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Rudolf Schroeder : neues Bauen für Kiel 1930 - 1960
Die jüngere Baugeschichte des nördlichesten Bundeslandes ist bisher kaum erforscht, Studien zu den hier ohnehin raren Vertretern der Moderne liegen nicht vor. Mit zahlreichen erstmals veröffentlichten Originaldokumenten stellt der Band über den Architekten Rudolf Schroeder die wichtigsten Stationen einer Arbeit vor, die kontinuierlich im Sinne der Moderne geprägt war. Das Buch enthält ein ausführliches Werkverzeichnis. "Nie wieder Stil" nannte der Kieler Architekt Rudolf Schroeder (1897-1965) ein Kapitel seines Typoskripts, das unmittelbar nach dem Krieg entstand. Er kam darin zu dem Schluß, daß es zum Wesen des αNeuen Bauens± gehöre, eben keinen Stil zu kennen, sondern daß sich die Bauten als αnaturhaft organische Wesen± ganz aus der jeweiligen Aufgabe und den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen heraus entwickeln müßten. Dieses zeitlebens verfolgte architektonische Credo ist für einen Absolventen der traditionalistischen αStuttgarter Schule± überraschend. Aber bereits mit dem 1929 gemeinsam mit Willy Hahn entworfenen Arbeitsamt und seinem eigenen Wohnhaus von 1931 an der Kieler Förde hatte Schroeder, seit 1927 Leiter des Hochbauamtes, unter Beweis gestellt, wie weit er sich von den konservativen Dogmen seiner universitären Herkunft lösen konnte. Das Arbeitsamt wurde von der Kritik in den Olymp der deutschen Moderne gehoben und neben Bauten von Erich Mendelsohn, Walter Gropius, Bruno Taut und Mies van der Rohe gestellt.Nach 1933 blieb Schroeder im Amt, er ließ sich mit den neuen Machthabern ein und baute für sie. Dennoch konnte er schon kurz nach Kriegsende seine Arbeit für die Stadt Kiel wieder aufnehmen. αSeine± Schulbauten wurden bald Ziel von Exkursionen auswärtiger Fachleute und Themen von Kongressen zur Reformpädagogik. Schroeders Leistung bestand darin, nicht nur das modernistische Erbe der Jahre um 1930 in die Nachkriegszeit hinüber zu retten, sondern aus seiner durch keine Architekturdogmen verstellten Synthese von traditionalistischen und modernistischen Elementen ein neues, eigenständiges, lokal verständliches und überregional anerkanntes Modell für den Schulbau nach 1945 zu entwickeln, dessen Gestaltungsprinzipien er auch auf andere Aufgaben des kommunalen Bauens übertragen konnte.
Rudolf Schroeder : neues Bauen für Kiel 1930 - 1960
Die jüngere Baugeschichte des nördlichesten Bundeslandes ist bisher kaum erforscht, Studien zu den hier ohnehin raren Vertretern der Moderne liegen nicht vor. Mit zahlreichen erstmals veröffentlichten Originaldokumenten stellt der Band über den Architekten Rudolf Schroeder die wichtigsten Stationen einer Arbeit vor, die kontinuierlich im Sinne der Moderne geprägt war. Das Buch enthält ein ausführliches Werkverzeichnis. "Nie wieder Stil" nannte der Kieler Architekt Rudolf Schroeder (1897-1965) ein Kapitel seines Typoskripts, das unmittelbar nach dem Krieg entstand. Er kam darin zu dem Schluß, daß es zum Wesen des αNeuen Bauens± gehöre, eben keinen Stil zu kennen, sondern daß sich die Bauten als αnaturhaft organische Wesen± ganz aus der jeweiligen Aufgabe und den gesellschaftlichen Rahmenbedingungen heraus entwickeln müßten. Dieses zeitlebens verfolgte architektonische Credo ist für einen Absolventen der traditionalistischen αStuttgarter Schule± überraschend. Aber bereits mit dem 1929 gemeinsam mit Willy Hahn entworfenen Arbeitsamt und seinem eigenen Wohnhaus von 1931 an der Kieler Förde hatte Schroeder, seit 1927 Leiter des Hochbauamtes, unter Beweis gestellt, wie weit er sich von den konservativen Dogmen seiner universitären Herkunft lösen konnte. Das Arbeitsamt wurde von der Kritik in den Olymp der deutschen Moderne gehoben und neben Bauten von Erich Mendelsohn, Walter Gropius, Bruno Taut und Mies van der Rohe gestellt.Nach 1933 blieb Schroeder im Amt, er ließ sich mit den neuen Machthabern ein und baute für sie. Dennoch konnte er schon kurz nach Kriegsende seine Arbeit für die Stadt Kiel wieder aufnehmen. αSeine± Schulbauten wurden bald Ziel von Exkursionen auswärtiger Fachleute und Themen von Kongressen zur Reformpädagogik. Schroeders Leistung bestand darin, nicht nur das modernistische Erbe der Jahre um 1930 in die Nachkriegszeit hinüber zu retten, sondern aus seiner durch keine Architekturdogmen verstellten Synthese von traditionalistischen und modernistischen Elementen ein neues, eigenständiges, lokal verständliches und überregional anerkanntes Modell für den Schulbau nach 1945 zu entwickeln, dessen Gestaltungsprinzipien er auch auf andere Aufgaben des kommunalen Bauens übertragen konnte.
Rudolf Schroeder : neues Bauen für Kiel 1930 - 1960
Höhns, Ulrich (editor) / Bartels, Olaf / Schroeder, Rudolf
1998
120 S
28 cm
zahlr. Ill., graph. Darst
Literaturverz. S. 116 - 117
Digital preservation by Technische Informationsbibliothek (TIB) / Leibniz-Informationszentrum Technik und Naturwissenschaften und Universitätsbibliothek
Digital preservation by Universitätsbibliothek Heidelberg
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