Brandschutz bei Wärmedämm‐Verbundsystemen: Fid-Bau Portal

Brandschutz bei Wärmedämm‐Verbundsystemen

Merkewitsch, Thomas / Fouad, Nabil A.

Dieses Kapitel spricht über Baurechtliche Anforderungen, Thermische Beanspruchungen von Wärmedämm‐Verbundsystemen und Brandschutzausführung von Wärmedämm‐Verbundsystemen. Grundlage für die in der Gesetzgebungskompetenz der Länder liegenden Landesbauordnungen und Sonderbauverordnungen/‐richtlinien stellen die durch die Bauministerkonferenz erarbeitete Musterbauordnung sowie Mustersonderbauverordnungen/‐richtlinien dar. Die europäische Norm DIN EN 13501‐1 Klassifizierung von Bauprodukten und Bauarten zu ihrem Brandverhalten beschreibt die Klassifizierung des Bauprodukts und die dazugehörigen anzuwendenden Prüfverfahren. Die maßgebende thermische Beanspruchung ist bei diesem Brandszenario die Wärmestrahlung des brennenden Gebäudes auf das Nachbargebäude. Das Brandverhalten von Wärmedämm‐Verbundsystemen hängt von zahlreichen Faktoren ab. Aufgrund des erst im Endzustand erreichten Schutzniveaus von Wärmedämm‐Verbundsystemen sind insbesondere während der Bauphase für Instandsetzung‐ oder Neubaumaßnahmen gesonderte Betrachtungen für den Brandschutz von Wärmedämm‐Verbundsystemen zu berücksichtigen. Die Ausführungsgrundsätze unter Berücksichtigung des Raumbrands für schwerentflammbare Wärmedämm‐Verbundsystemen mit expandierter Polystyrolschaum sind ausführlich in den allgemeinen bauaufsichtlichen Zulassungen und der Muster‐Verwaltungsvorschrift Technische Baubestimmungen beschrieben. Der Sturzbereich über Fenstern und Türen unterliegt bei allen Gebäuden im Falle eines Raumbrands mit einem Flammenaustritt auf die Fassade besonders hohen Beanspruchungen.