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Bemessung nachträglich ergänzter Betonbauteile mit längsschubbeanspruchter Fuge. Vergleichende Beurteilung aktueller Konzepte für die Baupraxis
10.1002/best.200800627.abs
Nachträglich ergänzte Betonbauteile kommen in der Baupraxis häufig vor, sowohl im Fertigteilbau als auch im Zuge der Verstärkung von bestehenden Konstruktionen durch Aufbringen einer neuen Betonschicht. Im Rahmen dieses Beitrags werden die Annahmen und Modellvorstellungen, die verschiedenen aktuellen Ansätzen zur Bemessung der Schubfugen zugrunde liegen, genauer betrachtet. Vor allem der Traganteil, der sich durch den Verbund zwischen Alt‐ und Neubeton ergeben kann, wird unterschiedlich gewichtet. Geht man davon aus, dass z. B. Verunreinigungen auf der Fugenoberfläche zu einem geschwächten Beton‐Beton‐Verbund führen, so ist zur Sicherstellung der Tragsicherheit eine erhöhte Bewehrungsmenge erforderlich. Umgekehrt kann bei einer sorgfältig vorbereiteten Altbetonoberfläche die Bewehrungsmenge reduziert werden. Die Bemessungsansätze in der europäischen Norm EN 1992‐1‐1 (12.2004 + Berichtigung 2008), in den deutschen Normen (DIN 1045‐1 (07.2001 + Berichtigungen 1 + 2); DIN 1045‐1 (Neufassung 2008)) und in den US‐amerikanischen Richtlinien (ACI 318‐02; AASHTO LRFD Specifications) liefern nur in Kombination mit sorgfältig vorbereiteten Fugenoberflächen ausreichend sichere Ergebnisse. Der Ansatz in ÖNORM B 4700 (06.2001) berücksichtigt den Fall eines durch ungünstige Baustellenbedingungen geschwächten Beton‐Beton‐Verbunds (dies gilt teilweise auch für die Regelungen in ACI 318‐02). Die Auswirkungen dieser Annahmen auf die Bemessungsergebnisse werden durch Bemessungsbeispiele veranschaulicht. In abschließenden Bemerkungen wird auf Stärken und Schwächen der Bemessungskonzepte hingewiesen.
Designing the Shear Interface in RC Members with Supplementary Concrete Layers. Comparative Evaluation of Current Design Approaches
The combination of concretes cast at different times is a common task in daily engineering practice, concerning pre‐cast elements with concrete toppings as well as strengthening existing structures with new concrete overlays. This article depicts the assumptions and models which current design approaches for interface shear transfer are based on. Especially the contribution of bonding between old and new concrete is not taken into account in a consistent way. Assuming that some kind of contamination like a dust layer on the interface leads to a weaker bonding, more reinforcement crossing the interface is required in order to provide structural safety. On the other hand a thoroughly prepared interface allows for a reduction of the required reinforcement ratio. Design approaches as per European Standard EN 1992‐1‐1 (12.2004 + update 2008), German Codes (DIN 1045‐1 (07.2001 + corrections 1 + 2); DIN 1045‐1 (Revision 2008)) and US Specifications (ACI 318‐02; AASHTO LRFD Specifications) require thoroughly prepared surfaces for safe design. The design approach of the Austrian Standard ÖNORM B 4700 (06.2001) takes into account a possible weakening of the bonding effect due to unfavourable conditions on the site (which to some extent also applies to the rules given in ACI 318‐02). The consequences of these different assumptions on the design results are demonstrated by means of design examples. Advantages and disadvantages of the different concepts are evaluated in concluding remarks.
Bemessung nachträglich ergänzter Betonbauteile mit längsschubbeanspruchter Fuge. Vergleichende Beurteilung aktueller Konzepte für die Baupraxis
10.1002/best.200800627.abs
Nachträglich ergänzte Betonbauteile kommen in der Baupraxis häufig vor, sowohl im Fertigteilbau als auch im Zuge der Verstärkung von bestehenden Konstruktionen durch Aufbringen einer neuen Betonschicht. Im Rahmen dieses Beitrags werden die Annahmen und Modellvorstellungen, die verschiedenen aktuellen Ansätzen zur Bemessung der Schubfugen zugrunde liegen, genauer betrachtet. Vor allem der Traganteil, der sich durch den Verbund zwischen Alt‐ und Neubeton ergeben kann, wird unterschiedlich gewichtet. Geht man davon aus, dass z. B. Verunreinigungen auf der Fugenoberfläche zu einem geschwächten Beton‐Beton‐Verbund führen, so ist zur Sicherstellung der Tragsicherheit eine erhöhte Bewehrungsmenge erforderlich. Umgekehrt kann bei einer sorgfältig vorbereiteten Altbetonoberfläche die Bewehrungsmenge reduziert werden. Die Bemessungsansätze in der europäischen Norm EN 1992‐1‐1 (12.2004 + Berichtigung 2008), in den deutschen Normen (DIN 1045‐1 (07.2001 + Berichtigungen 1 + 2); DIN 1045‐1 (Neufassung 2008)) und in den US‐amerikanischen Richtlinien (ACI 318‐02; AASHTO LRFD Specifications) liefern nur in Kombination mit sorgfältig vorbereiteten Fugenoberflächen ausreichend sichere Ergebnisse. Der Ansatz in ÖNORM B 4700 (06.2001) berücksichtigt den Fall eines durch ungünstige Baustellenbedingungen geschwächten Beton‐Beton‐Verbunds (dies gilt teilweise auch für die Regelungen in ACI 318‐02). Die Auswirkungen dieser Annahmen auf die Bemessungsergebnisse werden durch Bemessungsbeispiele veranschaulicht. In abschließenden Bemerkungen wird auf Stärken und Schwächen der Bemessungskonzepte hingewiesen.
Designing the Shear Interface in RC Members with Supplementary Concrete Layers. Comparative Evaluation of Current Design Approaches
The combination of concretes cast at different times is a common task in daily engineering practice, concerning pre‐cast elements with concrete toppings as well as strengthening existing structures with new concrete overlays. This article depicts the assumptions and models which current design approaches for interface shear transfer are based on. Especially the contribution of bonding between old and new concrete is not taken into account in a consistent way. Assuming that some kind of contamination like a dust layer on the interface leads to a weaker bonding, more reinforcement crossing the interface is required in order to provide structural safety. On the other hand a thoroughly prepared interface allows for a reduction of the required reinforcement ratio. Design approaches as per European Standard EN 1992‐1‐1 (12.2004 + update 2008), German Codes (DIN 1045‐1 (07.2001 + corrections 1 + 2); DIN 1045‐1 (Revision 2008)) and US Specifications (ACI 318‐02; AASHTO LRFD Specifications) require thoroughly prepared surfaces for safe design. The design approach of the Austrian Standard ÖNORM B 4700 (06.2001) takes into account a possible weakening of the bonding effect due to unfavourable conditions on the site (which to some extent also applies to the rules given in ACI 318‐02). The consequences of these different assumptions on the design results are demonstrated by means of design examples. Advantages and disadvantages of the different concepts are evaluated in concluding remarks.
Bemessung nachträglich ergänzter Betonbauteile mit längsschubbeanspruchter Fuge. Vergleichende Beurteilung aktueller Konzepte für die Baupraxis
Randl, Norbert (Autor:in) / Zilch, Konrad (Autor:in) / Müller, Andreas (Autor:in)
Beton‐ und Stahlbetonbau ; 103 ; 482-497
01.07.2008
16 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Elektronische Ressource
Englisch