit dem meist in schuppiger Konsistenz gelieferten, zur Lösung gebrachten Magnesiumchlorid vermischt, wobei keine hydraulische , sondern eine hydratische Reaktion (Kristallisation) eintritt. Diese Mischung wird auf den vorbereiteten Untergrund aufgebracht und fugenlos im Verbund verarbeitet. Die Nenndicken liegen zwischen 15 und 20 mm, in der Erprobung sind Gießbeläge, die auch dünnere Höhen zulassen. Die Standardfestigkeitsklasse liegt bei ME40, auch ME60 mit Druckfestigkeiten bis zu 80 N/mm2 sind möglich, darüberhinausgehende Festigkeiten sind problematisch. Die fertigen Böden sind nach etwa zwei Tagen begehbar und nach sieben Tagen voll belastbar. Sie werden anschließend gewachst oder geölt, alternativ kann auch eine Vergütung mit Epoxidharz-Imprägnierung erfolgen. Eine Versiegelung ist nur möglich, wenn eine Dampfsperre aufgebracht wurde (oder wenn es sich um Geschoßflächen handelt), ansonsten müssen wasserdampfoffene Systeme verwendet werden. Magnesiaböden sind nicht dauerhaft wasserbeständig, bei entsprechender Belastung müssen spezielle Additive zugegeben werden.
Eigenschaften und Anwendungen von Sorelzement im Industriebodenbau. Magnesia-Estrich
Nutzschichten tragender Betonplatten oder Geschoßdecken in Industrieanlagen werden als Industrieböden bezeichnet. Sie unterliegen häufig besonderen mechanischen oder chemischen Belastungen und werden daher meist beschichtet. Eine Möglichkeit der Beschichtung ist der Auftrag von Sorelzement, einer Mischung aus dem Bindemittel Kaustische Magnesia und Magnesiumchlorid sowie Füllstoffen, Zuschlägen und Zusätzen. Eine solche Beschichtung ist sehr zäh, schlag- und stoßfest, verschleißbeständig, nahezu staubfrei, chemisch sehr resistent, elektrisch ableitfähig und leicht zu reparieren. Gute Dämpfung und geringe Wärmeleitfähigkeit sind weitere Vorteile. Ausgangsstoff ist Magnesiumcarbonat, das durch Brennen zwischen 600 und 800 Grad C zu kaustischem (basischem) Magnesia reagiert. Entscheidendes Qualitätskriterium für die Anwendung als Nutzschicht ist das Abbindeverhalten. Das zu Pulver gemahlene Magnesia wird mit dem meist in schuppiger Konsistenz gelieferten, zur Lösung gebrachten Magnesiumchlorid vermischt, wobei keine hydraulische , sondern eine hydratische Reaktion (Kristallisation) eintritt. Diese Mischung wird auf den vorbereiteten Untergrund aufgebracht und fugenlos im Verbund verarbeitet. Die Nenndicken liegen zwischen 15 und 20 mm, in der Erprobung sind Gießbeläge, die auch dünnere Höhen zulassen. Die Standardfestigkeitsklasse liegt bei ME40, auch ME60 mit Druckfestigkeiten bis zu 80 N/mm2 sind möglich, darüberhinausgehende Festigkeiten sind problematisch. Die fertigen Böden sind nach etwa zwei Tagen begehbar und nach sieben Tagen voll belastbar. Sie werden anschließend gewachst oder geölt, alternativ kann auch eine Vergütung mit Epoxidharz-Imprägnierung erfolgen. Eine Versiegelung ist nur möglich, wenn eine Dampfsperre aufgebracht wurde (oder wenn es sich um Geschoßflächen handelt), ansonsten müssen wasserdampfoffene Systeme verwendet werden. Magnesiaböden sind nicht dauerhaft wasserbeständig, bei entsprechender Belastung müssen spezielle Additive zugegeben werden.
Eigenschaften und Anwendungen von Sorelzement im Industriebodenbau. Magnesia-Estrich
Eichler, K. (Autor:in)
Industriebau ; 45 ; 21-24
1999
4 Seiten, 2 Bilder, 1 Tabelle, 11 Quellen
Aufsatz (Zeitschrift)
Deutsch
Estrich-Technik : Fachmagazin für Estrich, Industriefußboden, Belag
TIBKAT | [19]85 - 1988 nachgewiesen; nachgewiesen 10.1993 - 15.1998,5(Sept./Okt.); 88.1998(Nov./Dez.) - 106.2001(Nov./Dez.)
Online Contents | 1997
|TIBKAT | 1994
|Schwimmender Estrich mit Schallbrücken
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