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Kirchenburgen (sowie Wehrkirchen, Pfleghöfe und befestigte Klöster) in Baden Württemberg (und Umgebung). Teil 3. Darstellung des erhaltenen Bestandes im Jahre 2010
Ursprünglich sollte die Photodokumentation des Teil III den ganzen „Rest“ Baden-Württembergs in den bisher noch nicht erfassten Bereichen beinhalten. Es ergab sich aber im Laufe des Jahres bei der Umsetzung eine solche Fülle von Material, das wir nicht umhin kamen, das verbleibende Gebiet zu teilen – es wird also noch einen Teil IV geben, der dann Baden-Württemberg abschließt. Der Teil III der Photodokumentation erbrachte eine Reihe neuer Variationen der Kirchenburgen. Wir fanden auch neue, bisher nicht mehr erhaltene Beispiele von Toranlagen, bei denen man schon von Torburgen sprechen kann, um nur einen Themenpunkt als Beispiel zu nennen. Besonders im Kreis Alb-Donau, dem einstigen Gebiet der freien und Reichsstadt Ulm ist eine hohe Konzentration an Anlagen aufzufinden, die zum einen von der freien Reichsstadt selbst angelegt wurden um ihr expandierendes Gebiet zu sichern, zum anderen aber wurden auch die Ortskirchen von Ortschaften von Adeligen, die selbige der Reichsstadt überschrieben und als Bewaffnete daselbst in ihre Dienste traten, nachträglich befestigt. Der „Große Wurf“ gelang der Reichsstadt, als schließlich einer ihrer Hauptgegner, die Grafen von Helfenstein, innerhalb von zwei Generationen sich total überschuldeten und schließlich auf Kaiserlichen Geheiß zur Deckung ihrer Schulden den überwiegenden Teil ihres enormen Gebietes an den Gläubiger abtreten mussten: An die freie und Reichsstadt Ulm. Doch das mächtige Ulm sollte nicht ungeschoren bleiben: Im 15. Jahrhundert flammten die Auseinandersetzungen wieder auf – aus einer anderen Richtung, aber nicht minder heftig: Der Markgraf von Ansbach machte brennend und zerstörend von sich reden – und die Reichsstädte schlugen zurück. Ausgetragen wurde dies – wie auch in den bisherigen Gebieten – auf den Schultern des „kleinen Mannes“, der leibeigenen Bauern und deren Familien. Signifikant ist eine Zunahme von Neubefestigungen ab der Mitte des 15. Jahrhunderts festzustellen, zuletzt gründete man neue Kirchen sogar wieder mit massiven Chortürmen, die denen der ...
Kirchenburgen (sowie Wehrkirchen, Pfleghöfe und befestigte Klöster) in Baden Württemberg (und Umgebung). Teil 3. Darstellung des erhaltenen Bestandes im Jahre 2010
Ursprünglich sollte die Photodokumentation des Teil III den ganzen „Rest“ Baden-Württembergs in den bisher noch nicht erfassten Bereichen beinhalten. Es ergab sich aber im Laufe des Jahres bei der Umsetzung eine solche Fülle von Material, das wir nicht umhin kamen, das verbleibende Gebiet zu teilen – es wird also noch einen Teil IV geben, der dann Baden-Württemberg abschließt. Der Teil III der Photodokumentation erbrachte eine Reihe neuer Variationen der Kirchenburgen. Wir fanden auch neue, bisher nicht mehr erhaltene Beispiele von Toranlagen, bei denen man schon von Torburgen sprechen kann, um nur einen Themenpunkt als Beispiel zu nennen. Besonders im Kreis Alb-Donau, dem einstigen Gebiet der freien und Reichsstadt Ulm ist eine hohe Konzentration an Anlagen aufzufinden, die zum einen von der freien Reichsstadt selbst angelegt wurden um ihr expandierendes Gebiet zu sichern, zum anderen aber wurden auch die Ortskirchen von Ortschaften von Adeligen, die selbige der Reichsstadt überschrieben und als Bewaffnete daselbst in ihre Dienste traten, nachträglich befestigt. Der „Große Wurf“ gelang der Reichsstadt, als schließlich einer ihrer Hauptgegner, die Grafen von Helfenstein, innerhalb von zwei Generationen sich total überschuldeten und schließlich auf Kaiserlichen Geheiß zur Deckung ihrer Schulden den überwiegenden Teil ihres enormen Gebietes an den Gläubiger abtreten mussten: An die freie und Reichsstadt Ulm. Doch das mächtige Ulm sollte nicht ungeschoren bleiben: Im 15. Jahrhundert flammten die Auseinandersetzungen wieder auf – aus einer anderen Richtung, aber nicht minder heftig: Der Markgraf von Ansbach machte brennend und zerstörend von sich reden – und die Reichsstädte schlugen zurück. Ausgetragen wurde dies – wie auch in den bisherigen Gebieten – auf den Schultern des „kleinen Mannes“, der leibeigenen Bauern und deren Familien. Signifikant ist eine Zunahme von Neubefestigungen ab der Mitte des 15. Jahrhunderts festzustellen, zuletzt gründete man neue Kirchen sogar wieder mit massiven Chortürmen, die denen der ...
Kirchenburgen (sowie Wehrkirchen, Pfleghöfe und befestigte Klöster) in Baden Württemberg (und Umgebung). Teil 3. Darstellung des erhaltenen Bestandes im Jahre 2010
Pietschmann, Dieter-Robert (author)
2010-01-01
Book
Electronic Resource
German
Wehrkirche , Klosterhof , Baden-Württemberg , Switzerland , 720 , Austria , Germany , Architecture
DDC:
720