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Zur Aussagekraft von Simulationsergebnissen auf Basis der Testreferenzjahre (TRY) über die Häufigkeit sommerlicher Überhitzung
10.1002/bapi.200710016.abs
Ein immer wichtiger werdendes Qualitätsmerkmal moderner Bürogebäude ist in der thermischen Behaglichkeit im Sommer zu sehen. Da zunehmend auch die Nachhaltigkeit dieser Gebäude an Bedeutung gewinnt, kommen häufig passive Klimakonzepte ohne Kühlung und mechanische Lüftung zum Einsatz. Die Entwicklung und Beurteilung dieser energiesparenden Klimakonzepte fußt neben den Spitzenwerten der sommerlichen Raumtemperaturen auch auf der Häufigkeit erhöhter sommerlicher Raumtemperaturen, welche meist mit Hilfe zonaler, thermischer Simulationen vorausberechnet werden. Bei dieser Berechnung von Überschreitungshäufigkeiten sind meteorologische Daten für ein ganzes Jahr notwendig, wofür in Deutschland meist die Testreferenzjahre (TRY) des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Originalzustand verwendet werden. Diese wurden jedoch für andere Zwecke entwickelt und repräsentieren daher sommerliche Hitzeperioden nur ungenügend; darüber hinaus berücksichtigen die TRY urbane Wärmeinseln nicht und vernachlässigen den seit 1990 bereits stattgefundenen und zukünftig zunehmenden Klimawandel. Die auf Basis der Original‐TRY ermittelten Häufigkeiten erhöhter sommerlicher Raumtemperaturen sind daher unrealistisch niedrig und deshalb als Entscheidungsgrundlage für Klimakonzepte ungeeignet. Für realistischere Überschreitungshäufigkeiten empfiehlt sich daher der Einsatz von TRY mit implementierten Extremsommern und darüber hinaus eventuell auch die Nutzung von Wetterdaten für zukünftige Jahre, welche demnächst von den Meteorologen zur Verfügung gestellt werden.
Frequency of overheating during the summer – How meaningful are simulation results based on test reference years?
Thermal comfort during the summer is becoming an increasingly important quality characteristic of modern office buildings. With attention increasingly also focusing on sustainability considerations, designs for such buildings are often based on passive ventilation without air‐conditioning or mechanical ventilation. The design and assessment of such energy‐saving indoor climate concepts is based on peak room temperatures and the frequency of overheating during the summer, usually involving (zonal) thermal simulation software. The calculation of overheating frequencies requires meteorological data for a whole year, in Germany usually in the form of original test reference years (TRYs) provided by Deutscher Wetterdienst (DWD), Germany's National Meteorological Service. However, these TRYs were developed for other purposes and tend to represent hot spells during the summer inadequately. In addition, TRYs do not take into account urban heat islands or the effects of climate change observed since the 1990 (with increasing tendency). Frequencies of high room temperatures during the summer determined using the original TRYs are therefore unrealistically low and unsuitable as a basis for decisions relating to climate concepts. For more realistic overheating frequency calculations it is advisable to use TRYs incorporating extreme summers and perhaps weather data for future years, which will shortly be made available by meteorologists.
Zur Aussagekraft von Simulationsergebnissen auf Basis der Testreferenzjahre (TRY) über die Häufigkeit sommerlicher Überhitzung
10.1002/bapi.200710016.abs
Ein immer wichtiger werdendes Qualitätsmerkmal moderner Bürogebäude ist in der thermischen Behaglichkeit im Sommer zu sehen. Da zunehmend auch die Nachhaltigkeit dieser Gebäude an Bedeutung gewinnt, kommen häufig passive Klimakonzepte ohne Kühlung und mechanische Lüftung zum Einsatz. Die Entwicklung und Beurteilung dieser energiesparenden Klimakonzepte fußt neben den Spitzenwerten der sommerlichen Raumtemperaturen auch auf der Häufigkeit erhöhter sommerlicher Raumtemperaturen, welche meist mit Hilfe zonaler, thermischer Simulationen vorausberechnet werden. Bei dieser Berechnung von Überschreitungshäufigkeiten sind meteorologische Daten für ein ganzes Jahr notwendig, wofür in Deutschland meist die Testreferenzjahre (TRY) des Deutschen Wetterdienstes (DWD) im Originalzustand verwendet werden. Diese wurden jedoch für andere Zwecke entwickelt und repräsentieren daher sommerliche Hitzeperioden nur ungenügend; darüber hinaus berücksichtigen die TRY urbane Wärmeinseln nicht und vernachlässigen den seit 1990 bereits stattgefundenen und zukünftig zunehmenden Klimawandel. Die auf Basis der Original‐TRY ermittelten Häufigkeiten erhöhter sommerlicher Raumtemperaturen sind daher unrealistisch niedrig und deshalb als Entscheidungsgrundlage für Klimakonzepte ungeeignet. Für realistischere Überschreitungshäufigkeiten empfiehlt sich daher der Einsatz von TRY mit implementierten Extremsommern und darüber hinaus eventuell auch die Nutzung von Wetterdaten für zukünftige Jahre, welche demnächst von den Meteorologen zur Verfügung gestellt werden.
Frequency of overheating during the summer – How meaningful are simulation results based on test reference years?
Thermal comfort during the summer is becoming an increasingly important quality characteristic of modern office buildings. With attention increasingly also focusing on sustainability considerations, designs for such buildings are often based on passive ventilation without air‐conditioning or mechanical ventilation. The design and assessment of such energy‐saving indoor climate concepts is based on peak room temperatures and the frequency of overheating during the summer, usually involving (zonal) thermal simulation software. The calculation of overheating frequencies requires meteorological data for a whole year, in Germany usually in the form of original test reference years (TRYs) provided by Deutscher Wetterdienst (DWD), Germany's National Meteorological Service. However, these TRYs were developed for other purposes and tend to represent hot spells during the summer inadequately. In addition, TRYs do not take into account urban heat islands or the effects of climate change observed since the 1990 (with increasing tendency). Frequencies of high room temperatures during the summer determined using the original TRYs are therefore unrealistically low and unsuitable as a basis for decisions relating to climate concepts. For more realistic overheating frequency calculations it is advisable to use TRYs incorporating extreme summers and perhaps weather data for future years, which will shortly be made available by meteorologists.
Zur Aussagekraft von Simulationsergebnissen auf Basis der Testreferenzjahre (TRY) über die Häufigkeit sommerlicher Überhitzung
Pültz, Gunter (Autor:in) / Hoffmann, Sabine (Autor:in)
Bauphysik ; 29 ; 99-109
01.04.2007
11 pages
Aufsatz (Zeitschrift)
Elektronische Ressource
Englisch
British Library Online Contents | 2007
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