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Von der Steinkuppel zur Zeiss‐Dywidag‐Schalenbauweise
10.1002/best.200590016.abs
Der Bau großer Kuppeln besitzt eine bis in die Antike zurückreichende Geschichte. Weite, stützenlose Raumüberdeckungen waren zu allen Zeiten neben dem Brückenbau eine besondere Herausforderung für Baumeister und Ingenieure. Die Kuppeln des Florentiner Doms und von St. Peter in Rom gehören zu den viel bewunderten Meisterwerken der Baukunst. Erst mit der Einführung des Stahlbetons endete die lange Tradition der gemauerten Kuppeln. Erste kleine Eisenbeton‐Kuppelgewölbe wurden nach dem Monier‐Verfahren hergestellt, größere Kuppeln rechnerisch und konstruktiv in Balken und Rippen zerlegt, wie die mit 65 m Spannweite damals größte Kuppelkonstruktion der “Jahrhunderthalle” in Breslau (1911–13). Die Zukunft im Kuppelbau gehörte jedoch den dünnwandigen Kuppelschalen. Die entscheidende Anregung hierzu kam aus dem Bau von Planetarien für die Firma Carl Zeiss in Jena (seit 1922), die zusammen mit der Baufirma Dyckerhoff & Widmann AG die Zeiss‐Dywidag‐Schalenbauweise entwickelte. Die nach diesem Verfahren errichteten Kuppelschalen in den späten 1920er Jahren ermöglichten die Überwölbung immer größerer Räume.
Die internationale Verbreitung und Weiterentwicklung der Schalenbauweise nach dem Zweiten Weltkrieg basierte auf den Erfahrungen der Vorkriegszeit. Eduardo Torroja in den 1930er Jahren und Felix Candela in den 1950er Jahren schufen phantastische Betonschalen, deren Form und Statik mit Hilfe von Stab‐ und Seilmodellen entwickelt wurde. Die Weiterentwicklung des Schalenbaus in der Nachkriegszeit entsprach dem zeitgenössischen Wunsch nach einer leichten, entmonumentalisierten Architektursprache und konstruktiver Transparenz, doch führten die hohen Kosten für Schalung und Bewehrung ebenso wie die sich schwer in eine rechtwinklige Architektur integrierenden Bauformen dazu, daß der Betonschalenbau schon in den 1970er Jahren sein Ende fand.
Von der Steinkuppel zur Zeiss‐Dywidag‐Schalenbauweise
10.1002/best.200590016.abs
Der Bau großer Kuppeln besitzt eine bis in die Antike zurückreichende Geschichte. Weite, stützenlose Raumüberdeckungen waren zu allen Zeiten neben dem Brückenbau eine besondere Herausforderung für Baumeister und Ingenieure. Die Kuppeln des Florentiner Doms und von St. Peter in Rom gehören zu den viel bewunderten Meisterwerken der Baukunst. Erst mit der Einführung des Stahlbetons endete die lange Tradition der gemauerten Kuppeln. Erste kleine Eisenbeton‐Kuppelgewölbe wurden nach dem Monier‐Verfahren hergestellt, größere Kuppeln rechnerisch und konstruktiv in Balken und Rippen zerlegt, wie die mit 65 m Spannweite damals größte Kuppelkonstruktion der “Jahrhunderthalle” in Breslau (1911–13). Die Zukunft im Kuppelbau gehörte jedoch den dünnwandigen Kuppelschalen. Die entscheidende Anregung hierzu kam aus dem Bau von Planetarien für die Firma Carl Zeiss in Jena (seit 1922), die zusammen mit der Baufirma Dyckerhoff & Widmann AG die Zeiss‐Dywidag‐Schalenbauweise entwickelte. Die nach diesem Verfahren errichteten Kuppelschalen in den späten 1920er Jahren ermöglichten die Überwölbung immer größerer Räume.
Die internationale Verbreitung und Weiterentwicklung der Schalenbauweise nach dem Zweiten Weltkrieg basierte auf den Erfahrungen der Vorkriegszeit. Eduardo Torroja in den 1930er Jahren und Felix Candela in den 1950er Jahren schufen phantastische Betonschalen, deren Form und Statik mit Hilfe von Stab‐ und Seilmodellen entwickelt wurde. Die Weiterentwicklung des Schalenbaus in der Nachkriegszeit entsprach dem zeitgenössischen Wunsch nach einer leichten, entmonumentalisierten Architektursprache und konstruktiver Transparenz, doch führten die hohen Kosten für Schalung und Bewehrung ebenso wie die sich schwer in eine rechtwinklige Architektur integrierenden Bauformen dazu, daß der Betonschalenbau schon in den 1970er Jahren sein Ende fand.
Von der Steinkuppel zur Zeiss‐Dywidag‐Schalenbauweise
Schmidt, Hartwig (Autor:in)
Beton‐ und Stahlbetonbau ; 100 ; 79-92
01.01.2005
14 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Elektronische Ressource
Englisch
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