Eurocode 3, Teil 5: Stahlspundwände und Stahlpfähle: Fid-Bau Portal

Eurocode 3, Teil 5: Stahlspundwände und Stahlpfähle

Schmitt, A. / Sedlacek, G. / Hartmann, R.

Seit 1979 wird an der Europäischen Vereinheitlichung der Bemessungsregeln für den Konstruktiven Ingenieurbau gearbeitet. Einige der Eurocodes sind bereits als Vornorm ENV veröffentlicht. Für die Bemessung von Stahlspundwänden (in den Teilen 1 der Eurocodes 1, 3 und 7) und Stahlpfählen (Produktnormen EN 10248 und EN 10249) gibt es bisher nur allgemeine Normen, die für die Bemessung herangezogen werden können, aber selbst noch keine detaillierten Anwendungsregeln geben. Diese Lücken sollen im Eurocode 3 Teil 5 geschlossen werden. Dazu wurde die Projektgruppe 5 des CEN/TC 250/SC 3 gebildet. Der erste Entwurf des Eurocodes 3 Teil 5 ist vor kurzem in englischer Sprache fertig gestellt wurden. Er besteht aus acht Kapiteln und drei Anhängen. Der Inhalt aller Kapitel und der Anhänge wird kurz beschrieben. Um den Eurocode 3 auch für Spundwände anwenden zu können, fehlen noch einige Grundlagen, wie die Festlegung von Querschnittsparametern. Aus diesem Grund ist von den drei europäischen Herstellern von warmgewalzten Spundwandprofilen (BRITISH STEEL, HOESCH, ProfilARBED) ein EGKS-Forschungsvorhaben mit dem Titel 'Plastische Bemessungsverfahren für Stahlspundwände und Einführung in Eurocode 3 Teil 5' initiiert worden. Die Arbeiten der beteiligten Forschungsinstitute enthalten über 60 Druck- und Biegeversuche an bis 11 m langen Spundwandprofilen, teilweise unter Berücksichtigung von konzentrierter Lasteinleitung (Ankerkräfte) und zusätzlicher Querbiegung durch Wasserdruck. Diese Versuche werden sowohl mit Z- als auch mit U-Profilen durchgeführt. Ziel ist es, bis September 1996 ausreichende Grundlagen für die Einführung der plastischen Bemessung von Stahlspundbohlen in den Eurocode 3 Teil 5 zu erhalten.