Thermische Verwertung von zementgebundenen Asbestprodukten in Zementöfen: Fid-Bau Portal

Thermische Verwertung von zementgebundenen Asbestprodukten in Zementöfen

Ambrosius, S. / Gundlach, H. / Kieser, J.

Asbestfasern, die in der Vergangenheit in einer Vielzahl von verschiedenartigen Produkten verarbeitet wurden, sind heute bekanntlich als Gefahrstoffe eingestuft. Der größte Teil der Asbestfasern, vor allem Chrysotil, wurde zur Herstellung von Asbestzementerzeugnissen verwendet. Nach vorliegenden Schätzungen werden in der Bundesrepublik Deutschland in den nächsten Jahrzehnten etwa 30 Mio t Asbestzementabfälle zu entsorgen sein. Bisher gehen diese Abfälle auf Deponien. Asbestzementprodukte, die zu etwa 85 % aus Zementstein und zu etwa 15 % aus Asbestfasern bestehen, sind aber verwertbar. Es wird ein Verfahren vorgestellt, das die Zerstörung der im Asbestzement enthaltenen Asbestfasern durch eine Hochtemperaturbehandlung in der Flamme eines Zementofens beinhaltet. Der Nachweis der umweltfreundlichen Zerstörung der Asbestfasern wurde durch Untersuchungen mit einer halbtechnischen Drehofen-Versuchsanlage erbracht. Die auf dieser Basis gewonnenen verfahrens- und sicherheitstechnischen Erkenntnisse bilden die Voraussetzung für eine Erprobung unter Produktionsbedingungen in einem Zementwerk. Das Gesamtkonzept sieht ein sachgerechtes Einsammeln der Asbestzementabfälle, den Transport in das Zementwerk, eine umweltsichere Zerkleinerung, die Zwischenlagerung und die dosierte Aufgabe über den Brenner in den Drehofen vor. Damit ist ein reststofffreies Verfahren verfügbar, das unter Berücksichtigung eines angemessenen Gewinns die Verwertung von Asbestzementabfällen bei der Zementherstellung zu Kosten ermöglicht, welche die derzeitigen Deponieannahmepreise nicht überschreiten.